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Petzval-Objektiv an DSLR

bastler3

Themenersteller
Angeregt durch die Neukonstruktion eines Petzval-Objektivs (Lomo) und durch diese Diskussion https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1298735&highlight=Petzval , habe ich mich mal daran versucht, ein Petzval-Objektiv an eine DSLR zu adaptieren.

Basis des Umbaus ist ein Isco Kiptar 2,0/90mm, ein Kino-Projektionsobjektiv aus den 1950er Jahren, also eine relativ neue Rechnung.

Vorauszuschicken ist, dass diese Adaption an Nikon wegen des grossen Auflagemasses und der riesigen Hinterlinse (45mm Durchmesser) nicht ganz ohne Eingriff in den optischen Aufbau erfolgen kann, und die grösstmögliche Objektentfernung liegt nur bei 8m, nicht auf unendlich (was mich bei diesem Objektiv aber nicht stört). Die Verkürzung des Abstandes der beiden Linsengruppen um 2mm hat aber keine sichtbaren negativen Auswirkungen.

Wer mi Canon fotografiert, kann die originalen Linsenabstände beibehalten und auf unendlich fokussieren.

Den Umbau werde ich im Folgenden Schritt für Schritt beschreiben.

Bastler
 
Von dem Kiptar-Objektiv habe ich leider keine Fotos gemacht, im Internet sind aber ausreichend viele Bilder zu finden.

Die beiden Linsengruppen befinden sich in zwei separaten Fassungen, die einfach beidseitig in ein Alurohr geschraubt sind. Sie lassen sich leicht herausdrehen. Zur weiteren Bearbeitung werden dann die Linsen herausgenommen, indem man jeweils die Ringschraube entfernt. Das ist kein Hexenwerk, und bis dahin kann das sicher jeder nachvollziehen.

Wichtig ist, dass man sich den Abstand der Linsengruppen genau notiert. Das das Alurohr nicht mehr verwendet werden kann, muss man später auf diese Notizen zurückgreifen können.

Für die Adaption auf die Nikon habe ich dann auf eines der billigen 2,8/135er Objektive mit M42-Gewinde zurückgegriffen. Wer den Nachbau durchführen will, sollte sich so eines besorgen, 1,- Euro plus Versand, mehr sollte das nicht kosten. Ich selbst hatte ein Carenar 2,8/135 in meinem uralten Fundus, das dafür herhalten musste. Die Arbeit wird jetzt anhand dieses Objektives dokumentiert, bei anderen 135ern sollte das aber ziemlich ähnlich ablaufen, wenn nicht sogar identisch, da diese Teile unter den verschiedensten Bezeichnungen vertrieben wurden.

Das 135er wird jetzt erstmal in sämtliche Einzelteile zerlegt. Beim Carenar müssen dazu an nahezu allen sichtbaren Teilen kleine Madenschrauben gelöst werden, die Teile werden dann einfach abgezogen oder abgeschraubt. Länger als 10 Minuten dauert das nicht.

Zurückbehalten muss man die Teile, die in den untenstehenden Bildern gezeigt sind, wobei die vordere Abdeckung später nur dekorativen Zwecken dient, ebenso wie der Isco-Typenring, der eigentlich auf diesem Bild am falschen Platz ist.

Der hintere Objektivabschluss und der vordere Haltering wurden auf einer Drehbank bearbeitet.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Als nächstes werden die beiden Linsenfassungen bearbeitet. Der Durchmesser 52 bleibt in jedem Fall unberührt. Stirnseitig werden die Fassungen soweit abgedreht, dass die Linsen gerade noch axial gehalten werden. 0,3mm Fleisch sind da genug. Bei der Vorderen Fassung ggf. den Beschriftungsring erst abdrehen.

Der Aussendurchmesser wird jetzt ausserhalb des o.g. Durchmessers 52 auf ein Mass abgedreht, welches gerade etwas kleiner als diese 52mm ist.

Exemplarisch ist dieser Zustand nach dem Lackieren für die hintere Fassung gezeigt.

Für die vordere Fassung habe ich ein Rohr gedreht, in das diese gegen einen Anschlag eingepresst wurde. Das Rohr wird später mit dem Haltering verklebt. Hier ist es wichtig, dass alle Längenmasse bereits so abgestimmt sind, dass die Abstände der beiden Linsengruppen später stimmen.
 

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Die hintere Linsengruppe wird jetzt wieder in die Fassung eingesetzt und in die Fokussierschnecke geklebt (Epoxy). Beim Carenar ist dieser Innendurchmesser gerade 0,1mm grösser als der Aussendurchmesser der Linsenfassung (besagte 52mm). Zentriert habe ich mit drei schmalen Streifen Tesafilm. Dann drei kleine Punkte Epoxy angebracht, Linsenfassung und Eintellschnecke zusammengesteckt. Den hinteren Abschluss montiert (anschrauben), und die ganze Einheit auf das Bajonett gestellt, sodass die hintere Linsengruppe dann auf der Innenseite des Bajonetts aufliegt. Das ist extrem wichtig, um später die grösstmögliche Objektentfernung erreichen zu können. Wenn die Linsengruppe nicht von selbst in diese Stellung rutscht, von der Gegenseite nachhelfen.

Jetzt das Ganze unbedingt über Nacht ruhen lassen. Anfassen verboten!

Am nächsten Tag die vorderen Teile anbringen (das Rohr mit der vorderen Linsenfassung ist bereits innen lackiert und die Linsen sind montiert) und den Fokussierring befestigen. Technisch ist das Objektiv jetzt fertig.

Da bei meiner Arbeit die finale Dekoration noch fehlt, kommt der abschliessende Beitrag mit Beispielbildern in etwa zwei Tagen. Bei dieser Gelegenheit werde ich auch die Blendenproblematik ansprechen.

Bastler
 

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Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich so ein Objektiv (noch) nicht habe, danke ich dir schonmal für die Anleitung.

Werden die Beispielbilder auf Crop oder 35mm oder beides sein? Ich denke, dass hier die Unterschiede im Sensorformat schon recht entscheidend sind, oder?
 
Beispielbilder werden auf Kleinbild sein, APS-C kannst Du dann ja selbst ausschneiden.

Das Objektiv selbst ist für 35mm Kinofilm ausgelegt, Bildformat also etwa APS-C.

Bastler
 
Ich hab mir auch vor ner Weile Kiptar und Kinostar Optiken angeschafft, aber bisher nur mit fester Fokuseinstellung adaptiert (Heißkleber / Gaffatape) - den Aufwand mit einer Fokusschnecke habe ich noch nicht als notwendig erachtet - die Ergebnisse haben mich nicht überzeugt bei den ersten kurzen Tests.

Hier das ISCO Kiptar 110mm/2.0 an der EOS 5D, Kontrast erhöht.
 

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die Ergebnisse haben mich nicht überzeugt bei den ersten kurzen Tests.

Das wird schon. Ich habe bei ersten Tests festgestellt, dass es sehr auf den Hintergrund ankommt, und auch auf den Abstand Motiv - Hintergrund.

Laubbäume, Wald, evtl. zusammen mit einigen Spitzlichtern, wirkt ziemlich gut. Im Nahbereich hatte ich allerdings auch keinen Aha-Effekt.

Mein Objektiv ist in der Zwischenzeit fertig, allerdings habe sich seither die Lichtverhältnisse nicht gerade verbessert. Am Wochenende kann ich hoffentlich ein paar aussagekräftige Bilder machen.

Bastler
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die genannten Projektionsoptiken habe ich mir vor ner Woche oder so auch zur Wiederholung / näheren Begutachtung hingelegt. Und heute mal eins weiter zerlegt und so frei Hand getestet.
Eventuell verlasse ich da das ursprüngliche Petzval Design, und verkürze den Abstand der beiden Linsenglieder massiv, um eine kürzere Brennweite (+ höhere Lichtstärke) zu erreichen - mit noch paar ausgeprägteren Fehlern.
 
Das habe ich so noch gar nicht gesehen.

Ich habe für das 90er die Veränderungen der Brennweite in nullter Näherung gerechnet, im Extremfall käme man auf etwa 75mm. Damit dann auf f=1,66.

Zeig mal Bilder Deiner ersten Experimente. Ich kann das jetzt nicht mehr nachvollziehen.

Bastler
 
Hier jetzt noch die versprochenen Bilder des praktisch fertigen Objektivs. Den Typenring des Kiptars habe ich mit dem Fokusring verheiratet. Der alufarbige Tubus wird später noch schwarz eloxiert.

Zur Blendenproblematik:

Eine Blendenmechanik kann aus zuvor schon beschriebenen Gründen nicht eingebaut werden. Evtl. ginge das, wenn als Korpus die Mechanik eines Primotar 3,5/180 oder eines Orestegor 4/200 verwendet würde.

Bleibt mir also nur die Verwendung von Steckblenden. Dazu muss ich am Ende des sichtbaren silbernen Tubus (unmittelbar hinter der vorderen Linsengruppe) einen 1mm Schlitz fräsen. Die Quelle dafür habe ich schon, das wird aber erst Ende Oktober stattfinden.

Die Blendenreihe wird 2,8; 4; 5,6 und 8 sein. Kleinere Blenden sind nicht sinnvoll, da dabei die charakteristische Bildwirkung verloren geht.

Fotos mit dem Objektiv kann ich noch nicht anbieten, da meine Freizeit und die Wetterbedingungen in den letzten Wochen nicht harmoniert haben.

Bastler
 

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Ginge da nicht auch sägen?

Ist ja im Prinzip nichts anderes: 1mm Scheibenfräser. Von Hand sägen ginge grundsätzlich auch, wird aber recht schwierig. Das Alu ist relativ weich und neigt zum schmieren, man müsste ein Sägeblatt finden, was einen Spalt <1mm erzeugt, exakt gerade sägen und dann noch eine Feile von 1mm Dicke haben. Da habe ich im Bekanntenkreis lieber nach einer anderen Möglichkeit gesucht.
 
Wenige Bilder habe ich bereits gemacht. Das Objektiv befindet sich z.Zt. bei einem Freund in Taiwan. Ende des Monats werde ich es wieder zurückhaben. Dann gibt es Bilder.

Bastler
 
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