@118: einen Vergleich kann ich kann ich dir gerne geben, er bezieht sich zunächst allerdings auf Optik und Haptik. Ich habe meine alten Objektive von Olympus verkauft und erwarte von Panasonic die Powerzooms (12-35 und 35-100).
Ich habe zwar keinen Vergleich, was andere Panasonic-Kameras anbelangt, stimme Guenter aber zu.
@Norbert: danke

Ich werde nochmal vieles ausprobieren.
Hier ein kleiner
Vergleich zwischen OM-D und G6:
Äußeres/Haptik:
zunächst einmal habe ich die Panasonic Lumix G6 viel wuchtiger und schwerer erwartet, als sie tatsächlich ist. Sie ist ein Fliegengewicht und liegt sehr sehr bequem in der Hand, dank des dicken gummierten Griffes. Ich empfand die OM-D deutlich schwerer, dafür aber auf Grund des Metallgehäuses auch ein wenig ansehnlicher.
Die Menütasten sind ausreichend groß und reagieren präzise, der Druckwiderstand ist genau richtig. Das Einstellrad hingegen wirkt etwas schwergängig, dürfte aber an der "Frische" der Kamera liegen und sollte sich im Laufe der Zeit und Nutzung bessern.
Was ich sehr mag: diesen kleinen Zoomhebel vor dem Auslöser, wie man ihn vom Kompakten kennt. So kann ich mit einer Hand (!) zoomen und auslösen, denn ich muss nicht mehr am Objektiv drehen. Dies funktioniert aber, so glaube ich, nur mit Panasonic-Objektiven. Es erleichtert das Fotographieren erheblich bzw. macht es bequemer - eine freie Hand schadet nie!
Der Mikrofoneingang versteckt sich an der Gehäusefront hinter einer kleinen Klappe. Diese lässt sich aber nicht komplett lösen, sondern ist sicherheitshalber mit dem Gehäuse verbunden. Ich empfinde die Verbindungsstellen dicker und stabiler, als bei Olympus.
Die Abdeckung des Akkufachs und des SD-Kartenslots wirkt sehr robust. Bei meiner E-PL3 hatte ich Angst, dass ich es irgendwann abbreche. Dies ist hier nicht der Fall. Auch erkennt man eindeutig, wie rum man den Akku einlegen muss, denn dieser ist kein langgezogener Olympus-Würfel sondern hat bestimmte äußere Merkmale. So kann es zu keinen Verwechslungen kommen.
Das kapazitive drehebare Display möchte ich loben. Es ist relativ stabil angebracht (ich befürchtete aufgrund der Drehmöglichkeit das Gegenteil) und lässt sich einfach nach Belieben verstellen. Es sitzt in jeglicher Position fest und bewegt sich nicht, wenn man die Kamera schwenkt und/oder dreht. Ebenfalls lässt es sich zu 180% drehen und wieder einklappen, so dass man eine Art E-PL3 schwenkbares Display hat. Die Darstellung dreht sich mit dem Display.
Zum Auslöser: dieser ist auf einer Höhe mit dem Gehäuse, so dass man diesen, im Vergleich zur OM-D wo der Auslöser herausragt, hineindrücken muss. Ob man dies mag ist Geschmackssache, ich finde es weder gut noch schlecht.
Der interne Blitz versteckt sich, wie bei den Vorgängermodellen, im Gehäuse und lässt sich per Knopfdruck ausfahren - klasse gelöst!
Die Anbringung des Kameragurtes gestaltet sich einfacher, als bei der OM-D oder E-PL3. Denn die Lösen, wodurch man den Gurt führen muss, sind weniger kompliziert konstruiert. Beim Olympuspendant sind mir die Ösen aus der Hand geglitten und haben sich gedreht, so dass ich den Kameragurt beinahe entnervt liegen ließ. Außerdem finden sich bei Panasonic keine Plastikabdeckungen, welche man erst entfernen muss. Mir als Großmotoriker kommt dies sehr entgegen.
kurzes Fazit:
- sehr sehr gute Haptik, die Kamera lässt sich mit einer Hand halten und das meiste einhändig ver- und einstellen (Touchscreen mal ausgenommen),
- die Verarbeitung ist solide und robust,
- das Äußere wirkt billiger als bei der OM-D (klar, ist ja auch kein Metall), soll aber nicht heißen, dass es schlechter ist. Schönheit ist bekanntlich subjektiv,
- einziges Manko: die Gummi-Augenmuschel des Suchers zieht Staub und Flusen sehr stark an. Ich legte die Kamera kurz neben mich auf die Couch und schon war die Augenmuschel mit Flusen eingedeckt. Dies betrifft aber nicht die gummierte Gehäuseoberfläche.
- es wird keine Abdeckung für den Blitzschuh mitgeliefert. Ich persönlich möchte die Kontakte schonen, deswegen habe ich mir eine Plastikabdeckung bestellt (gibt es in der Küste für wenige Euro und mit Libelle).
Bedienung:
Hier sitzt der Einschaltknopf/Regler der Kamera neben dem Einstellrad, so dass man die Kamera mit einer Hand einschalten kann. Dies funktionierte bei der OM-D wesentlich erschwerlicher, denn dort benötigte ich beide Hände.
Die Kamera lädt das Menü sehr zügig und und prompt wird man gebeten, die Kamera einzurichten (Datum, Uhrzeit). Nebenbei werden kurz die wichtigsten Funktionen der Kameratasten erläutert.
Man navigiert entweder per Touchscreen oder aber über die Pfeiltasten, wie man sie auch bei Olympus kennt.
Das Menü selbst ist sehr übersichtlich. Es finden sich im Vergleich zum Olympusmenü nur sehr wenige Abkürzungen und insgesamt ist alles weit weniger verschachtelt. Ebenfalls ist die kurze Erläuterung zu jeder Einstellung, die am oberen Bildschirmrand dargestellt wird, sehr hilfreich. Was mich hier stört ist die Textgeschwindigkeit, in welcher sich die Erläuterung bewegt. Kann man diese verstellen? Hier muss ich mich intensiver mit befassen.
Das Touchdisplay selbst reagiert auf leichteste Berührungen (d.h. ohne Druck ausüben zu müssen -> kapazitiv) und der Prozessor sorgt für eine sofortige Umsetzung der Eingabebefehle.
Des Weiteren lässt sich die Menühintergrundfarbe einstellen, von dunkelgrau/schwarz zu magenta/pfirsichorange. Je nach subjektivem Empfinden der Wahrnehmung empfinde ich dies als eine prima Idee.
Ebenfalls lassen sich einige Details individuell anpassen: so z.B. (ob und) wo das Histogramm auf dem Display sitzen soll. Bei der OM-D und E-PL3 hat mich die fixe Position gestört.
Die Lesbarkeit des Menü selbst ist gestochen scharf und kontrastreich.
Die Helligkeit passt sich übrigens automatisch dem Umgebungslicht an. Diese Option lässt sich allerdings auch deaktivieren, wenn man den Akku schonen möchte und nicht auf ein helles Display angewiesen ist.
Wie bereits weiter oben erwähnt, lässt sich die Kamera sehr leicht einhändig bedienen. Mit Daumenbett, Ring- und dem kleinen Finger sorgt man für eine stabile Lage und mit Zeige- Mittelfinger und der Daumenspitze lässt sich alles sehr bequem bedienen und einstellen. Nur wenn man den Touchscreen nutzen möchte, ist die zweite Hand von Nöten.
Die Möglichkeit der Datenübertragung per WLAN (und NFC; was ich aber nicht testen konnte) funktioniert flott und vor allem: einfach. Dank der Panasonic App macht dies auch noch Spaß. So Spart man sich Geld für teure WLAN-fähige Speichermedien.
kurzes Fazit:
- das Menü wird scharf angezeigt und lässt sich den Bedürfnissen individuell anpassen,
- die Menüführung ist sehr übersichtlich und selbsterklärend,
- der Touchscreen reagiert zügig und präzise,
- das Bedienkonzept ist ausgeklügelt und ermöglicht ein leichtes und schnelles Arbeiten.
Mein Ersteindruck:
Ich empfinde die G6 als eine sehr durchdachte Kamera. Die Haptik ist für mich perfekt, die Verarbeitung stabil und robust, das Äußere schlicht und einfach aber dennoch wertig, wenn auch weniger ansehnlich.
Die Bedienung ist intuitiv und benutzerfreundlich. Bei Olympus habe ich mich z.B. in den Menüs verirrt oder vermutete manche Einstellung in einer anderen Kategorie. Positiv dagegen ist Olympus Supermenü.
Die Möglichkeit des WLAN/NFC findet sich bis dato nur in den Oberklassemodellen der Kameras - nicht so bei der G6!
Insgesamt bietet die G6 also ein sehr rundes Gesamtpaket für einen attraktiven Preis.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind vielfältig, ohne dabei missverständlich zu sein.
Hier weitere grobe Unterschiede zwischen G6 und OM-D:
- die G6 besitzt keinen kamerainternen Stabilisator,
- die G6 ist nicht gegen Staub oder "senkrecht auftreffendes Spritzwasser" geschützt,
- das Gehäuse der G6 ist gummiert und nicht aus Metall gefertigt,
- die G6 besitzt allerdins einen internen Blitz und einen Mikrofonanschluss.
Die OM-D richtet sich also an Leute, welche mehr wert auf den Retrolook und eine erstklassige Verarbeitung legen, welche gleichzeitig kompakt und schmaler ist. Außerdem bietet die OM-D den Vorteil, dass jedes Objektiv stabilisiert wird.
Die G6 richtet sich an ein Klientel, welches den Fokus weniger auf das Aussehen der Kamera legt, als viel mehr auf den Funktionsumfang und die Möglichkeiten der Fotographie (z.B. kann ich durch den Sucher schauen und mit internem Blitz arbeiten, ohne dabei den Blitzschuh zu belegen). Außerdem sei die Videofunktion nicht zu verachten, welche bei Panasonic wohl besser funktioniere. Da der Stabilisator leider in den Objektiven sitzt, ist man in seiner Auswahl eingeschränkter. Panasonic bietet allerdings, gerade bei großen Brennweiten, seine eigenen Objektive an.
Warum habe ich mich nun gegen die OM-D/E-PL3 und für die G6 entschieden?
Ich habe immer häufiger gemerkt, dass ich die kompaktere Bauweise von Olympus nicht benötige. Wenn ich die Kamera dabeihatte, dann weniger in der Jackentasche (wo sie mit entsprechendem Objektiv zwar reinpasst, aber weniger einfach wieder herauszuholen ist) als vielmehr um den Hals oder in der Kameratasche tragend. Außerdem habe ich kürzlich einen Sohn bekommen und als ich mit der E-PL3 Videos aufnehmen wollte, wurde ich sehr stark enttäuscht: es traten Wobbles auf und der Autofokus funktionierte sehr schlecht. In den Videoreviews der Vorgängermodelle der G6 funktionierte dies wesentlich besser.
Staub- und Spritzwasserschutz benötige ich ebenfalls nicht. Die Abdichtung der G6 ist ausreichend und sobald es regnet, würde ich auch die OM-D wegpacken.
Was ich auch nicht mehr unterstützen möchte: Olympus Preispolitik. Warum werden die Gelis zu überteuerten Preisen verkauft und sind nicht, wie bei Panasonic, im Preis unkludiert? Warum folgen Kameramodelle Schlag auf Schlag, ohne wirkliche Neuerungen zu bringen, dafür aber einen erhöhten Preis (E-PL5 -> E-PL6, Japan only).
Ich bin mir sicher, dass die G6 auch für 700-800€ ein Verkaufsschlager wäre.
Für eine UVP von 629€ (ich habe sie bei Leistenschneider für 599 gekauft) ist sie ein wirklicher Preis-Leistungsknaller, so wie die E-PL3.
Jedenfalls haben beide Firmen ihre Daseinsberechtigung und stellen erstklassige Produkte her (man betrachte das Oly 45 F1.8).
Für wen man sich entscheidet, bleibt einem selbst überlassen. Das Gute allerdings: µFT! Denn so kann man die Spitzenprodukte beider Hersteller kombinieren.
Die Foto- und Videotauglichkeit der G6 werde ich testen, sobald meine Objektive ankommen. Ich aktualisierte dann diesen Beitrag.