... Den Fokus hatte ich auf 2 oder 3 m gestellt und mit Klebeband einen Bereich auf dem Boden markiert wo aber locker auch 5 bis 10 Menschen hineinpassten. ... Einmal eingerichtet hielt das den Abend durch. Jemand hatte sogar eine Verkleidungskiste organisiert.
Dann hattest du ein besseres Setup, Glück oder andere Gäste als wir ;-)
Meine Erfahrungen mit meiner Hochzeits-Box sind:
1. Keiner achtet auf Markierungen am Boden.
2. Die Kabelauslöser haben einen Lock-mechanismus der den Knopf halb gedrückt hält. Der aktiviert sich selbstständig wenn man das Problem nicht kennt und nicht extrem sauber (senkrecht) auslöst. Das Problem: weiteres Auslösen war dann nicht mehr möglich, ohne den Lock wieder zu lösen. Das versteht kein Besucher.
-> Abhilfe: Mit Tesafilm den Lockschalter fixieren, damit dieser nicht einrastet.
3. Es wird an der Kamera gespielt, um den Blickwinkel zu ändern oder Fotos anzusehen.
Ich wollte eigentlich ein Komplettsystem mit OTG, Tablet und Fotobooth App machen. Das ist dem Zeitmangel beim Aufbauen zum Opfer gefallen.
Das Problem mit dem Blickwinkel geht auch auf meine Kappe. Ich war auch der Auffassung, dass ein Bildausschnitt für den Oberkörper ausreicht. Dabei hatte ich aber nicht an die Kinder, kleinere und besonders große Personen gedacht. Dann wird das Stativ gekippt, Kugelkopf verstellt, ...
Das war es dann mit den sorgfältig abgestimmten Einstellungen.
4. Ich wollte den Hintergrund nicht knackscharf dargestellt haben. Daher war mein Setup: Leinwand -> 1m Abstand Bodenmarkierung 1,2m breit * 0,4m tief für die Personen -> + 20cm Abstand Silber Reflektorboard (ca. 1,20 * 0,50) Stuhlhöhe, + 2m Abstand Kamera auf Stativ. Objektiv war 35mm Festbrennweite an 100D. Wegen Punkt 1. und zu kleinen und zu großen Personen (ca. 2m) war das nicht optimal. Wenn ich es wieder machen würde, würde ich die Personen direkt vor die Leinwand stellen. An crop wäre weniger Brennweite besser, wenn man so wenig Platz hat. Wegen Punkt 3 war die Festbrennweite gold wert. Zoom-Objektiv würde ich auch zukünftig nur einsetzen, wenn ein verstellen der Brennweite durch weitere Maßnahmen ausgeschlossen ist.
5. Möglichst minimale Auslöseabstände festlegen, damit die Blitze verlässlich auf die eingestellt Leistung aufgeladen werden. Meine Gäste haben zu sehr kurz aufeinander folgendem Auslösen tendiert.
Mit der von mir vorgesehenen App hätte man das beliebig einstellen können.
Denk auch daran, dass du bei den meisten Objektiven den Fokus nicht dauerhaft manuell einstellen kannst. Sobald das Objektiv in den sleep geht sollte der Fokus meines Wissens verstellt sein.
Aus dem Grund und damit es je nach Verhalten der Gäste flexibler ist, hatte ich den AF eingesetzt (kein Liveview).
Das hat dank lichtstarker Optik, Einstelllicht/Fokushilfe und Blende 11-13 ordentlich funktioniert. Selten konnte die Kamera nicht scharf stellen und somit nicht auslösen. Das war aber ganz spät am Abend. Da war das Reflektorboard schon in zwei Teilen, weil jemand meinte sich darauf stützen zu müssen. Dessen Wirkung war eh eingeschränkt, da es zur Ablage der Verkleidungsutensilien missbraucht wurde.
Für ein paar EUR bekommt man auch eine Dauerstromversorgung für die EOS Kameras. Damit war ich zufrieden. Aber das löst das MF Problem nicht.
Über Ersatz Akkus für den/die Blitze sollte man nachdenken, insbesondere wenn Kinder da sind. Bei mir war Dauerblitzen angesagt (Angeheiterte Erwachsene sind zu später Stunde nicht besser ;-)). Da war ich froh, das ich den Studioblitz hatte und mir um Akkus keine Gedanken machen musste.
Noch etwas zur Wahl der Brennweite. Es gibt im Netz Rechner mit denen man sich ausrechnen kann wie groß der Bildausschnitt in welchem Abstand unter Berücksichtigung des crop-faktors ist und wie die das Schärfetiefenfenster liegt. Das hat mir bei meiner Planung geholfen.
Viel Erfolg mit deinem Photobooth.
Grüße
Michael