Wenn der Klappspiegel entfällt, kann man das Bajonett näher am Sensor positionieren (kleineres Auflagemaß). Das ermöglicht kleinere und leichtere Weitwinkel-Objektive (z.B. Panasonic 7-14mm mFT im Vergleich zum Olympus 7-14mm FT) zu konstruieren und dünnere Kameras zu bauen (z.B. Sony Nex vs beliebige APS-C Spiegelreflex).
Ein Nachteil des kürzeren Abstandes von der Hinterlinse des Objektivs zum Sensor kann allerdings sein, dass es schwieriger wird, Objektive so zu konstruieren, dass das Licht möglichst senkrecht auf den Sensor fällt. Das kann zu schlechterer Abbildungsleistung der Objektive an den Bildrändern/-ecken führen.
Auf jeden Fall muss man die Objektive neu konstruieren, wenn man das Auflagemaß verändert. Pentax hat das Problem der neuen Objektive umgangen, indem sie eine Spiegellose mit klassischem K-Bajonett - und dementsprechend viel Luft im Gehäuse - gebaut haben.
Alle anderen brauchen einen Adapter, der das verkürzte Auflagemaß wieder ausgleicht, um "alte" Objektive weiter zu verwenden. Wenn die Elektronik mitspielt (oder gar nicht erst da ist, z.B. Leica, Voigtländer...) lassen sich praktisch beliebige Objektive, deren Bildkreis und Auflagenmaß groß genug sind an spiegellose Kameras adaptieren.
Der langen Rede kurzer Sinn: Man könnte (elektrische Kompatibilität vorausgesetzt) die bisherigen APS-C- oder Kleinbild-Objektive weiterverwenden (ggf. mit Adapter), allerdings nutzt man dann nicht das volle Potential, das die Verkleinerung des Auflagemaßes beim Objektivdesign ermöglicht.
Gruß
Fabian