Hallo,
Ein paar Fakten zur Genauigkeit von GPS-Höhen - ist evtl. für den einen oder anderen ganz interessant:
1) die Genauigkeit der Höhenwerte im GPS ist aus geometrischen Gründen (schnittgüte der Pseudodistanzen) merkbar schlechter als die Lagegenauigkeit.
Unter guten Bedingungen kann man mit ca. 10m Lagegenauigkeit rechnen (im Optimalfall kann es auf 2-3m genau werden), die Höhen sind selten unter 15-20m genau.
2) für eine Höhenangabe sind mindestens 4 Sat's notwendig, für 2D nur 3
Normalerweise sind bei halbwegs offener Sicht zum Himmel aber fast immer 5-6 Sats nutzbar (in den Häuserschluchten einer Stadt wirds knapp...)
Je mehr desto besser (die Position wird verlässlicher, wenn auch nicht unbedingt "genauer")
3) GPS verwendet ellipsoidische Höhen (bezogen auf das WGS84 Ellipsoid), während Höhenangaben in Karten im Allgemeinen orthometrische ("physikalische") Höhen sind, welche die Erdoberfläche (den Meeresspiegel) als so genanntes Geoid abbilden. Dieses ist kein mathematisch definierter Körper, sondern eine "schrumpelige Kartoffel" - der Unterschied zum vereinfachten (aber berechenbaren) Ellipsoid ist an jeder Koordinate unterschiedlich, und wird Undulation genannt. (siehe Google)
Einige wenige GPS-Empfänger haben ein Höhenmodell mit grob gerasterten Undulationstabellen in der Firmeware, und rechnen die Höhen zumindest grob um -- die meisten Empfänger sparen sich das aber und geben einfach ellipsoidische Höhenwerte aus.
Als grober Richtwert können für die Umrechnung der WGS84 Höhen in Geoidhöhen in Deutschland und Österreich im Flachland ca. -48m angenommen werden. Vor allem im Gebirge kann dieser Wert aber auch nennenswert abweichen.
Was Euer Empfänger ausgibt kann am einfachsten festgestellt werden, wenn Ihr euch an einen Platz mit bekannter Höhe begebt, möglichst mit guter Sicht zum Himmel, und die im GPS gemessene Höhe vergleicht.
4) auch die lokalen orthometrischen Höhenmodelle in Europa unterscheiden sich in den Bezugspunkten.
Deutschland bezieht sich auf den Amsterdamer Pegel (wobei es NN Normalnull und NHN Normalhöhennull zu unterscheiden gibt), Österreich auf Adriahöhen (Triester Pegel), im Ostblock ist/war es der Kronstädter Pegel in St.Petersburg, ...
Der Unterschied Deutschland-Österreich macht ca 27cm aus, West- und Ostdeutsche Höhen ca. 14cm, Östereich und sie Schweiz ca 7cm (ok, das ist alles weit unter jeder erreichbaren Genauigkeit im GPS, und kann daher vernachlässigt werden)
Also, alles net so einfach
Ich denke aber für das geotaggen von Fotos ist die mit GPS ermittelte Höhe in jedem Fall ausreichend. Wen interessierts schon ob ein Bild jetzt 50m höher oder tiefer aufgenommen wurde?
lg,
Martin