Financial Times vom Juli:
Marktanteile DSLR's in Europa:
Canon 60%
Nikon 18%
Kodak 10%
Fuji 7%
Olympus 4%
Sonstige 1% (da gehört wohl Pentax zu. Aber auch Sigma, Kodak...)
Canon ist mit sehr weitem Vorsprung Marktführer. Und DAS ist für viele professionelle Fotografen ein massives Umstiegsargument weil damit die Chance steigt im "Schadensfall" flächendeckend und schnell Ersatz zu bekommen bzw. sich vor Ort das fehlende Teil mieten oder leihen zu können. Außerdem steigt die Chance, dass man die aktuellen Objektive in 5 Jahren auch noch verwenden kann. Wer weiß ob Pentax oder Olympus dann noch DSLR-Systeme anbieten?
Aber auch für Amateure ist der Marktanteil wichtig, weil er einen großen Gebrauchtmarkt garantiert. Auch hier ist die Investitionssicherheit nicht zu vernachlässigen.
Die besten Kameras hat Canon noch nie gebaut (auch wenn man bei der 10D die SVA mit 2 Tastendrücken und einem Dreher am Rad einstellen kann). Dei baut schließlich Minolta *grins* Aber Canon hat halt das kompletteste System, reagiert auf aktuelle Technikhighlights relativ schnell und - vor Allem - hat offenbar das beste Marketing aller Anbieter. Millionen Fliegen können sich nicht irren - oder wie war das?
Die Schwächen der aktuellen Canonmodelle lassen sich weitgehend durch Zubehör ausgleichen (AF-Hilfslicht ist am externen Blitz - wer blitzt schon mit dem Internen?)
Canon orientiert sich mit der Produktlinie sehr direkt am Markt. Und der Markt schreit nicht nach einem hellen Sucherbild sondern nach mehr Megapixeln und schnelleren Kameras. Die Wünsche wirklich ambitionierter Fotografen spielen für die Entwicklungsabteilungen jedes beliebigen Herstellers kaum eine Rolle - sonst hätten wohl ALLE aktuellen DSLR's eine Schnittbildindikator und einen Microprismenring...
Nur in der Profiliga "hört" man wirklich auf die Anwender. Profis müssen nämlich Geld mit ihrer Ausrüstung verdienen und wenn sie meinen das sie das mit einem anderen Hersteller besser können, dann wechseln sie. Und da einige Profis regelmäßig in der Presse auftauchen stellen sie kostenlose Werbung dar - solche Kunden will man halten. Schließlich orientieren sich viele Amateure an dem Equipement der "Großen".
Wenn Pölking mit Canon gute Bilder macht, dann muss das System doch gut sein, oder? *g*
Im Moment sehe ich für "uns" Amateure eigentlich nur Canon und Nikon als Alternativen an - demnächst vielleicht auch Minolta. Nur diese 3 Systeme haben eine ausreichende "Marktdurchdringung" um dauerhaft am Markt präsent zu sein. Pentax vielleicht noch mit Einschränkungen da man dort zumindest die alten Objektive verwenden kann für die es einen brauchbaren Gebrauchtmarkt gibt. Aber wie lange Pentax am DSLR-Markt aktiv bleiben wird wenn der Marktanteil weiterhin so weit unten bleibt ist fraglich. Die Entwicklung neuer Kameramodelle ist teuer und sie muss sich über verkaufte Stückzahlen amortisieren. Ich glaube nicht, dass Pentax im DSLR-Segment nennenswerte Gewinne macht. Und fehlende Gewinne werden irgendwann zu einer Einstellung der Produktlinie führen. Es sei denn man ist bereit aus Imagegründen draufzuzahlen - was aber in wirtschaflich schwierigen Zeiten nicht oft der Fall ist.
Ciao, Udo