Die Reihenfolge der Panelleistungsklassen für Fotografie lautet für mich:
TN (für Fotografie nur bedingt und bei wenig Anspruch verwendbar), dann die VA Panel, und als Spitzentechnik IPS Panel.
Ich fand gestern ein Bild aktueller Geräte der 300 Euro Klasse im Vergleich:
Du siehst links den neuen Samsung F2380 im Vergleich zum (auch hier oft genannten) Dell 2209WA in einem unbeleuchteten Raum.
Was fällt dir auf?
Links satteres schwarz, rechts ist der Hintergrund minimal heller.
Viel aussagekräftiger ist aber der Graustufenverlauf!
Beim VA Panel links, saufen dir die Schwarztöne recht schnell ab.
Beim IPS Panel ist das selbst in dieser Niedrigpreisliga nicht der Fall.
Bevor jetzt die Diskussion über den Schwarzwert (und daraus resultierenden Kontrast) aufkommt, hier ein Bild beider Geräte mit ein klein wenig Raumlicht:
Dies sind zunächst einmal die grundsätzlich zu erwartenden Unterschiede zwischen VA und IPS, wobei es natürlich Geräte auf beiden Seiten dieser Spitzentechniken gibt, die besser als hier gezeigt abschneiden werden.
Mit steigendem Preis und aufwändigerer Elektronik (10-, 12-bit) werden die Ergebnisse der darstellbaren Graustufen eines VA Panels natürlich deutlich besser. Ich kenne sogar einige Standard 8-bit VA Panels die deutlich bessere Ergebnisse liefern wie dieser Samsung.
Offensichtlich hat Samsung bei diesem Gerät also wieder einmal höhere Priorität auf schöne Zahlen des Datenblattes gelegt.
Der praxisorientierte Vorteil liegt in diesem Beispiel eindeutig beim Dell 2209WA.
Selbstverständlich wird man bei beiden Geräten nach Kalibration und Profilierung noch etwas mehr Leistung herauskitzeln können.
Grundsätzlich habe ich in vergleichbaren Preisbereichen aber noch kein VA Panel gesehen, dass Graustufen feiner Auflöst als ein vergleichbares IPS Panel.
Das wird auch der Grund sein, warum die Profiklasse der Bildschirme eher auf die IPS Technik setzt.
Fehleinschätzungen führen in dieser Liga zum Auftragsverlust.
Dies ist
immer "teurer", als vorher in ordentliches Werkzeug zu investieren. -Selbst wenn die benötigten Monitore 3-4000 Euro kosten, machen sie sich schnell bezahlt.
Es gibt allerdings einen Preisbereich, wo die Welt ein wenig Kopf steht.
Es handelt sich um den Vergleich HP LP2475W (IPS) vs. Dell 2408WFP (VA).
Hier schneidet der Dell mit seinem VA Panel in den Graustufen tatsächlich besser ab.
HP:
Dell:
Dell hat auch bei diesem Gerät einen verdammt sauberen Job abgeliefert.
Hätte Dell diesem Gerät statt der Konsumer-Typischen 8-bit "nur" eine 10-bit Elektronik spendiert, bin ich mir ziemlich sicher, dass selbst einige Semi-Pro-Eizo um die 1000 Euro schwer ins Schwitzen gekommen wären.
Schade. Denn so bleibt er was er ist. Ein richtig gut gelungener Konsumer-Monitor, der meiner Meinung nach bis 1000 Euro nur 3 verbreitete Geräte zu fürchten hat:
NEC 2490WUXi2,
Eizo HD2442W,
NEC 2690WUXi2.
Ich hoffe nun sind alle Unklarheiten für dich beseitigt.
Falls nicht, kannst du mich gerne anrufen.
Denn für einen solchen Tastaturmarathon habe ich nur selten Zeit.
