Moin,
den Futura Pro Jaypack 36 halte ich persönlich für das interessantere der beiden Modelle. Aber den müsste man sich sicher einmal genauer ansehen.
Das Tragesystem dürfte sehr gut sein – der Futura Pro 36 ist ja durchaus ein bekannter Rucksack, so dass man das wohl schon ganz gut einschätzen kann. Einen drehbar gelagerten Hüftgurt hat m.W. kein anderer Fotorucksack auf dem Markt. Und anders als oben gesagt ist die Belüftung am Rücken sicherlich sehr gut – der Rucksack hat einen Netzrücken mit ordentlich Abstand zum Packsack. Nicht klar ist mir, ob das Tragesystem längenverstellbar ist; das kann ich auf den Produktfotos nicht erkennen und in der Beschreibung steht es nicht – oder ich habe es überlesen. Die Konstruktion sieht mir aber so aus, als könnte es verstellbar sein. Die Schultergurte dürften ebenfalls gut sein, allerdings vermutlich so breit und dick, dass man Schwierigkeiten bekommen dürfte, einen Peak Design Capture Clip anzubringen – falls das jemandem wichtig ist.
Bei der Materialqualität wird man wohl auch keine Bedenken haben müssen. Und das alte Modell des Futura Pro 36 taugt auf jeden Fall auch, um ein einigermaßen dickes Stativ an der Seite zu transportieren; das wird bei dem aktuellen Modell dann wohl auch gehen, nehme ich an. Wenn man allerdings ein Stativ dabei hat, wird man die eine Seitentasche wohl nur noch eingeschränkt nutzen können – aber dieses Problem gibt es ja praktisch immer, wenn das Stativ seitlich transportiert wird.
Interessant finde ich das Bodenfach; wie groß das ist, kann ich aufgrund der Fotos nicht abschätzen – es sieht eher klein aus –, aber zumindest ein bisschen was an Wanderkram wird man darin unterbringen können. Und der Fotokram hat so sicher keinen Bodenkontakt. Was mir bei der Integration des Kamerafachs ("Camera Box") gefällt, ist, dass diese einen gepolsterten Deckel hat, den man wahlweise in den Frontdeckel des Rucksacks integrieren kann. So kann man sich entscheiden, ob man lieber die "gesicherte" Variante nutzt – erst Frontdeckel auf, dann Camera-Box-Deckel – oder den schnellen Zugriff, bei dem beide Deckel mit einem Handgriff geöffnet werden. Ein abgedichtetes Fach für eine Trinkblase sowie eine Schlauchdurchführung sind wohl ebenfalls vorhanden – auch so etwas sucht man bei so manch anderem Rucksack vergebens.
Dass man den Rucksack mit dem Tragesystem auf den Boden legen muss, ist natürlich klar – ein Zugang von der Rückenseite ist bei einem solchen System einfach nicht möglich.
Die wichtigste Frage ist aus meiner Sicht aber eine, die sich auf der Grundlage der Informationen, die ich bislang zu dem Rucksack gefunden habe, nicht einschätzen kann: Was bekomme ich außer Fotokram noch in dem Rucksack unter? Für meinen Bedarf scheint mir die Camera Box schon ein wenig zu groß, aber das sieht natürlich bei jedem anders aus. Vielleicht bringt Deuter da ja weitere heraus, so dass man die Wahl hat. Mit dieser Box scheint mir jedenfalls der Platz für sonstigen Kram zu klein zu sein – es gibt das Bodenfach sowie das Deckelfach, aber wie viel Platz oberhalb der Camera Box ist, kann ich nicht abschätzen. Oder auch, ob da noch Platz zwischen der Rückseite der Camera Box und der Vorderseite des Rucksacks ist.
Der Rucksack ist etwas schwer, aber m. E. auch nicht übermäßig schwer – zumal das Tragesystem wie gesagt vermutlich sehr gut sein dürfte. Der Preis ist auch nicht gerade niedrig, aber auch nicht übermäßig hoch. Zu groß wäre er mir übrigens nicht – auch wenn ich meist in der 30-Liter-Klasse unterwegs bin. Da wäre der Photohiker 44 für mich derzeit das interessanteste Modell, aber dafür müsste es ihn geben...
Insgesamt finde ich den Futura Pro Jaypack 36 auf der Grundlage der jetzt vorhandenen Informationen durchaus interessant. Vor allem gibt es derzeit keinen vergleichbaren Rucksack auf dem Markt. (Auch wenn ein Fotorucksack mit Netzrücken für sich genommen nun wahrlich keine Innovation wäre; derer gab es ja schon einige – sie scheinen sich aber nicht gut verkauft zu haben, denn es gibt sie samt und sonders nicht mehr.)