also wäre das hier nonsens.......
Die Behauptung, der Epson-Drucker arbeite mit festen 360 ppi, ist in der Tat falsch. Der Drucker hat eine technische Auflösung von 2880 x 1440 dpi, und aus diesem feinen Pixelraster errechnet er sein Druckbild. Er baut dabei aber kein starres Farbpunkte-Raster zusammen (wie vom Autor des Artikels behauptet), sondern verteilt die Punkte zufällig.
Im Druckbild eines Tintenstrahlers (und da macht der besagte Epson bestimmt keine Ausnahme) gibt es nichts Regelmäßiges. Deswegen kann man Tintenstrahldrucke auch recht problemlos einscannen, ohne dass es zu Interferenzen kommt - anders als wenn man z. B. einen Offsetdruck einscannen will, dessen festes Punkteraster sich mit dem Raster des Scanners beißt. Das kennt jeder, der schon mal was aus einem Buch oder einer Zeitschrift scannen wollte.
Beim digitalen Offset-Druck funktioniert das genau so wie vom Autor beschrieben: Der Laser, der die Druckplatte belichtet, hat z. B. eine Auflösung von 2400 dpi. Um verschiedene Helligkeiten darstellen zu können, fasst er eine bestimmte Zahl von Druckpunkten zu Rasterpunkten zusammen, z. B. auf einem 16 x 16 Druckpunkte großen Feld lassen sich vom Farbwert 0 (kein Druck) bis zum Farbwert 255 (komplettes Quadrat ausgefüllt) insgesamt 256 Helligkeitsstufen darstellen. Das Raster hätte in diesem Fall eine fixe Auflösung von 2400 : 16 = 150 ppi. (So ganz stimmt es dennoch nicht mit der Datei überein, weil die Offset-Raster in der Praxis meist diagonal angeordnet werden.) Das Ganze passiert natürlich für alle 4 Druckfarben CMYK, die dann übereinandergedruckt werden.
Wenn z. B. ein mittleres Rosa gebraucht wird, heißt das, man mischt Yellow und Magenta mit verringerter Farbsättigung. Der Treiber erzeugt aus seinen nativen Druckpunkten dann innerhalb des Rasters rautenförmige "Batzen" - einen pro Rasterpunkt. So entstehen große Yellow-Punkte und große Magenta-Punkte, und übereinandergedruckt schauen die aus hinreichendem Abstand dann wie eine homogene rosafarbene Fläche aus.
Der Tintenstrahler arbeitet anders. Er fasst die kleinen Druckpunkte nicht zu großen Farbpunkten zusammen, sondern streut die Druckpunkte; allenfalls kann er mit einer variablen Düse die Größe der Tintenpunkte etwas variieren, aber diese Möglichkeit ist begrenzt. Im Fall des besagten Rosa würde ein einfacher Tintenstrahler also kleine Yello-Punkte und kleine Magenta-Punkte auf der Fläche verteilen - enger beisammen für einen satteren/dunkleren Farbton, weiter auseinander für einen helleren Farbton. Dies wirkt homogener und Foto-ähnlicher als der Offsetdruck, eben weil kein starres Raster eingehalten wird. Tintendruck erkennt man als Betrachter am ehesten an Stellen, wo Schwarz, Magenta oder Cyan in geringer Sättigung gebraucht wurden, weil dunkle Farbpunkte nämlich umso mehr auffallen, je weiter sie verteilt sind. Daher haben gute Foto-Tintenstrahler zusätzlich hellere Varianten dieser drei Grundfarben, die dann eben für hellere Flächen verwendet werden (für Yellow ist es nicht nötig, weil es schon hell genug ist).
Auf jeden Fall entsteht bei diesem Verfahren kein festes Raster, an das man die Datei vorab angleichen könnte.