Rechenbeispiel:
mit 400 mm Brennweite bewirkt ein Zwischenring von 40 mm (also genau 1/10 der Brennweite)
daß man bei Objektiveinstellung "unendlich" genau auf die 11fache Brennweite scharfstellen kann.
Die 11fach ergibt sich wie folgt: 1 + 10
Die 1 ist Bestandteil der universell gültigen Linsenformeln, die 10 wiederum ist eben wie oben gesagt Brennweite geteilt durch Zwischenringlänge.
Das heißt 11 mal 400 mm = 4,4 Meter maximale Entfernung.
Stellst Du Dein 100-400 auf 100 mm Brennweite, und schraubst wieder einen 40 mm Zwischenring dazu, ist die maximale Aufnahmeentfernung 1 + 2,5 = 3,5fache Brennweite, in diesem Fall also 100 x 3,5 = 35 cm.
Diese 35 cm werden von einer rechnerischen Linsenebene gerechnet, die in der Regel irgendwo im Inneren des Objektives liegt und sich daraus ergibt, wo genau die Linse sitzen würde, wenn das Objektiv nur EINE Linse hätte und nicht ein ganzes Linsensystem.
In Schnittzeichnungen von Objektiven (speziell Makroobjektiven) ist diese Ebene oft mit eingezeichnet.
In der Praxis ist das bei Teleobjektiven aber erstmal relativ egal, ob man nun genau 35 oder 26 cm von der Objektivfrontlinse entfernt ist...
bei Standard- oder gar Weitwinkelobjektiven hingegen ist das extrem entscheidend, da kommts oft auf jeden Zentimeter an. Aber die sollte man eh nicht an Zwischenringen betreiben, sondern entweder Nahlinse oder Retrostellung.
Du merkst also wie extrem die Wirkung der Zwischenringe zu großen Brennweiten abnimmt bzw. zu kleinen Brennweiten zunimmt.
Jetzt kommt das zweite Problem nämlich wie sehr verändert sich die NAHeinstellgrenze mit dem Zwischenring hier muß man etwas mehr rechnen.
Das 100-400 hat eine Nahgrenze von 1,4 Metern?
Ich vermute mal diese Angabe ist ab Film(Chip)ebene gerechnet? Komischerweise machen die Hersteller so Angaben häufig ab Filmebene. Aber ist jetzt auch relativ egal ob 1,4 oder 1,2 Meter... nehmen wir einfach diese 1,4 Meter Angabe.
Daraus ergäbe sich eine Bildweite von 1400/400 = 3,5x Brennweite.
Auch hier wieder 1 abziehen wegen der Linsenformeln; => Abbildungsmaßstab 1/2,5.
Das ist das was Du bei 400 mm Brennweite und 1,4 Meter Nahgrenze aus dem Objektiv rausholen kannst.
Aus diesen Werten ergibt sich außerdem ein rechnerischer Fokussierauszug des Objektivs von 400/2.5 = 160 mm!
Hierzu rechnet man jetzt die Zwischenringe, im Beispiel 40 mm = 160 + 40 = 200 mm. Damit bekommt man:
200/400 = 1/2
das heißt eine Bildweite (= Naheinstellgrenze - wieder die 1 aus den Linsenformeln draufrechnen) von 1 + 2 x 400 = 1,2 Meter
daraus kann man sich wie oben auch wieder den Abbildungsmaßstab ausrechnen, dafür dann wieder 1 abziehen wegen der Linsenformeln; => Abbildungsmaßstab 1/2.
Das ist jetzt alles nur ungefähr, aufgrund eben der Fragen wo genau diese Entfernungsangaben gerechnet werden, wo die Hauptlinsenebene liegt, und und und. Aber halt als Anhaltspunkt.
So 40 oder 50 mm Zwischenring könnten, wenn die Linse tatsächlich bei 400 mm bis 1.4 Meter nahfokussiert, schon ne große Hilfe sein. Allerdings ist der Effekt bei 400 mm doch relativ "mager", aber Du hast ja auch noch den 4x Zoom, mit Zwischenbrennweiten wie 200-300 mm wird s erst richtig spannend.
Sorry das ist jetzt alles sehr chaotisch erklärt, wer sich genau für interessiert muß mal nach "Linsenformel" googeln... oder warten daß es jemand anders nochmal etwas systematischer erklärt als ich
viele Grüße
Thomas
PS. wenn man bei 400 mm 1:1 haben will - muß man also genau 400 mm (!) Zwischenringe / Balgen reinsetzen.
PPS. viele moderne Zoom/Makroobjektive verändern genau aus dem bei PS. schon ersichtlichen Problem mit den MEGAauszügen bei Naheinstellung ihre echte Brennweite. Da wird oft "geschummelt" und bei voller Nahgrenze hat so n Objektiv dann statt 400 mm vielleicht nur noch 300 mm.
Das ändert natürlich die ganzen Rechenergebnisse. Die sind eben wie gesagt aus diesen ganzen Gründen dann nur noch als erster Anhaltspunkt zu gebrauchen.