Deine Bilder wären erheblich besser, wenn Du von der Aufnahme bis zur Bearbeitung auf einige handwerkliche Dinge geachtet hättest.
Die meisten Bilder sind, wie schon gesagt, leider zu arg beschnitten. Die Motive brauchen mehr Luft oder „Fleisch“, damit man nach der Optimierung noch genug Spielraum hat, den endgültigen Ausschnitt festzulegen. Die Auflösung moderner Kameras lässt das zu. Selbst meine betagte 300D würde das für diesen Zweck noch zulassen.
Wenn Du schon ein Stativ aufbauen musst, kannst Du auch gleich darauf achten, dass die Kamera gerade ausgerichtet ist. Mit Gitterlinien in Sucher oder Display oder mit einer Wasserwaage. Mit etwas Übung und Aufmerksamkeit schafft man das auch ohne Hilfsmittel. Stürzende Linien lassen sich nicht immer vermeiden, aber bei Deinen Aufnahmen (mit Ausnahme des Bilds in #22) wären sie sehr leicht vermeidbar gewesen. Das Bild in #9 leidet darüber hinaus unter dem horizontalen Schwenk. Von der Mittelinsel aus hättest Du eine symmetrische Ansicht bekommen (siehe mein leider auch suboptimales Ergebnis unter
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=1656520&d=1296512210), von Deiner Perspektive aus, die gestalterisch leider nicht ideal ist, wäre es allerdings noch machbar gewesen, die Kamera leicht nach links zu schwenken. Man kann das nachträglich noch ein wenig korrigieren, aber dann fällt bei genauer Betrachtung leider auf, dass die rechte Seite entgegen der Erwartung näher und größer erscheint.
In Sachen Geometrie wäre es für die Nachbearbeitung wichtig, die Objektivverzerrungen herauszuarbeiten. In #8 stört die tonnenförmige Verzeichnung. Mit diesem äußerst knappen Beschnitt müsste man noch mehr von dem Schild „Brasserie“ wegschneiden, während sich „HSBC“ und ein vollkommen überbelichtetes Schild aufdrängen. Die Poller links sind auch keine Augenweide. Eine horizontale Aufnahme mit angemessener Berücksichtigung der „Brasserie“ wäre zumindest einen Versuch wert gewesen. Für die Pyramidenbilder wäre eine Entzerrung fast noch wichtiger. Bei #2 habe ich den Eindruck, dass das Fundament nach oben gewölbt ist und auch die Seiten noch etwas Korrektur vertragen könnten.
Zwischenfrage: Hast Du irgendwelche Transformationen angewandt? Die Verzerrungen sind zum Teil so schräg, dass man überhaupt keinen Anhaltspunkt hat. Mir ist das vor allem in #15 aufgefallen. Wenn die Mitte gerade ist, können die Ränder kaum in die gleiche Richtung (nach rechts) stürzen.
In Sachen Belichtung dürften die Aufnahmen überwiegend nahe am Ideal sein. Selbst aus dem JPG lässt sich noch ziemlich viel herausholen. #9 ist allerdings wohl etwas zu dunkel geraten. Oder der Kontrast war dann doch (angesichts der kräftigen Scheinwerfer) zu krass. Jedenfalls habe ich es trotz vieler Versuche nicht hinbekommen, daraus noch irgendwas zu machen, was nicht extreme Augenschmerzen bereitet und den aufgehellten Himmel mit kräftigen Karo-Mustern überzieht. Belichtungsreihe oder Blaue Stunde wären da wohl im Zweifel besser gewesen.
Bei der Nachbearbeitung wäre es generell besser, die Defizite der Kamera auszugleichen und den harten Kontrast ins Histogramm zu drücken. Das gilt oft auch für die Farben. Das Gelb ist, wie Steffen Rentsch schon bemerkt hat, oft arg übertrieben. Das kann man mit dem Weißabgleich ein wenig ausgleichen. In einigen Fällen wäre es aber auch wichtig, auf die farbliche Überbelichtung zu achten. Das Portal in #1 könnte erheblich mehr Details aufweisen, wenn nur die Gelbtöne über Luminanz und Sättigung ein wenig verschoben würden.
Soweit die Kamera nicht exakt ausgerichtet wurde, kann ein Bild auch erheblich gewinnen, wenn das nachträglich korrigiert wird. Es sollte nur nicht übertrieben werden. Aber im Falle von #11 wäre es sicherlich nicht schlecht, das Bild wenigstens mal (optisch) gerade zu stellen.