Nein, nicht wirklich...
Lies den Artikel vielleicht nochmal – der empfiehlt mitnichten, die Lichter ausfressen zu lassen, sondern unter der Maxime "expose to the right" die Lichter eben gerade noch nicht ausfressen zu lassen ("bias your exposures so that the histogram is snugged up to the right, but not to the point that the highlights are blown"). Und dann, soweit erforderlich, im Gegenteil: das Bild bzw. die Schatten aufzuhellen.
Sicher lässt sich im Vergleich zum JPEG von einer "Kontrast +2"-Einstellung, bis zu einem gewissen Grad auch noch von Kontrast 0 ausgehend, im RAW ein bisschen was an Lichtern retten, aber wenn man im JPEG schon gewohnt ist, mit Kontrast -2 zu arbeiten, dann bringt das RAW in den Lichtern nicht mehr wirklich viel zusätzlich. Nicht bei einer E-1, und nicht bei einer E-510 (die sich nach meinen Tests darin weniger unterscheiden, als man nach den vielen Kritiken zur E-510 meinen sollte, nämlich unter 1/3 EV). Aber diesen "RAW Headroom" so zu dosieren, dass man nachher sicher sein kann, nicht auch im RAW ausgefressene Lichter zu haben, ist ein ziemliches Glücksspiel – zumal es tatsächlich auch noch davon abhängt, welche Kontraststufe fürs JPEG man gerade gewählt hat. Das Histogramm verändert sich ja dementsprechend.
Grüße,
Robert