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Metallgehäuse, ja! Oder doch nicht?

soad

Themenersteller
Eigentlich liegt es auf der Hand und jedem ist es klar. Metall oder Magnesiumlegierungen sind die hochwertigeren, solideren Kameragehäuse. Doch ketzerisch gefragt...warum ist das eigentlich so? Weil Metall ein höheres spezifisches Gewicht hat und deshalb robuster erscheint? Weil es teurer in der Herstellung ist? Bieten Metallgehäuse einen besseren Schutz vor evtl. mechanischen Erschütterungen (z.B. Sturz aus geringer Höhe)? Wenn ich darüber nachdenke sollte das doch eigentlich eher umgekehrt sein, oder etwa nicht? Kunststoff ist elastischer und würde einen harten Stoß besser dämpfen - die empfindliche Kameramechanik und Elektronik besser schützen (werden Schutzhelme etwa aus Metall gefertigt?). Haben evtl. nicht auch große Temperaturunterschiede signifikante Wirkung auf Metall- bzw. Kunststoffgehäuse (beispielsweise, ich steig vom beheizten Auto von +20 nach -10 Grad)? Auch in der industriellen Fertigung werden Metall immer öfter durch Kunststoffe ersetzt. Deshalb meine Frage: warum ist Metall im (Foto)Kamerabau besser als Kunststoff?
 
es ist doch mehr oder weniger ein Subjektives Empfinden eines jeden einzelnen.Wenn du ein Metallgehäuse hast, ist es schwerer.Aus Psychologischer Sicht suggeriert dir das, ich habe mehr für mein Geld.Plastik ist leichter und man hat so ein komisches Gefühl, hunderte von ? für sowas leichtes ausgegeben zu haben.Also denkt man, es ist Minderwertiger.Auch ist im Hinterkopf der Gedanke, daß ja Plastik billiger in der Herstellung ist, als Metall.Wobei du aus praktischer Sicht schon Recht hast, auch Plastikgehäuse haben ihren Vorteil(leichter,elastischer).
 
Wenn hochwertiger Kunststoff verwendet wäre, dann wäre ein Metallgehäuse sicher unterlegen. Aber wirklich hochwertige Kunststoffe/Verbundmaterialien sind teurer, als Metall und werden daher kaum verwendet.
Die Gefahr z.B. bei einem Stiurz der Kamera sehe ich auch weniger in der äußeren Unversehrtheit, die ein Metallgehäuse vielleicht eher bieten kann, als vielmehr in den Schäden, die durch einen Schlag im Inneren einer Kamera dabei entstehen können.
Immerhin enthält eine Kamera ja eine größere Anzahl an elktronischer und mechanischer Kleinteile, die sehr präzise auf Bruchteile von Millimetern ausgerichtet sein müssen, um ene korrekte Funktion und ungeminderte Abbildungsleistung gewährleiten zu können.
Und bekanntlich wirkt sich eine äußere Krafteinwirkung im Inneren eines völlig starren Gehäuses stärker aus, als in enem etwas nachgiebigen Gehäuse (deshalb sind PKW auch nicht wie Panzer, sondern haben Knautschzonen, weil sonst die Krafteinwirkung auf die Insassen viel zu hoch wäre).

Andreas
 
Augsi schrieb:
es ist doch mehr oder weniger ein Subjektives Empfinden eines jeden einzelnen.Wenn du ein Metallgehäuse hast, ist es schwerer.Aus Psychologischer Sicht suggeriert dir das, ich habe mehr für mein Geld.Plastik ist leichter und man hat so ein komisches Gefühl, hunderte von ? für sowas leichtes ausgegeben zu haben.Also denkt man, es ist Minderwertiger.Auch ist im Hinterkopf der Gedanke, daß ja Plastik billiger in der Herstellung ist, als Metall.Wobei du aus praktischer Sicht schon Recht hast, auch Plastikgehäuse haben ihren Vorteil(leichter,elastischer).
Genau das ist der Punkt über den ich mir Gedanken gamacht hab. Ist es nur Psychologie - Spielzeug ist Plastik, Profiwerkzeug ist Metall - oder gibt es handfeste, nachvollziehbare Vorteile der Metallgehäuse? Im Moment sehe ich, wenn überhaupt, tatsächlich nur Nachteile. Möglicherweise ist ein Metallgehäuse, im Gegensatzt zur Kunstoffbauweise, für die Ewigkeit gemacht, doch moderne Hightech Elektronik hat, im Gegensatz zu einer Leica Anno 56, keinerlei Wertbeständigkeit und wird nach 5 - 10 Jahren sowieso in die Tonne gekloppt.
 
Hallo Augsi,

wie man an vielen Diskussionen im Forum sehen kann ist es am schlimmsten den Kunstoff auch noch silberfarben zu machen :D

aber im Ernst: es gibt sehr Hochwertige Kunstoffe (siehe auch Deine Beispiele aus der Sicherheitstechnik) die natürliche werkstoffe in allen eigenschaften schlagen. Aber ein echter Biker trägt eben Leder (auch wenn eine Kombi aus anderen Materialien ersten regendichter ist und zweitens besser schützt).
für ein metallgehäuse sprechen haupsächlich glauben und image.

Ciao
Siegurd
 
Die Gefahr z.B. bei einem Stiurz der Kamera sehe ich auch weniger in der äußeren Unversehrtheit, die ein Metallgehäuse vielleicht eher bieten kann, als vielmehr in den Schäden, die durch einen Schlag im Inneren einer Kamera dabei entstehen können.
Ich meinte ja auch, das selbst Polycarbonat Gehäuse eher besser dämpfen als starres Metall und das Innere deshalb besser schützen.
 
soad schrieb:
Ich meinte ja auch, das selbst Polycarbonat Gehäuse eher besser dämpfen als starres Metall und das Innere deshalb besser schützen.
Viele Metalle sind deutlich elastischer als (preiswerte) Kunststoffe (vor allem bei niedrigeren Temperaturen) -> sie verbiegen (-beulen) zwar, aber brechen nicht.
 
Dass die EOS 300D zB einen Sturz auf Steinboden übersteht gab es hier schon zu lesen, also denke ich das ist nicht das Problem.

Ich antworte mal mit einer Gegenfrage:

Wieso ist ein Amaturenbrett aus Wurzelholz besser als eins aus Kunststoff ;) ?
 
Hallo!

wie sieht es denn mit grossen, schweren Objektiven wie meinem L-Objektiv an einer Kamera mit Plastikgehäuse aus? Meine 10D habe ich öfters um den Hals hängen ohne die ganze Zeit das Objektiv extra zu stützen (-> gute Übung für die Nackenmuskulatur ;) ) - ich bin mir nicht sicher ob ich mich das mit einer 300D auch trauen würde.

Viele Grüsse,
Thomas
 
Vicente_cgn schrieb:
Hallo!

wie sieht es denn mit grossen, schweren Objektiven wie meinem L-Objektiv an einer Kamera mit Plastikgehäuse aus? Meine 10D habe ich öfters um den Hals hängen ohne die ganze Zeit das Objektiv extra zu stützen (-> gute Übung für die Nackenmuskulatur ;) ) - ich bin mir nicht sicher ob ich mich das mit einer 300D auch trauen würde.

Viele Grüsse,
Thomas
Und warum nicht? Mein Sigma 70-200/2,8 hältse bis jetzt auf alle Fälle aus.
 
Nun, Ihr solltet neben den mechanischen Eigenschaften von Metallgehäusen auch die elektromechanischen in Betracht ziehen:

Ein Metallgehäuse schützt die zum Teil sehr empfindliche Kameraelektronik vor Strahlung, die Kunststoff problemlos durchdringt.

*Zweiblum
 
Wieso ist ein Amaturenbrett aus Wurzelholz besser als eins aus Kunststoff
Weils nicht besser ist sondern (geschmackssache) besser aussieht. Okay, also doch nur ein kosmetisches Ding.

ie sieht es denn mit grossen, schweren Objektiven wie meinem L-Objektiv an einer Kamera mit Plastikgehäuse aus?
Großes, schweres Objektiv um den Hals sieht eigentlich immer bescheuert aus, sofern man dem Träger die Last ansieht ;-). Wüsste nicht warum sich dies durch ein Metallgehäuse ändern würde.

Meine 10D habe ich öfters um den Hals hängen ohne die ganze Zeit das Objektiv extra zu stützen (-> gute Übung für die Nackenmuskulatur ) - ich bin mir nicht sicher ob ich mich das mit einer 300D auch trauen würde.
Es geht ja nicht um die 300D, sondern generell um die Verwendung von Kunstoff als Gehäusematerial. Ist die Objektivfassung der 300D so schlecht oder worin bestehen deine Bedenken? Ich hätte da schon eher Muffe wegen dem Gurt. Ich vertraue sogar meinem Kopf ein Kunststoffgehäuse an (Rad- bzw. Motorradfahren).
 
Hallo,

ich denke, dass es eigentlich egal ist bei gutem Kunststoff. Im Endeffekt läuft es wohl nur auf die Wurzelholzgeschichte raus. Mir gefällt eine Kamera in Metall jedenfalls besser. Das Gewicht sollte halt nicht zu arg werden --> Magnesium- oder Aluminium (sehr weich) Legierungen also.

Wegen der elektromagnetischen Strahlung: Bauteile die in diesem Bezug empfindlich sind werden sowieso gekapselt sein. Daher zählt der Punkt wohl auch nicht. Sonst würden laufend irgendwelche Digicams hops gehen ;)

Gruß
Daniel
 
ich ziehe Metall trotzdem vor, Kunststoffe verspröden und richtig gutes Zeugs, Kohlefaser ist viel teurer.

Es sollen schon Spiegelkästen einer D60 mit angesetztem 300/2,8 L auf dem Boden stehen geblieben sein, bei schnellem Zugriff am Griff

Die D30/60 10D sind Plastik mit ein bissel Magnesium Alu Folie drum, beplankt.

Ich bin nicht sonderlich sorgsam, nutze es als Arbeitsgerät, hatte aber weder mit der D30 und 80-200 L + TC also um 1500 Gramm und ist riesen Hebel Probleme, aber der 1er vertraue ich noch mehr.

So teuer ist Metall ja nicht, mir scheints die Kaufleute reden da einfach mehr mit, genauso wie die unnötig kastrierten Funktionen einer 300D
 
1. Beim Bajonett ist Metall besser, ich hatte einige Jahre beide Varianten gehabt, Kunststoff an der EOS 300 hatte Abrieb, Metall an der 50E nicht (zumindest nicht in dem Maße).

2. Kameras aus Kunsstoff sind im Regelfall auch billiger gefertigt. Da fehlts an Passgenauigkeit, die Scharniere halten wenig aus, es gibt Spalten und Ritze, vieles knarzt und ächzt. Es gibt einige wenige Profikameras aus Polycarbonatgehäusen, etc bei denen das nicht so ist, aber die 300D (oder andere vergleichbare) ist nun einmal nicht hochwertig verarbeitet, sondern macht einen billigen, unstabilen Eindruck. Das wird sicherlich die wenigsten in der Praxis beeintrchtigen, d.h. wenn es einem nicht stört freut man sich eben, nicht für etwas bezahlt zu ahben, was man garnicht braucht.

3. Ich gehe davon aus, dass die Kamerahersteller derzeit in ihre Profimodelle im weit vierstelligen Eurobereich das sinnvollste (Preis/Leistung) Material verwenden und das sind eben beim derzeitigen Stand wohl Metalllegierungen. Die meisten würden sicherlich leichte Objektive den schweren vorziehen und gerade bei den Supertele hat man da ja die letzten Jahre das ein oder andere Gramm eingespart. Allerdings immer mit Metallegierungen und nie mit Plastik. Warum wohl?

4. Ich hab gerne ein Metallgehäuse und ich mag es auch, wenn ich nicht das Gefühl haben muss, dass dieses Plastikscharnier danach aussieht, eine Lebensdauer knapp über der Garantiezeit zu haben.
Das ist mir auch einen gewissen Aufpreis wert.
Andererseits bevorzuge ich auch leichte Kameras, so dass ich eben abwägen muss. Mir wäre eine Einsteiger DSLR im leichten Metallgehäuse lieber und wenn schon Plastik, dann bitte hochwertig verarbeitet, dass man auch das Gefühl hat, etwas für 800 Euro in der Hand zu halten und nicht etwas für 20 Euro.

5. Was die Theorien zu kinetischer Energie udn Verformung, etc angeht so solte man sich von der Vorstellung lösen, hier die eigene Erfahrungen mit Blech und Joghurtbechern auf Leichtmetalllegierungen sowie verwendete Kunststoffe übertragen zu wollen. Vielleicht findet sich ein Werkstoffkundler, der davon mehr Ahnung hat als bei mir mal im Studium hängen blieb, der könnte dann was dazu sagen.
Alles andere hier ist einfach nur sinnlose Vermutungen und Verallgemeinerungen von Sachen, von denen man absolut keine Ahnung hat.

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist sehr berechtigt. Hochwertiger Kunststoff ist Metall in vielerlei Hinsicht überlegen (nun ja: Ich finde, Lackschäden sehen auf Metall einfach besser aus als auf Kunststoff ;) ). Es muss eben nur ein für den Verwendungszweck geeigneter Kunststoff sein. Aber erstens sagt man schnell "Plastik" statt "Kunststoff" - denkt an Plaste, Elaste, Dioxin, reissende Tragetaschen usw. Und zweitens ist es eben so, dass speziell bei Canon gerade das preiswerteste Gehäuse aus Kunststoff gefertigt ist. Und schnell ist man bei dem Schluss "Kunststoff" = billig = schlecht. Nur die Flugzeugbauer haben das noch nicht begriffen... Verbundwerkstoffe sind wegen ganz bestimmter Eigenschaften erforderlich: Kohlefaser ist durchaus nicht in jeder seiner Eigenschaften besser als Aluminium oder Titan. Sehr wohl aber in einer bestimmten Anwendung. Bei den vergleichsweise kleinen Kameragehäusen ist es eher einfach, den idealen Kunststoff auszuwählen: Leicht, fest, Schockabsorbierend, abschirmend (wenn überhaupt erforderlich), temperaturunempfindlich, günstige Oberflächenbeschaffenheit usw. Auf andere Eigenschaften (Eignung zum Kleben, Schweissen oder Ausbeulen) muss man bei einfachem Austausch des Bauteiles überhaupt keinen Wert legen.

Was die Verwendung von Holz im Automobilbau betrifft, dürftet Ihr einem Irrtum unterliegen: Das ist nicht etwa splitterndes, brechendes Holz, sondern ein Hightech-Werkstoff. Mehrere dünne Lagen (weiches=Aluminium) Metall werden mit (echtem) Holz unter Verwendung von Kunstharzen zu einem Schichtmaterial verbacken, das zwar die Optik von poliertem Holz bietet, aber die Nachgiebigkeit von Aluminium bei Aufprall. Wenn man ein schweres Pendel gegen das Material schlagen lässt, deformiert es sich und splittert nicht. Es führt Kräfte ab wie sonstige Knautschzonen durch Deformation auch. Verbindlich kann ich das allerdings nur von einer bestimmten Marke sagen. Ich nehme aber an, dass alle anderen Hersteller dem in nichts nachstehen.

Beste Grüsse
Stefan
 
AndreasB schrieb:
Und bekanntlich wirkt sich eine äußere Krafteinwirkung im Inneren eines völlig starren Gehäuses stärker aus, als in enem etwas nachgiebigen Gehäuse (deshalb sind PKW auch nicht wie Panzer, sondern haben Knautschzonen, weil sonst die Krafteinwirkung auf die Insassen viel zu hoch wäre).

wobei ich bei einem Crash zwischen PKW und Panzer lieber im Panzer sitzen würde... ;)
 
Metall schön und gut, stammt aus den Zeiten, als man nichts anderes hatte. Für bestimmte Kameras wird z.B. auch noch Holz verwendet, da sind aber andere Material- und Gerätedimensionen am Start.

Für "Consumerkameras" reichen Kunststoffgehäuse wohl auf jeden Fall. Hier ist das Material preiswert, aber trotzdem ausreichend stabil, Objektiv, Spiegel, Sucher und Aufnahmemedium zusammenzuhalten.

Der geneigte Anwender dürfte auch aufgrund des für ein Hobby recht hohen Gerätepreises von sich aus darauf achten, daß seinem "Baby" nicht passiert, der Profi hat dafür keine Gedanken - er muß Fotos von vorderster Front machen (notfalls unter körperlichem Einsatz mitsamt Kamera+Objektiv), und braucht dafür vielleicht manchmal etwas Schwungmasse.

Die sogenannten "Plastikbomber" bestehen im übrigen bei weitem nicht nur aus profanem "Plastik", sondern sind durchaus aus verschiedensten Werkstoffen kombiniert.

Mal ein Ausschnitt aus dem 350D-Whitepaper:

"The body consists of a chassis made of stainless steel, and a mirror box made of high-strength engineering plastic.
The mirror box, to which the lens mount and image sensor are attached, is fixed very securely to the chassis to obtain the same body strength as the EOS 20D. This helps prevent the flange focal distance from changing due to the static pressure of the attached lens.
As with the EOS Digital Rebel model, the EOS Digital Rebel XT camera?s top, front and rear covers are made of special engineering plastic known for light weight, excellent strength and electromagnetic shielding: ABS resin, polycarbonate resin, and polycarbonate mixed with special conductive fibers. The exterior finish is more refined than the EOS Digital Rebel camera?s."

Für alle des englischen nicht mächtigen:

"Der Body besteht aus einem Edelstahlkäfig sowie der Spiegelbox aus hochfestem Kunststoff. Die Spiegelbox, an welcher Objektiv und Sensor befestigt sind, ist sehr sicher mit dem Edelstahlkäfig verbunden, um die gleiche Festigkeit des 20D-Body zu erreichen. Dies hilft zu verhindern, daß sich der focale Abstand des Objektivflansches aufgrund der durch das angebrachte Objektiv wirkenden Kräfte verändert.
Genau wie bei der EOS Digital Rebel (300D) sind auch bei der EOS Digital Rebel XT (350D) die obere, vordere und hintere Gehäuseschale aus speziellem Kunststoff, welcher sich durch leichtes Gewicht, excellente Festigkeit sowie elektromagnetische Abschirmung auszeichnet: ABS-Kunstharz, Polycarbonatkunstharz und Polycarbonat gemischt mit speziellen leitenden Fasern. Die Oberfläche wurde gegenüber der EOS Digital Rebel noch verfeinert."

Es ist somit durchaus möglich, ein "nichtmetall"-Gehäuse mit ähnlichen Eigenschaften wie das vielgerühmte Metallgeäuse zu bauen, warum auch nicht...kann sich noch jemand an die echten Metall-"Matchbox"-Fahrzeuge made in England erinnern? Wurden auch nach und nach durch Kunststoffgehäuse made in Macau/Hongkong/Taiwan ersetzt - und unsere Kinder können trotzdem auch damit jahrelang die härtesten Einsätze fahren.

Zum Thema Metall vs. Kunststoff muß ich zudem sagen, ich habe in meiner mehr als 20jährigen "Fotografenlaufbahn" Gehäuse aus Kunststoff wie auch aus Metall benutzt, aber daraus nun pro/contra für eines Reden zu müssen käme mir nicht im weitesten in den Sinn. Ich habe nie an einer "Kunststoffkamera" das Metallgehäuse vermißt. Ein Foto ist ein visuelles Erlebnis und ich habe weder beim Fotografieren noch beim Betrachten der Fotos einen Gedanken dafür frei, ob sich die Kamera nun "wertig/griffig" oder "billig/glatt" anfühlt. Ich stelle Bildausschnitt/Schärfe, Blende und Belichtung ein und ab an den Auslöser. (Vielleicht bin ich auch nur nicht der Typ für Oberflächen, ich würde auch nie mein Auto "streicheln"...)
 
Ich habe mehrere Jahre lang eine Nikon FM2n und eine Canon EOS 50e parallel verwendet, deshalb poste ich mal hier meine Erfahrungen:

FM2:
Die Kamera ist komplett aus Metall, ein Wunderwerk der Feinmechanik und hat zu recht den Ruf, sowohl im feuchten Urwald als auch noch bei -30° am Nordpol zu funktionieren. Aber:
Bereits nach 2 Tagen tragen am Schulterriemen begann sie ihre "Patina" zu bekommen - der Lack wurde durch Scheuern abgerieben. Leichtere Stöße quittierte sie klaglos, größere mit irreparablen Beulen - aber sie funktioniert auch heute noch.

EOS50e:
Die Kamera ist komplett aus Kunststoff und wurde genauso hart, aber häufiger verwendet. Ergebnis: keine Beulen, nur ein paar kleine Kratzer an den Stellen, wo sie nicht gerade zart gegen scharfe Kanten (z.B. Felsen) geschlagen ist.

Mein Fazit: Kunststoff kann von Vorteil sein, solange es sich um ein ordentliches Material handelt, welches eine hohe Oberflächenhärte aufweist und dabei noch elastisch genug ist, große Stöße abzufangen.

Gruß
Michael
Michael
 
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