Vor einiger Zeit war ich auf der Suche nach einer anderen Art von Kamera. Spiegelreflex wollte ich aus verschieden Gründen vermeiden und bei kompakten Kameras stieß ich wegen der geringen Sensorgrundfläche auf zu enge Grenzen bei Rauschen und Dynamikbereich.
Und ich hatte Glück, meine endlosen Recherchen im Netz und all das lange Hin- und Herüberlegen haben sich voll und ganz gelohnt. 2010 kaufte ich mir die Samsung NX10. Bei Samsung setzte ich dabei bewußt auf eine Firma, die sich mächtig ins Zeug legen würde, um sich auf dem Markt zu etablieren.
Und genau das passiert auch. Jetzt, fast 3 Jahre später, funktioniert die Kamera wie am ersten Tag, hat keinerlei mechanische Schwächen gezeigt, nicht einmal Gebrauchsspuren stellen sich ein. Ich wurde mehrmals von Samsung mit Updates versorgt, die meine alte Kamera teilweise mit Funktionen der Nachfolgemodelle ausstattete, das ist nicht selbstverständlich. Bei einem Umstieg auf die NX20 würden meine bisherigen Akkus weiterhin passen, auch nicht selbstverständlich.
Die Menüs der NXen (vor allem der NX10) sind wie für mich persönlich gemacht. Alles geht blind und sitzt dort, wo ich es suche. Deshalb fällt mir ein Umstieg auf die NX20 auch so schwer, die haben schon bei der NX10 einfach alles gut gemacht. Objektive gibt es mittlerweile einige und die sind sehr gut und bezahlbar. (Ich kenne das 20er, 30er, 20-50er, 18-55er, 85er und das 50-200er.)
Mein Eindruck der NX10 als grundsolide Kamera hat sich kürzlich deutlich bestätigt. Sie fiel mir mit aufgesetztem Telezoom aus 1,80 m Höhe auf einen Treppenhaus-Steinboden. Dabei kam sie mit der Ecke beim Akkudeckel und am vorderen Ende des Zooms auf. Das Kameraghäuse hat lediglich eine winzigkleine Deformation am Rand des Akkudeckels, kaum sichtbar, außer für mich als Pingel. (Das Gehäuse hatte sich beim Aufprall nach innen verformt und dagegen gedrückt, und das zeigt, welche Kraft hier gewirkt hatte.) Der Deckel schließt wie eh und je, keine Brüche, nix. Kamera komplett in Funktion. Bildqualität wie immer.
Das Objektiv hatte hinter dem Metallbajonett nachgegeben und hing noch schief und offen an der Kamera. Ein Folienkabel war durchtrennt. Da ich nichts zu verlieren hatte, zerlegte ich das Zoom, fand hinter den ausgebrochenen Halterungen des Bajonetts Hohlräume, konnte dort kleine Kunststoffblöcke mit Gewinde eingießen. Dann neue längere Mini-Schrauben zurechtgefeilt, Kabel überbrückt, alles zusammengebaut und nicht schlecht gestaunt, alles funktioniert noch perfekt, der AF, Blendensteuerung, OIS. Bildqualität nach einigen Testbildern 1a!
Mag ja sein, daß ich auch Glück gehabt habe, aber ohne eine gute Konstruktion und Verarbeitung der Kamera und ohne gute Materialien sähe das anders aus! Aus meiner aktuell geplanten NX20 wird wohl nun doch erst einmal nichts mehr. Nach der Schrauberei und Löterei ist das jetzt wirklich MEINE Kamera, die rücke ich so schnell nicht heraus.
Für mich paßt alles zusammen beim NX-System: Das APS-C Sensorformat mit der sich daraus ergebenen Kompaktheit bei Objektiven und Gehäuse und der dabei erreichbaren Bildqualität. Das Gewicht ist für mich ok (auch im Rucksack mit abgesägter Zahnbürste und 69 g schwerem Kocher). Ich habe für mich auf das richtige System gesetzt und bin auf die weitere Entwicklung gespannt.
PS. Ich habe nachträglich mal ein Bild der "Verwüstung" hier angehängt, die ein Sturz aus 1,8 m Höhe bei meiner NX10 hinterließ.

Ich verbuche das einfach unter "erweiterter Sensorreinigung", Ultraschall war gestern.