Ja. Exakt das. was ich sagte.
Ne, nicht was Du sagtes. Du sagtes, Chefredakteure seien für Honoragestaltung zuständig. Die geben aber nur die Budgets für die Leute vor, die Honorargestaltung machen. Und was für Honorare die einzelnen Freien bekommen, will der Chefredakteur gar nicht wissen. Dafür hat er schließlich seine Lokalchefs.
Ich kenne keinen Chefredakteur, der nicht seine Honorarsätze ganz genau kennt - er bestimmt sie ja jedes Jahr auf's neue, und kennt auch seine Etats.
Das gehört zu den Basics seines Jobs.
Ein guter Chefredakteur kennt übrigens auch die Namen zumindest der regelmäßigen freien Mitarbeiter seines Blattes. Davon kann man ausgehen.
Ich sprach von meinem Verlag und von einer dreistelligen Zahl von regelmäßigen freien Mitarbeitern. Davon auszugehen, dass der "Oberboss" jedem Gesicht einen Namen und einen Honorarsatz zuordnen kann, ist... naja. Wenn der das alles im Kopf hat, warum muss dann eine kleine Schwadron von Sekretärinnen darüber Listen führen?
Mündliche Verträge sind genauso wirksam wie schriftliche (außer in den wenigen Fällen, wo Schriftform vorgeschrieben ist.)
Gültig sind sie beide. Nur: In dem schriftlichen können beide Parteien nachlesen, was sie vereinbart haben. Da stehen alle entscheidenden Punkte drin. Bei den "mündlichen" Verträgen, von denen hier die Rede ist (Verträge also, die zustande kommen,
ohne dass die Parteien konkrete Absprachen treffen), fragen sich Betroffene dann hinterher leicht mal, was sie denn eigentlich vereinbart haben. Wie zum Beispiel der TO. Wirksam sind sie beide, klar. Aber
welche Wirkung hat denn ein Vertrag, in dem nichts schriftlich fixiert ist?
Ich kannte sogar mal - nicht gelogen! - ein Blatt, bei dem man an den Credits der Auftragsfotografen gut das jeweils aktuelle Beziehungsleben einer Fotoredakteurin ablesen konnte.
Ich bin verheiratet. Außerdem sind die guten Fotografen bei uns Männer. Von der erwähnten Dame kann ich also nichts lernen
Zu den Aufgaben eines Redakteurs gehört es auch, seinen Etat zu kennen und vernünftig zu verwalten.
Ich habe keinen Etat und ich werde auch nicht dafür bezahlt, irgendwas zu verwalten (abgesehen von der Redaktionskamera). Da soll sich mein Chef drum kümmern. Mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass möglichst gute Texte und Fotos ins Blatt kommen.
Buchhalter entscheiden in keinem Unternehmen. Buchhalter führen die Bücher.
Stimmt. Die sind es auch, die auf irgend einem Blatt Papier einen Strich ziehen und dort dann eine Summe drunterschreiben. Genau diese Zahlen - und die Farbe, in der sie geschrieben sind - werden dann den Geschäftsführern oder Gesellschaftern vorgelegt. Und auf Nachfrage weiß der Buchhalter dann genau, welche Zahlen über dem Strich in der Vergangenheit größer geworden sind oder überhaupt beeinflussbar sind (anders als Papierpreise zum Beispiel)... Aber, stimmt schon, Buchhalter malen nur Zahlen.
Über Etats und Geldausgaben entscheiden Geschäftsführer, Bereichsleiter - also Leute mit entsprechender Etat-Kompetenz.
Genau. Die entscheiden dann frei über die Budgets, die ihnen die Buchhalter, äh, schuldichung, die Gesellschafter zugebilligt haben

.
Ich glaube, das Problem ist, daß Du vollkommen falsche Vorstellungen von den Aufgaben eines Buchhalters hast.
Das Kompliment gebe ich hiermit zurück. Geschäftspolitik wird in Verlagen heute nicht (mehr) in Redaktionen und bei Autoherstellern nicht mehr in der Produktionsleitung oder der Entwicklungsabteilung entschieden. Geld regiert die Welt.
Aber wir sind, glaube ich, etwas offtopic, oder?
MfG