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Mehr Linsen/Elemente = immer besser ?

  • Themenersteller Themenersteller Gast_28223
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Gast_28223

Guest
Eine Frage einmal an die Pro´s :

Sind Objektive des gleichen Herstellers bei aufwendigerer Linsen/Elemente Konstruktion immer besser ?
Ich dachte bisher, das je mehr Glas/Luft-Übergänge vorhanden sind, desto negativer .

Kann man eine aufwendigere Konstruktion als Qualitätsmerkmal betrachten ?

Danke für die Info - bin noch am Lernen ;-)

cola
 
cola schrieb:
Kann man eine aufwendigere Konstruktion als Qualitätsmerkmal betrachten?
Nicht notwendigerweise. Immerhin stellt bei sonst gleichen Eckdaten (Brennweite, Anfangsöffnung, ggf. Zoombereich, An- oder Abwesenheit eines optischen IS) eine aufwändigere Konstruktion den Willen und die Intention dar, eine höhergradige Korrektur von Bildfehlern zu erzielen.

Ansonsten gilt immer noch der Leitspruch, dass weniger Linsen bei gleich guter Oberflächenvergütung auch weniger Streulicht/Raflexionen und damit kontrastreichere Bilder produzieren.
 
wie Mi67 schon sagt..es kommt darauf an ;)


aber wenn Du zwei Pentaxobjektive vergleichst und die ähnliche Daten haben, dann kuckst Du auf www.bdimitrov.de nach und praktisch immer ist das Objektiv das bessere, das mehr Linsen hat ;) .. ist zumindest meine Erfahrung.
 
Mi67 schrieb:
Ansonsten gilt immer noch der Leitspruch, dass weniger Linsen bei gleich guter Oberflächenvergütung auch weniger Streulicht/Reflexionen und damit kontrastreichere Bilder produzieren.

Ein besonders herausstechendes Beispiel ist das Zeiss Tessar, dessen Ursprung immerhin auf das Jahr 1888 zurück geht. Ein Objektiv mit gerade einmal vier Linsen, dessen Bauweise revolutionär war. Vor ca. 25 Jahren wurde eine Neuauflage dieses Adlerauges als 2.8/45mm und einer atemberaubend kurzen Baulänge für Yashica/Contax aufgelegt. Dem guten Stück blieb der Markterfolg wahrscheinlich wegen der merkwürdigen Brennweite versagt.

Gruß Bernhard
 
Hier ein Bild mit einem Zeiss Jena Tessar (ca. 30 Jahre alt) an der Pentax *istDS. Die Geranien-Knospe ist real ca 8mm groß. Zwischenringe, ISO 200, Bl. 8, Blendenkorrektur +2, 1/180 sec.
Das Bokeh könnte besser sein.
 
VarioSix schrieb:
Ein besonders herausstechendes Beispiel ist das Zeiss Tessar, dessen Ursprung immerhin auf das Jahr 1888 zurück geht. Ein Objektiv mit gerade einmal vier Linsen, dessen Bauweise revolutionär war. Vor ca. 25 Jahren wurde eine Neuauflage dieses Adlerauges als 2.8/45mm und einer atemberaubend kurzen Baulänge für Yashica/Contax aufgelegt. Dem guten Stück blieb der Markterfolg wahrscheinlich wegen der merkwürdigen Brennweite versagt.

Gruß Bernhard
Festbrennweiten können mit weniger Elementen auskommen - weil ja nur für eine fixe Brennweite auskorrigiert werden muss, ist ja auch logisch - und sind trotzdem besser und auch lichtstärker: grundsätzlich wird wohl schon gelten, dass möglichst wenig Glas zwischen Objekt und Sensor ideal ist.
Die "alten" Kleinbild-Normalbrennweiten haben ja alle miteinander relativ wenige Linsenelemente.
Bei Normalbrennweite muss wahrscheinlich auch viel weniger auskorrigiert werden als bei Tele und Weitwinkel.
 
@ Sokol:
Ob möglichst wenig Glas zwischen Motiv und Sensor (oder auch Film) wirklich immer die bessere Lösung darstellt, möchte ich als ambitionierter Laie nun nicht beurteilen.

Im Fall der Tessare war sicher die revolutionäre Bauart, die sich Ernst Abbe einfallen liess, der Schlüssel zum Erfolg. Bedenkt man dann noch, dass zum Zeitpunkt der Erfindung dieses Objektivtyps Mehrschichtvergütungen und Computer zur Berechnung der Optik völlig unbekannt waren, so ziehe ich den Hut vor seiner Leistung.

Bezogen auf die Ausgangsfrage von cola ist eine klare Antwort nach dem Motto "mehr Linsen = besseres Objektiv" meines Erachtens nach unmöglich. Im Fall der Normalbrennweiten um 50mm stimmt dieses Motto sicherlich nicht!

Für WW und Tele lassen aufwändigere optische Gesamtsysteme auf mehr Geduld des Herstellers bei der Auslegung des Objektivs schliessen - eine Garantie ist das aber nicht. Das beste optische System nützt mir nichts, wenn die umgebende Objektivmechanik nichts taugt.

Gruß Bernhard
 
VarioSix schrieb:
Bezogen auf die Ausgangsfrage von cola ist eine klare Antwort nach dem Motto "mehr Linsen = besseres Objektiv" meines Erachtens nach unmöglich. Im Fall der Normalbrennweiten um 50mm stimmt dieses Motto sicherlich nicht!

Gruß Bernhard


Ich behaupte, dass es schon stimmt, wenn man zwei Normalobjektive vergleicht, die ähnliche Lichtstärke haben, dann wird das aufwändiger gebaute besser sein...einfach, weil man den Aufwand nicht treiben würde um ein schlechteres Objektiv zu bauen... auch Objektivhersteller können rechnen...

wichtig ist dabei, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, sondern wirklich nur vergleichbare Objektive gegeneinander anteten lässt....zB das SMC A 2,8/50 und das SMC FA 2,8/50 ....


Bei Nomalobjektiven ist die Linsenzählerei allerdings witzlos, da Pentax, bis auf das besagte Makro, immer für jede Lichtstärkenklasse die gleiche Linsenanzahl benutzt.

Viele Linsen werden auch manchmal durch weniger Linsen + Asphärische Linsen ersetzt, in diesem Fall ist der Aufwand gleich, da eine Aspäre ein hohes Mass an Objektivbaukunst beinhaltet...auch das sollte man berücksichtigen.
 
cola schrieb:
Eine Frage einmal an die Pro´s :

Sind Objektive des gleichen Herstellers bei aufwendigerer Linsen/Elemente Konstruktion immer besser ?
Ich dachte bisher, das je mehr Glas/Luft-Übergänge vorhanden sind, desto negativer .

Kann man eine aufwendigere Konstruktion als Qualitätsmerkmal betrachten ?


cola

Nein, kann man so nicht sagen.
Dass eine aufwendigere Konstruktion (also eine sorgfältigere Brechnung und eine ebenso sorgfältige Fertigung) ein Qualitätsmerkmal ist, ist zweifelsfrei.

Das aber die Zahl der Linsen bzw, ihrer gruppen in einem Objektiv nach dem Motto "je mehr, desto besser" beurteilt werden kann, ist als generelle Aussage keinesfalls zutreffend.

Ein beispiel (nachzusehen bei www.photozone.de und vollends meiner eigenen Praxiserfahrung entsprechend).
Canon 2,8/70-200 L IS mit 23 Linsen in 18 Gruppen
und Canon 2,8/70-200 L mit 18 Linsen in 14 Gruppen.
Dies ist übrigens einer der wenigen Fälle, in dem man zwei -bis auf ihren optischen Aufbau- ansonsten völlig identische Objektive (Brennweite, Lichtstaerke) miteinander vergleichen kann.

Das Objektiv mit der geringeren Linsenzahl zeigt bei Auflösungstests (sowohl am Testchart wie auch in der Praxis) eine um mindestens 10% höhere Auflösung, zeigt mehr Kontrastleistung und ist schlichtweg die bessere Linse.

Vermutlich gibt es bei entsprechender Suche und unter Zuhilfenahme anderer Optiken auch gegenteilige Ergebnisse.

Insofern kann es für die von Dir gestellte Frage keine Antwort geben, die sich in eine allgemeingültige Formel pressen liesse.

Gruesse
Guenter
 
Bei Deinem Beispiel geht es 1. nicht um Pentaxobjektive, und 2. sind die zusätzlichen Linsen nicht wegen der optischen konstruktion, sondern für den IS verbaut worden.

ein simples Beispiel:


das F 28-80/3.5-4.5 mit 12 Linsen in 9 Gruppen ist dem FA 28-80/3.5-4.7 mit 8 Linsen in 8 Gruppen sichtbar überlegen


das F 135/2.8 [IF] mit 8 Linsen n 7 gruppen ist dem SMC A 135/2,8 mit 4 Linsenin 4 Gruppen sichtbar überlegen
 
Zuletzt bearbeitet:
nobby51 schrieb:
Hier ein Bild mit einem Zeiss Jena Tessar (ca. 30 Jahre alt) an der Pentax *istDS. Die Geranien-Knospe ist real ca 8mm groß. Zwischenringe, ISO 200, Bl. 8, Blendenkorrektur +2, 1/180 sec.
Das Bokeh könnte besser sein.

Klasse-Bild!
Das Tessar war schon immer super.
Ich habe selbst eine 2äugige 6x6 Rollei mit dem Tessar...einsame Spitze!
>
Kann mir mal einer sagen, was der Begriff: "Bokeh" bedeutet ?..... Danke!
 
VarioSix schrieb:
@ Sokol:
Ob möglichst wenig Glas zwischen Motiv und Sensor (oder auch Film) wirklich immer die bessere Lösung darstellt, möchte ich als ambitionierter Laie nun nicht beurteilen.
ich ja auch nicht! kommt mir nur "gefühlsmässig" logischer vor.
die alten (analogen) kompakten mit oft nur 1 Linse waren ja weder die lichtstärksten noch die besten (Verzerrungen!); aber wer mehr auskorrigiert, verliert auf dem Weg zwangsläufig mehr licht
 
Nightstalker schrieb:
Bei Deinem Beispiel geht es 1. nicht um Pentaxobjektive, und 2. sind die zusätzlichen Linsen nicht wegen der optischen konstruktion, sondern für den IS verbaut worden.

ein simples Beispiel:


das F 28-80/3.5-4.5 mit 12 Linsen in 9 Gruppen ist dem FA 28-80/3.5-4.7 mit 8 Linsen in 8 Gruppen sichtbar überlegen


das F 135/2.8 [IF] mit 8 Linsen n 7 gruppen ist dem SMC A 135/2,8 mit 4 Linsenin 4 Gruppen sichtbar überlegen
ich denke, die Anmerkung bezüglich IS (oder wie auch immer AntiShake bei den diversen Herstellern heisst) ist sehr treffend; ich bin schon des öfteren in diesem Forum über Anmerkungen bezüglich solcher AntiShake-Systeme gestossen, wonach die eher qualitativ störend sind; auch einer, wo Guenter H. seinen Wechsel vom 70-200 L-IS zum "nur L" schildert - den such ich jetzt aber nicht heraus ;-)
 
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