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Manueller Weißabgleich

  • Themenersteller Themenersteller Gast_442965
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Gast_442965

Guest
Hallo,

ich hatte vor kurzer Zeit an einem Fotokurs (Portraits) teilgenommen.
Dabei zeigte uns der Dozent auch, wie man einen man. Weißabgleich durchführt. Und zwar hielt sich die zu fotografierende Person eine Graukarte vor das Gesicht und darauf sollten wir den man. Weißabgleich durchführen.

Nun habe ich dies hier noch gefunden, da wird es völlig anders beschrieben.

Nehme ein ganz normales (sauberes) Tempotaschentuch und spanne es mit Hilfe der umgedrehten Streulichtblende straff über das Objektiv.
Stellen am Objektiv den Fokusschalter auf manuelles Fokussieren (MF) und fotografiere jetzt direkt in die vorhandene Lichtquelle hinein, welche abgeglichen werden soll.
Fotografiere nicht in Richtung des Motives!

Verwende nun dieses "weiße" Bild in der Kamera für den manuellen Weißabgleich (im Menü unter man. WB, genaue Vorgehensweise siehe Handbuch der Kamera).


Ist beides richtig??
 
Es geht beides.

Die Graukarte ist sicherlich genauer. Diese wird ja von der Lichtquelle auch angeleuchtet und damit ändert sich die Farbe der Graukarte.

Der Weißabgleich soll ja nicht 100% Weiß kalibrieren, sondern 18% Grau.

Das Taschentuch macht ja nichts anderes, als eine homogene weiße Fläche zu schaffen, in der dann Teile des Lichts durchgehen. Ein Teil des Lichts wird ja auch vom Taschentuch blockiert, daher hat man in etwa das gleiche Ergebnis wie eine Graukarte.
 
Vergiss das mit dem Taschentuch.
Da sind oft optische Aufheller drin die das Ergebnis verfälschen.
Graukarte ist am genauesten.

Man kann, wenn man RAW schiesst, einfach am Anfang mal die Graukarte mit aufnehmen und nacher in der EBV den Weissabgleich darauf setzen.

Gruß

Alex
 
Gehen tut beides. Vergiss das mit den optischen Aufhellern, solange Du nach Deiner Anleitung da vorgehst und Richtung Lichtquelle das Referenzbild nimmst. ( Die Geschichte mit den Aufhellern kommt erst zum Tragen, wenn das Ding als Reflexionsfläche dient -> quasi wie ein weisses Blatt Papier. )
Für einen « gefälligen » Weissabgleich reicht das allemal genauso gut, wie die Graukarte und der schnelle pick mit der Pipette.
Zumal das auch nur so eine Pi mal Daumen-Methode ist. Willst « technische Farbechtheit » mittels Graukarte machen, gibt es noch ein paar Hindernisse. Der Farbraum ist einer davon.
 
Hi!

Was die "Objektmessung" als Referenz für den Weißabgleich angeht: Wann benutzt man eigentlich das "weiß" beim Weißabgleich!? Prinzipiell funktioniert da beides (Taschentuch oder Graukarte), man sollte jedoch mögliche Fallstricke beachten. Ich persönlich bin kein so großer Fan des "Grauabgleichs" - es wird auch immer wieder berichtet, dass einzelne Graukarten gerne mal 'daneben' liegen wenn's um den Weißabgleich geht. Per se gibt es auch keinen Grund, aus dem 'Neutralgrau' irgendwie "genauer" sein sollte als ein hellgrauer oder weißer Gegenstand - solange sie ansonsten eben farbneutral sind (und frei von Metamerie).

Auch bei "Weiß" gilt es da aufzupassen: Papiertaschentücher oder Kleidungsstücke können z.B. optische Aufheller enthalten und die Lichtfarbe verfälschen. Außerdem sollte man etwaige Überbelichtung der Referenz tunlichst vermeiden - "blown highlights", bzw. Sättigung einzelner Farbkanäle würden ggf. ebenfalls den Weißabgleich stören.

Der Weißabgleich soll ja nicht 100% Weiß kalibrieren, sondern 18% Grau.
Nein. Der Weißabgleich soll (in Abhängigkeit von der vorhandenen Beleuchtung / Lichtfarbe) für eine 'farbrichtige' Wiedergabe sorgen, damit Weiß auch tatsächlich "weiß" bleibt und nicht z.B. hellblau oder hellorange wird. Die Sache mit dem "18%"-Grau hat dagegen mit der Belichtung (Bildhelligkeit) zu tun - das ist übrigens der eigentliche / primäre Einsatzzweck der Graukarte.

Die angesprochene "Lichtmessung" für den Weißabgleich ist ebenfalls möglich (solange es sich um weitgehend homogene Beleuchtung handelt). Dazu gibt es auch entsprechende Objektivaufsätze bzw. Filter in Form von Kalotten oder Streuscheiben ("ExpoDisc").

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Graukarte funktioniert nur, wenn die Graukarte auch für den Weißabgleich vorgesehen ist und nicht nur als Belichtungsreferenz dienen soll.
 
Hi,

allen hier ein ein Danke, für die Antworten.

Je mehr ich aber über den Weißabgleich / Graukarte lese, um so mehr bin ich am zweifeln.
Habe dies bei meinem "Studium" auch so gefunden.

Eine Graukarte ist vorrangig ein Hilfsmittel zur Belichtungsmessung.
Dafür hat sie bestimmte Reflexionseigenschaften (18% Grau),
die eine "Ersatzmessung" des Lichtwertes ermöglichen.
Nur für die Fotografie mit Studioblitzen ist die Graukarte nicht geeignet.
 
Hi,
Praxistipp am Rande. In Lightroom die Dynamik und Sättigungsregler bis an den Anschlag hochknallen. Dann über Temperatur und Tonung die sehr knalligen Farben verschieben, so dass z.B. ein grauer Hintergrund keinen Farbstich mehr hat.

Die Regler zurück und gut ist es. Sogar bei Mischlichtsituationen eine gute Hilfe, ganz ohne Graukarte.

Schau dir mal den X-Rite Color Checker an. Nicht um ihn zu kaufen, sondern wegen des Prinzips. Da gibt es Graufelder, die einen leichten Farbton haben. Wenn du dann mit der Pipette auf einen leicht Blau-Grau geht's, bekommst du automatisch eine etwas wärmere Tonung ins Bild.

Einige Graukarten haben zwar einen mittleren Grauton, aber eventuell noch einen kleinen Farbstich. Daher ist Graukarte nicht gleich Graukarte....


Gruß
Holli
 

Nur für die Fotografie mit Studioblitzen ist die Graukarte nicht geeignet.

Dies gilt nur, wenn man die Kamera zur Belichtungsmessung benutzen möchte.
Mit einem externen Blitzbelichtungsmesser kann man sie ohne Weiteres benutzen. Ob man sie dann aber braucht, hängt von anderen Faktoren ab, da man in der Regel dann eine Lichtmessung vornehmen kann.
 
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