Hallo ich habe mal mehrere Fragen was die Makrofotografie angeht:
- Was ist die Reinfolge der besten Techniken (Makroobjektiv,...,Retroadapter)
- Was ist wirklich wichtig bei einem Makro objektiv, denn
oder (darauf wurde geschrieben)
Wie ich sehe, werde ich hier auch zitiert!

Dann will ich auch mal etwas dazu schreiben. Das Wichtigste ist ja schon genannt. Beste Technik ist erstmal ein schönes Makroobjektiv. Zwischenringe kann man dann noch dazu nehmen, wenn man über 1:1 hinaus will, aber irgendwann, wird auch das sehr umständlich und dann ist wohl eher ein Lupenobjektiv sinnvoll. Generell kann ich aber nur sagen, was wichtig und sinnvoll ist, kann nur jeder für sich selber herausfinden. Ich habe die ganze Technik durch, Zwichenringe, Umkehrringe, Balgengerät, Verstellschlitten 1-, 2-, 3-Ebenen, Vorsatzlinsen, beliebige Kombinationen daraus usw. usw. Es macht Spass, mit diesen Geräten zu hantieren, zu sehen, was passiert, wenn man verschiedene Geräte kombiniert. Basis war dabei immer das gute FD 1.4/50. Aber es kann auch frustrierend sein und vom eigentlichen Vorhaben ablenken. Makroobjektive waren damals sündhaft teure Exoten, die sich kaum jemand leisten konnte/wollte. Heute ist das anders. Ein super Makro-Objektiv gibts für 300-400€. Ist für viele Leute auch sehr viel Geld, aber bezogen auf den Preis einer guten Komplett-Ausstattung doch relativ günstig.
Meine Empfehlung: Erstmal versuchen, möglichst genau herauszufinden, wohin die Reise gehen soll. Was will man fotografieren (Blumen, Insekten, Tabletop...), wo soll es stattfinden (Studio, Küchentisch, im häuslichen Garten, auf Wanderungen...),was will man noch mitnehmen (weitere Objektive?), wieviel ist man bereit zu schleppen. Will man liebevoll sein Stativ vor einem Blumenbett aufbauen, auf eine Blüte ausrichten und geduldig warten, bis sich der Schnetterling possierlich in die Schärfeebenen setzt, oder will man mit der Cam in der Hand aktiv auf die Jagd gehen?
Wenn man das alles weiss, ist man schon einen grossen Schritt weiter. Dann muss man sich "nur" noch das entsprechende Objektiv aussuchen. Und wenn man es hat, kann man sich
seine Technik erarbeiten, mit der man zu den besten Ergebnissen kommt. Die Pauschalaussagen "ein schneller AF ist bei Makro nicht wichtig", oder "bei Nahaufnahmen wird immer oder zu xx% manuell fokussiert, schau doch ins Makroforum, die machen das alle so" oder "Makroaufnahmen erfordern unbedingt ein Stativ" oder "Blitzen bei Makroaufnahmen ist nicht gut" usw. usw. ist in meinen Augen alles Quatsch. Jeder muss seinen Weg selber finden und die Möglichkeiten, die ihm seine Technik bietet selber für sich ausloten. Klar, wenn ich mir ein langsames Objektiv kaufe (z.B. Tamron 2,8/90 oder Tokina 2,8/100), wie soll ich dann einschätzen, wie sich ein schneller AF im Nahbereich auswirkt? Da kann man schon mal zum manuellen Fokussierer werden. Wenn ich aber feststelle, dass mir aus irgendeinem Grund das manuelle Fokussieren besser liegt, dann habe ich immer noch ein schnelles Teleobjektiv. Der nächste Volksaberglaube ist das Thema Fluchtdistanz. Ein bischen Umsicht und Gefühl wirkt Wunder. Die Viecher sind meist so mit sich und der Blüte beschäftigt, die stört es garnicht, wenn da jemand mit dem Fotoapparat herumfuchtelt. Oft hilft es auch, wenn man sich z.B. vor einem Fliederstrauss hinstellt und einen Moment wartet, bis die Schmetterlinge denken, man gehört dazu. Es gibt so viele Tricks, man muss deshalb nicht gleich ein 180er Monstermakro kaufen. Wenn es darum geht, welche Objektive in Frage kommen, einfach mal hier im Forum suchen (zu in meinen Beiträgen), dann findet man schon das richtige...

Rudi