M50 ist "tot" - Akku oder Elektronik?

[Tamina]

Moin,
bis gestern lief die M50 fast problemlos, bis auf die Macke, dass jedes Mal, wenn die Cam länger als ein paar Stunden aus war, beim Anschalten immer die Datumsanzeige neu eingestellt werden musste.

Gestern war nun halt ganz normal beim Fotografieren der Akku alle und die Kamera ist tot, geht nicht mehr an.

Alle 4 Akkus waren voll geladen (original akku und Ladegerät sowie Noname Gerät und Akkus) und es tut sich gar nichts. Habe die Akkus noch mal aufladen wollen und selbst über Nacht blinkt die Lade-Anzeige noch...

Nervt mich gerade endlos, weil ich meine 80D vor kurzem als defekt verkaufen musste, weil der Spiegel klemmte.

 

[Sampleman]

Das weist in meinen Augen auf einen internen Fehler hin. Viele Kameras haben eine Pufferbatterie, die dafür sorgt, dass sich die Kamera auch beim Wechseln des Akkus die Einstellungen merkt. Deine M50 hat das nicht, da sitzt in der Elektronik ein kleiner Kondensator, der vom Akku Energie für diesen Zweck abzapft.

Kann es sein, dass die Kamera lange Zeit ohne Akku bzw. mit totem Akku herumgelegen hat? Dann könnte es sein, dass es was bringt, die Kamera mal zwei Tage mit einem vollen Akku liegen zu lassen und es dann nochmal zu versuchen. Wenn auch das nicht klappt, ist sie ein Fall für den Service.

 

[Tamina]

Was hieße längere Zeit? Sie hat auf jeden Fall im Sommer bestimmt 2-3 Monate mit leerem Akku rum gelegen. Und tatsächlich ist das Problem mit der Datumsanzeige seitdem.... aber wirklich bei JEDEM Anschalten.

Nachtrag: ein Canon Akku wurde beim Laden leicht warm und mit diesem Akku geht die Cam nun auch an. Die anderen 3 (1x Canon, 2x no name) sind nach wie vor mausetot.

Welcher No-Name-Akku bzw Ladegerät wäre denn empfehlenswert? Habe hier öfter gelesen dass Patona verwendet wird

 

[Henry06]

…bestimmt 2-3 Monate mit leerem Akku rum gelegen. …
Die anderen 3 (1x Canon, 2x no name) sind nach wie vor mausetot.…

Normalerweise gehen 3 Akkus nicht gleichzeitig kaputt, da liegt der Verdacht nahe, alle Akkus wurden falsch gelagert und es kam im Laufe der Zeit zur allgemeinen "Tiefentladung"?!

 

[Tamina]

Damit könnte ich ja leben ist das denn tatsächlich so dass man Original-Akkus nur im Original Ladegerät laden sollte und No name Akkus nur im No Name Gerät?

 

[Sampleman]

Bei den Akkus könnte ein anderes Problem die Ursache sein. Die Original-Canon-Akkus zur M50 haben einen Chip drin. Dieser Chip wird sowohl von der Kamera als auch vom Original-Canon-Ladegerät erkannt. Viele No-Name-Akkus haben diesen Chip nicht. Ich habe keine EOS M50, aber ich habe eine EOS250D und eine EOSM3, die beide die gleichen Akkus benutzen. Bei denen ist mir aufgefallen, dass sich die No-Name-Akkus mit dem Original-Canon-Ladegerät nicht aufladen lassen. Ich habe mir ein Set mit zwei No-Name-Akkus und einem No-Name-Ladegerät gekauft. Damit kann man sowohl die No-Names als auch die Original-Canon-Akkus aufladen. Zudem gibt es bei den No-Names Probleme bei der Akku-Restlaufanzeige in der Kamera. Die M3 zeigt bei No-Names gar keine Batterieanzeige an, die 250D zeigt immer "voll", bis die Kamera wegen leerem Akku abschaltet.

Erster Tipp: Wenn du ein Fremd-Ladegerät hast, versuche deine No-Names damit aufzuladen. Deine Canon-Akkus kannst/solltest du mit dem Canon-Ladegerät laden, Fremd geht aber auch.

Zweiter Tipp: Wenn du einen Akku hast, mit dem die Kamera irgendwas tut, lass den erst mal in der Kamera, vielleicht verflüchtigt sich dann auch dein Datums-Problem.

Grundsätzlich mögen Lithium-Akkus es nicht so gerne, komplett entladen lange Zeit herumzuliegen. dabei können sie tatsächlich irreparabel beschädigt werden. Aber bevor du die Kamera wegschickst und reparieren lässt, besorge dir erst mal mindestens einen Akku, der garantiert funktioniert.

 

[Walter Schulz]

Viele Kameras haben eine Pufferbatterie, die dafür sorgt, dass sich die Kamera auch beim Wechseln des Akkus die Einstellungen merkt. Deine M50 hat das nicht, da sitzt in der Elektronik ein kleiner Kondensator, der vom Akku Energie für diesen Zweck abzapft.

Das ist inkorrekt.

Die M50 hat (wie die meisten anderen Canons dieser Generation) einen internen Akku vom Typ MS614 des Herstellers Seiko, der sich bei der M50 auf der Vorderseite des Mainboards befindet.

Quelle: Magic Lantern Forum. Bild erstellt durch kitor.

Akku ist das runde glänzende Teil links neben dem unteren Kreis. Ist gesockelt.

 

[Walter Schulz]

@Tamina
Schau doch mal bei abgeschraubtem Objektiv auf den Sensor. Ist der Verschluss offen (mit freiem Blick auf den Sensor) oder sind die Lamellen "unten"? Bei Lamellen unten:
Nimm die Batterie raus. Halte die Kamera ans Ohr und setze die Batterie ein, verschliesse das Batteriefach. Schalte die Kamera ein.
Hörst Du dabei mehrfach ein ganz feines Surren, das jeweils maximal eine Sekunde dauert?
Falls dem so ist: Der Verschluss ist defekt. Das scheint bei den M50 öfter vorzukommen. Wo genau der Fehler sitzt, lässt sich so nicht feststellen. Rein theoretisch ist es aber reparierbar.

 

[tompaba]

vielleicht verflüchtigt sich dann auch dein Datums-Problem.

Ziemlich sicher nicht. Die Zeit wird nicht durch einen Kondensator gestützt, sondern durch eine Batterie. Hatte ich bei meiner gbraucht gekauften M6ii auch. Ich hab sie bei Canon tauschen lassen. Kam 66 € und hat 6 Wochen gedauert.
Die Batterie springt immer dann ein, wenn kein oder ein leerer Akku im Gehäuse ist. Man sollte tunlichst darauf achten, dass der Akku bei längerer Lagerung nicht leer läuft. Klingt seltsam, aber offensichtlich brauchen DSLM auch im ausgeschalteten Zustand Strom.

 

[c_joerg]

Klingt seltsam, aber offensichtlich brauchen DSLM auch im ausgeschalteten Zustand Strom.

Sie hat ja keinen mechanischen Schalter zum Ausschalten.
Mein M100 kann ich sogar über die SP App einschalten. Sollte bei der M50 auch so sein.

 

[Walter Schulz]

So gut wie keine aktuelle Kamera hat einen "echten" Einschalter, der den Akkustromkreis unterbricht. Mit ist jedenfalls noch keine Canon DSLR/DSLM/PS begegnet, bei der das anders wäre. Stattdessen geht von dem Schalter/Taster ein Signal an die Elektronik, das diese in den "Tiefschlaf" versetzt, bei der sie wieder auf ein weiteres Signal wartet.
Dabei werden auch noch die Objektiv-Kontakte mit Spannung versorgt. Bei der ersten Viltrox-"Speedbooster"-Generation haben die Ingenieure diesen Punkt nicht ausreichend berücksichtigt und daher gab es die (nachträgliche) Empfehlung, den Speedbooster zu entfernen, wenn man die Kamera für längere Zeit lagert. Sonst -> Akku leer.