Um welchen AF confirm Chip handelt es sich?
Wenn er nicht programmierbar ist - ab in den Schrott. So etwas kann gar nicht funktionieren, zumindest nicht mit manuellen Objektiven. Bei digitale Objektiven (mit AF) kann es mit etwas Glück funktionieren. Warum? Ein manuelles Objektiv ist im Gegensatz zu einem digitalen Objektiv nicht bezüglich Front- bzw. Backfokus justiert. Das macht keinen Sinn. Ein digitales Objektiv sollte einen justierte Fokus besitzen, sonst stellt der AF nicht scharf.
Speziell für manuelle Objektive braucht man unbedingt einen programmierbaren AF confirm chip, aber auf den Adaptern befinden sich oft nicht programmierbare chips, weil die billiger sind und weil viele Kunden mit dem Programmieren überfordert sind und einfache Lösungen suchen.
Die Programmierung ist an sich einfach, wenn man sich an die Anleitung hält.
Man braucht aber einen geeigneten Fokusdetektor (nicht den von Traumflieger) und muss sehr sehr präzise arbeiten und das ist für Nichtfotografen, Nichtoptiker, Nichtingenieure, Nichtphysiker und Nichtwerkzeugmacher der Knackpunkt, denn "normale" Menschen ohne eine dieser Qualifikationen haben oft kein Verständnis für die erforderliche Präzision.
Was noch wichtig ist: Die manuellen Objektive mit AF-Confirm chip müssen beim Fotografieren in der gleichen Richtung bewegt werden wie beim Programmieren, z.B. wenn von kurzer Entfernung nach größerer Entfernung programmiert wurde, muss man später auch von kleiner zu großer Entfernung arbeiten oder beides umgekehrt. Sonst kommt ein systematischer Fehler zustande.
Mit einem richtig und präzise programmierten AF confirm chip kann man genauer fokussieren als mit einer guten Linse mit AF, nur dauert das 2 bis 3 Sekunden und deshalb ist das nur für statische Motive geeignet. Warum genauer? Weil ein präzise programmierter AF confirm chip auch den allerkleinsten Front- oder Backfokus korrigiert hat und fast jedes digitale Objektiv hat zumindest einen winzigen Fehlfokus.
Abgeblendet ist ein kleiner Fehlfokus kein Problem, da die Schärfentiefe groß genug ist, aber bei Blende 1,4 und kurzer Entfernung beträgt die Schärfentiefe nur ca. 5 bis 6 mm und da wirkt sich auch ein kleiner Fehlfokus stark aus. Wenn man ein scharfes Poster machen will, darf man die Schärfentiefe nicht "auslasten", d.h. man muss noch genauer fokussieren. Ich mache Poster lieber mit meiner manuellen Festbrennweite, weil ich manuell schärfer fokussieren kann als jedes AF-Objektiv. Nur passt eben die Brennweite nicht oft und für wirklich scharfes Fokussieren muss man unbedingt mit Stativ arbeiten und braucht ein statisches Motiv.
Zur Problematik 700 D: Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass die interne Kamerasoftware schuldig ist. Wenn ein AF-Objektiv scharf wird, dann in jedem Fall auch ein präzise programmierter AF confirm chip, denn dieser arbeitet absolut genau so wie bei einem AF-Objektiv. Es ist absolut identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in einem AF-Objektiv ein Motor die Linsen bewegt und beim manuellen Objektiv die Hand.
Wenn das manuelle Objektiv an einer anderen Kamera mit AF confirm chip scharf fokussiert werden kann und an der 700D nicht, vermute ich Kontaktprobleme. Damit ein AF confirm chip kontakt zur Kamera hat, muss in der Regel etwas zwischen AF confirm chip untergelegt werden. Ich habe da mal bei mir genau ausgemessen (50 D und Optix 6). Bei mir muss die Unterlage genau 1 mm dick sein. Nun kann es sein, dass bei beiden Kameras dieses Abstandsmaß zwischen Chipkontakten und Kamerakontakten nicht präzise ist. Bei der einen Kamera gibt es noch Kontakt, bei der anderen nicht. Eine zweite Fehlermöglichkeit ist, dass der AF confirm chip in der x-y-Koordinate schlampig auf den Adapter aufgeklebt ist. Da die Kontakte sehr klein sind, macht sich schon eine kleine Fehlpositionierung bemerkbar. Lege mal beide Kameras ohne Objektiv vor Dich hin (möglichst im Bad, weil weniger Staub in der Luft) und gucke mal, ob die Kontaktflächen der 700 D etwas verschmutzt oder korrodiert sind (mit Lupe) und ob die Kontaktflächen vielleicht etwas kleiner als in der anderen Kamera sind. Wenn das so wäre, müsste ein AF-confirm chip für die 700D präziser auf dem Adapter positioniert sein, damit die zugehörigen Kontakte auch wirklich alle Kontakt haben.
Ich vermute mal, dass auf Deinem Adapter nur ein nicht programmierbarer Chip verbaut ist und wer so einen Pfusch baut, arbeitet auch bei der Positionierung des chips schlamperhaft. Wenn Du glücklich werden willst, muss der serienmäßige Pfusch-AF confirm chip runter und ein ordentlicher programmierbarer drauf. Vor einigen Jahren waren die Optix 5 und 6 die besten ihrer Art. Man konnte sie direkt beim Hersteller in Honkong kaufen und mit paypal bezahlen. Ob es inzwischen neuere bzw. bessere AF confirm chips gibt, weiß ich nicht. Für die richtige Positionierung in x-y-Richtung gibt es eine Lehre, die der Hersteller mal mitliefert und mal nicht, aber man kann anhand eines AF-Objektives genau vermessen, wo der AF confirm chip positioniert werden muss. Auch die Dicke der erforderlichen Zwischenlage kann gemessen werden.
Diese ist z.B. abhängig von der Dicke des AF confirm chips bis zu den Kontaktpunkten und vom Objektiv.
Wenn Du selbst keine der vorgenannten Qualifikationen hast, empfehle ich Dir fürs erste Mal, einen Bekannten mit einer solchen Qualifikation zu Rate zu ziehen, insbesondere zum Ausmessen der Lage und der Position des AF confirm chip.
Ich empfehle weiterhin, den AF confirm chip nicht mit Sekundenkleber aufzukleben, denn wenn der Test dann doch Kontaktprobleme zeigt, ist der chip nicht mehr ablösbar. Besser ist, zweiseitig klebendes Klebeband zu verwenden, aber es sollte ein Typ mit ultragroßer Klebkraft sein und kein normales. Sonst verlierst Du mal den chip beim Objektivwechsel. Dieser sollte immer betont vorsichtig erfolgen, damit der chip nicht abgerissen wird. Beim Abschrauben des Objektives bzw. des Adapters unbedingt kontrollieren, ob der chip noch dran ist. Falls er locker ist oder abgeht, kannst Du ihn hier noch wiederfinden.