Ich finde die Idee für diesen Thread gut
Ich auch. Zur Frage der Abgrenzung: Gemeint ist offensichtlich ein besonders gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bei insgesamt begrenzter Investition. Für die meisten Teilnehmer dieses Forums ist das keine wirklich akute Fragestellung, man muss da an andere Anwendungsfälle denken. Z. B. an eine Kamera für einen Zwölfjährigen, den man zur Erkenntnis bringen will, dass es auch Kameras außerhalb von Telefonen gibt und damit letztlich mehr aus einem Motiv rauszuholen ist. Oder zum Immerdabeihaben im Rucksack, ohne dass man Angst um besonders werthaltige Teile haben muss.
Eigentlich wäre die Fragestellung die nach einer Alternative zur Kompaktkamera - nur hat sich diese Frage in Ermangelung solcher seit einigen Jahren faktisch erledigt. Und in beiden o. g. Anwendungsfällen ist es nicht egal, was man rausgreift. In letzterem Fall macht es sich gut, wenn die Kamera kompatibel zum Hauptsystem ist. In ersterem Fall wäre es wichtig, dass es ein lebendes System ist, damit Folgeinvestitionen auch noch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben und nicht in einer Sackgasse landen. Und da wird es in Anbetracht der beiden großen Systeme Canon EF und Nikon F schwierig. Derzeit würde ich beide Systeme im Sinne der Fragestellung noch akzeptieren, weil man nur dort wirklich günstig fündig wird.
Die Fragestellung hat auch insofern Sinn, als man nicht einfach nach den billigsten Geräten suchen sollte. Auch wenn Digitalkameras vor etwa 2006 (und auch etliche jüngere) nur noch je nach Zustand entweder für die Vitrine oder den Mülleimer gut sind, tauchen sie immer noch als Gebrauchtangebot auf - weil man Kameras (und Objektive) halt nicht in den Müll schmeißt. Da etabliert sich ein Minimalpreisniveau, das viel zu hoch ist und zu dem letztlich kaum was verkauft wird. Solche Teile sind nicht im Sinne der Fragestellung.
Hier geht es aber eh nur um Nikon. Bei Nikon Z ist man schnell fertig, da stößt man allenfalls auf Z6 und Z7, in beiden Fällen die japanische Urvariante ohne II. Da gebrauchte Z7 in akzeptablem Zustand erst ab etwa 1200 Euro zu haben sind, kann von "Low Budget" wohl keine Rede mehr sein. Bei Z6 sieht das wesentlich freundlicher aus, das fängt bei 600 bis 700 Euro an. Vorteil: Man ist einem aktuellen System. Nachteil: Man kommt mit DSLR gleicher Leistung eher günstiger weg, z. B. auch einer D750 für so etwa 500 bis 600 Euro, mit der bereits genannten D800 kriegt man mehr Auflösung.
Bei den Objektiven landet man bei Nikon F sowieso beim 1,8 50 mm, sollte aber zusehen, dass eine jüngere Version ist. Die ganz alten sind eher nicht so gut. Alternativ könnte es oft auch das 1,4 50 mm sein. Man wird sich in den meisten Fällen eh Kamera und Objektiv unabhängig voneinander zusammensuchen müssen.
Ganz generell: Man sollte beim Gebrauchtangebot darauf achten, dass Akku und Ladegerät dabei sind, die kosten sonst extra. Und man sollte bereit sein, auf die Anschaffung von Batterieteilen u. ä. zu verzichten, die sind nicht so häufig im Gebrauchtumlauf und würden das Preis/Leistungs-Verhältnis meistens eher verschlechtern.