Ich bin grundsätzlich Fan der Summarit-Linie, habe selbst das 90er als einziges 90mm im Einsatz, und das 50er immer wieder mal drauf – trotz ebenfalls vorhandenem Summicron sowie zwei weiteren, lichtstärkeren 50mm.
Der Hauptgrund wurde bereits genannt: Klein, leicht und kostengünstig bei „ausreichend“ Leistung. Das Summarit-M 50mm ist mit Streulichtblende kleiner als das Summicron ohne – und braucht sie auch nicht sooo dringend wie andere Leica-Objektive.
35mm ist nicht meine Brennweite, ich wechsle dann lieber zwischen 28mm und 50mm. Und hier kommt mein Einwand, weshalb das 35mm Summicron eventuell doch eine Überlegung wert wäre: Freihand-Innenaufnahmen, z.B. Doku.
Als 28er habe ich das Elmarit drauf, und mit f/2.8 wird’s schon eng, eine Hallenveranstaltung zu dokumentieren. Erst am Wochenende habe ich mich wieder geärgert, wie schnell ich auf ISO 1250 oder gar ISO 2500 bin. Mit der zusätzlichen Blende – respektive ⅔ Blenden Summarit <-> Summicron – hätte ich die 1250er-Grenze häufiger unterschreiten können, das meiste wäre mit ISO 800 gut gegangen.
Mit Lightroom 4, Photoninja oder CaptureOne 7 gehen auch oft ISO 1250 mit Kunstlicht, aber ISO 2500 kommen für mich immer noch nur für Schwarzweiß oder Tageslicht in Frage. Da können die zusätzlichen ⅔ Blenden den Unterschied zwischen „gerade noch knapp brauchbar“ und „okay“ ausmachen.
Ob man für mehr Universalität den deutlich höheren Preis, Gewicht und Größe des Summicrons in Kauf nehmen will ist eine Sache, die man sich nur selbst beantworten kann. Ich sehe es so: In den allermeisten Fällen reichen mir bei Weitwinkel f/2.8 dicke. Die wenigen anderen Fälle rechtfertigen für mich nicht die Investition in ein Summicron – aber auch nur, weil ich normalerweise eh mit 50mm arbeite und dort ein Sonnar mit f/1.5 zur Verfügung steht.
Cheers,
-Sascha