AW: LEICA R-System 2011 " DA TUT SICH WAS"
Ich habe immer noch ein knappes Dutzend R-Objektive und immer noch vier R-Bodies und kann zu dem Thema nur Folgendes sagen:
es gibt seit einigen Jahren mehrere Lösungen für die Mitnahme der R-Objektive in die digitale Welt, die von den allermeisten R-Objektivbesitzern genutzt wurde:
Die Canon 5D und später 5D MkII.
der Zwischenadapter kostet je nach Qualität (Auf die man achten sollte) 50-400 Euro und verfügt, wenn man will, auch über Fokusbestätigung.
SÄMTLICHE mir bekannte Umsteiger, sowohl Diejenigen, die mir vorausgingen als auch Diejenigen, die nach mir den Schritt machten, sind bei dem 5D/5DII System geblieben.
Allerdings haben sie (wie ich ebenfalls, obwohl ich es als ater leicafan zunächst nicht glauben wollte) zunehmend die praxisgerechte Auslegung und die ergonomischen Vorteile der L-Objektive schätzen gelernt, die keineswegs beim Fotografieren behindern, sondern befreien. Oft beginnt es mit dem 24-105L, welches man sich zunächst als "immer_drauf" anschafft und dann durchaus zu schätzen lernt. jedenfalls, wenn man objektiv genug ist, ein 4-fach-Zoom nicht mit einer festbrennweite vergleichen zu wollen und auch, wenn man den im Vergleich zu Leica-Objektiven extrem niedrigen Preis in rechnung stellt. Wer dann das 70-200 L-Zoom oder gar das ausgezeichnete alte oder gar IS-stabilisierte 100er Macro kauft, ist für leica verloren.
Wer sich auf diese Art allmählich von den in Leicakreisen so pseudoreligiös gepflegten Vorurteilen anderen Herstellern gegenüber ein wenig freimacht, erkennt auch schnell, daß AF und diverse moderne Features dem Fotografem nicht nur helfen, sich auf das Wesentliche (das Bild) zu konzentieren, sondern daß Canon eine ganze Reihe sauguter Objektive baut.
Selbst im Weitwinkelbereich hat Canon mit dem neuen TSE17 II , dem TSE 24 aber auch anderen WW-Objektiven inzwischen extrem scharfe und verzeichnungsfreie Objektive. Im restlichen Objektivbereich sowieso.
Allerdings muss man eben - wie gesagt - auch die professionellen L-Objektive zum Vergleich heranziehen und kaufen.
Wer diesen Schritt macht und diese erstaunliche Erkenntnis macht, läßt (wie ich, der ich nur noch gelegentlich das sensationelle R2,8/19 nutzt (was aber nur sehr umständlich geht) , schliesslich alle R-Optiken verstauben - wenn es beim Fotografieren tatsächlich um Bilder geht und nicht irgendetwas anderes.
Fazit: Die R-Lösung gibt es seit Langem, die aktiven jahrezehntelang treuen leicafotografen haben bereits längst mit den Füßen abgestimmt und wer fotografieren will, sollte es wie leica machen: Die haben das R-System radikal eingestellt, sämtliche alten Gehäuse und sämtliche Restbestände an Objektiven an einen Zwischenhändler bei Ebay vertickt. Deutlicher kann man ein System nicht aufgeben.
Ein schlechter beigeschmack blieb, weil man die Einstellung des Systems erst lange NACH dem Deal mit dem Ebay-Händler bekannt gab, als es nur zu offensichtlich war.
Und man sollte als Fotograf ebenso radikal neu beginnen wie leica aufgehört hat, sich zu kümmern. Mit den Produkten der anderen Hersteller auf dem Markt. Man hat sich eben auseinandergelebt: leica und SLR-Fotografen haben jetzt getrennte Wege und das ist gut so für die Fotografen, weil sie nicht mehr an irgendwelche Gerüchte über angeblich in der Pipeline befindlichen digitalen "R-Lösungen" glauben brauchen und endlich frei entscheiden können.
Denn leica höchstpersönlich hat ja nach der Photokina 2008 (wo noch eine R7 auf dem Leicastand offiziell als Modell für eine baldige R-10 präsentiert wurde) kleinlaut über ihren Herrn Daniels (nach dem Komplettverkauf der SLR-Bestände) verlauten lassen, daß es nun DOCH KEINE R-Lösung geben wird.
Mein Ratschlag:
Da man sowieso, mit dem Gehäuse beginnend, irgendwann beim kompletten Umsteigen endet, sollte man unvoreingenommen auch anfangs gleich alternativ zu CAnon das Nikonsystem anschauen.
Es ist hinsichtlich Objektivqualität bei beiden Japanern extrem viel Fortschritt erzielt worden, ich wollte es anfangs ja auch nicht glauben, aber man kann die Augen vor der Realität nicht verschließen. Überschwengliche Kommentare bspw. zum Nikon 14-24er Zoom findet man ausgerechnet im internationalen Unterforum des LUF, wo nach dessen Markterscheinen die PROFIs (!) sich absolut begeistert zeigten. Wer das Zoom einmal benutzte oder zumindest Bilder sah, kann das nur zu gut nachvollziehen.
Im Grunde ist das Umsteigen in Alternativprodukte die einzige wirkliche "R-Lösung" , die Sinn macht. Habe mich ja auch lange dagegen gesträubt, ewig auf eine leica-Lösung gewartet und bin erst vor 4 Jahren umgestiegen (zunächst - noch auf die R10 hoffend - vorübergehend auf Olymous E1, dann einsteigend auf 5D und komplett umsteigend auf 5DII) .
Ein Novoflexadapter für eine 5D/5DII kostet nur gut 100 Euro.
Wer sich einmal mit der Kamera intensiv beschäftigt und sie nutzt, hat die Lösung gefunden, die dauerhaft wieder Spaß macht.
Gruß
MF
edit: fehlender Halbsatz und ein paar tippfehler