Die modernen Dinger sehen immer so sehr nach gauss'schem Weichzeichner aus.
Wie man bei modernen Linsen, die in aller Regel auf höchsten Kontrast und höchste Schärfe selbst bei Offenblende getrimmt sind, ausgerechnet an Aufnahmen mit Gaußschen Weichzeichner denken kann, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Stop. Denkfehler!
(Sorry, hatte dummerweise einen Weichzeichner-Filter im Kopf. Bin halt immer noch im Analogen verhaftet.)
Also das oben Geschriebene einfach vergessen.
Trotzdem stimme ich der Aussage nicht zu, zumindest nicht pauschal.
Diese eigenartige Wirkung, an die Du denkst, entsteht imo in erster Linie, wenn der Knipser sich keine Gedanken darüber macht, wann eine sehr(!) große Blende Sinn macht, oder natürlich auch, wenn er diesen Effekt mag (soll ja vorkommen).
Wenn man bei Offenblende darauf achtet, dass es im Bild nicht nur einen weit vom sich im Vordergrund befindlichen Motiv entfernten Hintergrund gibt, also auch ein Schärfeabfall zu sehen ist und nicht nur ein rattenscharfes Motiv vor einem komplett verschwommenen Hintergrund, dann sieht das auch gut und nicht nach EBV aus. Wobei es dann natürlich nochmal Unterschiede in der Art der Unschärfe gibt, klar. Aber da gibt es eben sowohl bei modernen als auch alten Linsen schöne und weniger schöne Kandidaten.
Das Beispielbild, das ich im Nikon Unterforum im Thema 'Von F zu Z und wieder zurück ?' gepostet hatte, veranschaulicht imo ganz gut, was ich meine. Von Gaußschem Weichzeichner Effekt keine Spur, trotz modernen Objektivs:
https://www.dslr-forum.de/threads/von-f-zu-z-und-wieder-zurueck.2168467/post-16785764