AW: DMC L1 Review
Hallo,
so, jetzt habe ich mir das Review auch zu Gemüte geführt. Die groben Meckerstimmen bezüglich der Bildqualität kann ich so nicht nachvollziehen. Allerdings scheint die L1 tatsächlich zu reichlicher Belichtung zu neigen. Vielleicht um den EBV-Aufwand zu reduzieren, dagegen steht allerdings die kaum vorhandene Nachschärfung.
Was sich die Leute noch mehr von der Leica-Linse erwartet hätten, weiß ich nicht. Ich sehe nämlich, dass sie sich, bis auf die Verzeichnung im WW, mindestens auf 14-54 Niveau bewegt. Praktisch keine CAs, keine Vignettierung, gute Schärfe. Man kann aus den Bildern sehr viel rausholen. Und bei den Bildern, bei denen es nicht offensichtlich dunstig zu sein scheint, meine ich auch einen etwas besseren "Mikrokontrast" als beim 14-54 zu erkennen. Da würde ich allerdings nicht meine Hand für verwetten

. Die Frage ist, was sie kosten wird, dann kann man sagen ob der Preis im Verhältniss zu Bildqualität angemessen ist oder eben nicht.
Wirklich schade finde ich, dass in der L1 der halbdurchlässige Spiegel aus der E-330 verbaut wurde, obwohl das nicht notwendig wäre. Der Sucher der E-300 wäre wirklich ok, der der E-330 ist noch ok, aber eben schon relativ finster, vor allem im Vergleich zu einer Minolta 7D oder dergleichen.
Nun, der Live-View der L1 ist im Vergleich zur E-330 einfach noch beschnittener. WB-Vorschau und Live-Histogramm hin oder her; das entscheidende ist der AF. Wenn Panasonic es geschafft hätte hier einen Kontrast AF zu implementieren, hätten sie, bis auf den nicht schwenkbaren Monitor, die Nase klar vorn gehabt. So haben sie in meinen Augen das Nachsehen zum A-Modus in der E-330. Wie schon öfter gesagt, verwende ich Live-View A häufig um z.B. meine Kinder im Spiel zu fotografieren und da ist der AF einfach wichtig. Mit Live-View B und der daraus resultierenden Verzögerung ist da nix zu holen. Also wieder Kamera vors Gesicht und Kinder auf dem Foto, denen es sehr bewusst ist, dass sie gerade fotografiert werden. Die anderen sinnvollen Anwendungen beim Klappdisplay sind ja zu genüge diskutiert worden.
Ansonsten finde ich das Konzept der L1 sehr ansprechend, wobei ich glaube(!), das die Ergonomie derer von modernen Kamerakonzepten unterlegen ist. Aber da kann ich mich auch täuschen, für mich es es einfach zu lange her eine Kamera so bedient zu haben.
Das Rauschen: Nun ich meine, Panasonic hat das noch etwas besser in den Griff bekommen als Olympus. Sicheres kann man erst sagen, wenn direkte Vergleichsbilder vorliegen. Imho sehen die Bilder diesbezüglich aber schon sehr gut aus. Warten mal den Test auf Dpreview ab.
Alles in einem ist die L1 eine verdammt schicke Kamera und ich bin mir sicher, dass sie ihre Käufer finden wird. Allerdings ist sie sicher keine Kamera für die breite Masse. Aber sie hat ganz klar einen gewissen "haben-wollen"-Faktor. Für mich überwiegen aber die Vorteile der E-330.
Interessant fand auch den optischen Direktvergleich zwischen L1 und E-330. Bisher fand ich die E-330 eigentlich optisch ok. Im direkten Vergleich zur L1 sieht sie dann aber tatsächlich eher "unelegant" aus

. Wobei zur Entschuldigung der E-330 gesagt werden muss, dass sie nackt war und die L1 mit dem 14-50 bekleidet war

. Dennoch, die L1 ist sicher stylischer, aber das sieht man auf den Fotos ja nicht mehr
Einen, nicht erwähnten Vorteil für die L1 sehe ich im vorhandenen AF-Hilfslicht. Dieses Pfennigfeature bietet fast jede Knipse und sollte bei einer DSLR einfach nicht fehlen. Das fällt bei mir unter ärgerliche Sparmaßnahmen.
Gruß
Daniel