Moin,
ich habe in den sauren Apfel gebissen und das teure Teil von RRS gekauft – indem ich über die bei mir erwartete Lebensdauer der Kamera rechne, versuche ich, mir die Ausgabe schön zu reden.
Der L-Winkel ist in gewohnter Qualität und Stabilität (ich habe an meiner 6D ebenfalls einen – das ist also mein Vergleichsmaßstab). Etwas skeptisch war ich wegen der Lücke im Hochformatteil, die ja für das Schwenken des Monitors erforderlich ist. Das scheint mir aber keine Probleme mit der Stabilität zu machen (zumindest nicht bei meinen Objektiven, die alle nicht sonderlich schwer sind).
An den Umgang mit dem Klappbildschirm in Verbindung mit dem L-Winkel muss man sich erst ein wenig gewöhnen: Erst abklappen, aber nicht zu weit, dann um die Schwenkachse in den gewünschten Winkel schwenken, dann weiter abklappen. Und natürlich ist der Bereich, in den geschwenkt werden kann, eingeschränkt. Auf dem Stativ kommt im Hochformat dann bei mir das kleine Problem dazu, dass die Schraube der Klemme verhindert, dass ich den Bildschirm schwenken kann. Umgehen kann ich das, indem ich die Kamera so aufsetze, dass die Schraube vor der Kamera ist – das geht, ist aber auch etwas umständlich, weil die Schraube dann unter dem Objektiv und somit schlechter greifbar ist; ich werde mich daran gewöhnen können, denke ich. Da Stativköpfe recht unterschiedlich sein können, sollte man darauf achten, ob das mit dem eigenen Kopf (also dem des eigenen Stativs
) vernünftig klappt.
Alles in allem möchte ich nicht auf einen L-Winkel verzichten. Seit ich mir einen für die 6D zugelegt habe, ist das für mich eines der wichtigsten Zubehörteile und auch permanent an der Kamera montiert, weil er mich nie gestört hat, auch wenn ich ihn nicht benötige. Bei der R5 muss ich mal schauen, ob die Komforteinbußen bei der Nutzung des Klappbildschirms derart sind, dass ich den Winkel nur montiere, wenn ich mit Stativ unterwegs bin. Andererseits klappe ich den Bildschirm auch nur selten aus, wenn ich nicht mit Stativ arbeite.
Die Montage des Winkels ist gegenüber der 6D verändert. Vor Verdrehen des Winkels gegenüber der Kamera schützt ein Pin, der in ein Loch im Boden der Kamera greift. Bei der 6D war das über eine Schiene auf der Rückseite der Kamera gelöst, was bei der R5 aufgrund des Klappbildschirms nicht mehr geht. Die Schraube zur Befestigung des Winkels sitzt in einer Schiene, die ein seitliches Verschieben des Winkels ermöglicht, um Kabel besser anbringen zu können. Da man dafür einen Innensechskant benötigt, wird dieser mit Magneten unter dem Winkel gehalten, sodass man den immer griffbereit hat – das ist recht gut gelöst, finde ich.
Das Ding von Smallrig hatte ich mir nur im Netz angesehen. Der von RRS ist im Gegensatz dazu aus einem Stück.
Hoppla, ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel zu einem so einfach anmutenden Teil wie einem L-Winkel schreiben würde...