AW: Konzertfotografie (kleine sache)
ab einem gewissen punkt ist einfach schluss mit aviable light, weil einfach
zu wenig aviable ist. punkt. wann dieser punkt eintritt, ist je nach kamera
und verwendetem objektiv wann anderst. ich könnte mit dem 50/1,4 an
der 5D² noch ISO 6400 / 1/100sec und f/1,4 vertreten, gäb noch ansehnliche
bilder. an ner zB. 30D wäre (für meinen geschmack) bei ISO 1600 schluss.
wenn da jetzt noch f/4 die größtmöglichste blende wäre, sind das *rechne*
5 blenden unterschied. das heißt nicht 5x mehr/weniger licht, es potentiert sich!
mit dem kit (bei 35mm) und 1600ASA sind das 32x mehr licht das benötigt wird.
worauf ich hinaus will:
jemand mit vernünfigem equipment könnte noch fotos machen. wenn ich jetzt
statt dem f/4-objektiv f/2,8 nehme, und statt der 30D die 60D bei ISO3200
nehme, hätten wir schon mal zwei blenden gewonnen. mit nem f/2,0 sind wir
bei drei blenden gewinn. das heißt ich brauch nun 8x weniger licht!
vergesst die geringe tiefenschärfe, wir fotografieren hier eine person und
kein klassenfoto. (ich steh überdies noch auf geringe schärfeebenen)
auf der anderen seite, was macht man, wenn immer noch zu wenig licht da
ist, wir also eine fast-kein-aviable-light-bedingung haben? Wir sind jetzt
schon bei einer ziemlich langen zeit, ISO auf superhoch und blende so weit
aufgerissen, wie es nur geht. es reicht immer noch nicht. gerade bei kleineren
veranstaltungen hängen dann 5 PAR 56 mit 300W an der decke und ein
baustrahler mit 500W von vorne (wenn man glück hat, wenn nicht, kommts
auch von vorne bunt - am besten noch pink/rot/magenta. das ergebnis hat
dann eine ähnlichkeit mit nem ... - auch egal

). da bist du selbst mit f/1,4
und ISO 6400 am ende.
jetzt kann man noch (wenn der veranstalter es genehmigt) den blitz
aufsetzten. aber bitte keinen klappblitz mit stroboskop fokussierhilfe

(hab letztens wieder so jemand gesehen... fremdschämen total

)
wenn es geht ein aufsteckblitz, den man drehen kann, und der n rotes
hilfslicht hat. den kann man dann entweder um 180° einfach nach hinten
drehen (und n stück nach oben) und normal weiterfotografieren, vorr. da
ist irgendwas, was das licht zurückwirft. wenn man lustig ist, kann man auch
passende lee-filter drankleben.
genau so kann man den blitz 30, 45, 60° nach oben, links oder rechts drehen
(unten würde ich vermeiden, gibt gruslige schatten) und weiterhin mit weiß
ich, iso 3200, f/2 fotografieren. hab mir mal überlegt, als ich auf nem konzert
von ner jungen band war, kaum licht, dunkelgraue wände, hohe dunkle decke,
was passiert, wenn man auf den aufstreckblitz links ne blaue, in der mitte
keine (oder CTO) und rechts ne rote filterfolie hinklebt. leider - oder zum
glück - hb ich an dem tag keine kamera dabei gehabt (haben müssen). nach
hinten war nämlich alles dunkel, nach oben war alles dunkel, licht war nix,
nur hinter der bühne hing n weißert stoffbanner mit dem namen der band
draufgepinselt... werde ich bei gelegenheit mal testen
ohne blitz gäbs da nur wischi-waschi. jetzt hab ich mich hier wieder verkünstelt.
was ich eigetlich sagen wollte ist, dass es bei egal welcher
kamera einen punkt gibt, an dem man mit dem vorhandenen licht nix mehr
anfngen kann. bei ner olympus 410 mit 14-42/3,5-5,6 kommt der halt
schneller als bei ner Nikon D3s mit 50/1,4 vorne drauf. am punkt angekommen
brauchst du selbst mit der D3s 50/1,4 kombi dann mehr licht...
es gibt dann auch situationen, bei denen hilft selbst der blitz nix mehr, bzw
der würde noch alles schlimmer machen. jetzt aus der sparte: mein schlimmstes
konzert: es ist alles schwarz. auf der bühne stehen nur einige neonröhren,
die nebelmaschine wird auf dauerproduktion gestellt, aus den boxen tönt immer
lauter werdend das intro der band.
dann werden auch die theaterscheinwerfer von oben ausgemacht. die
entsetzten blicke eines anderen fotografens und meine kreuzen sich,
während die nebelmaschine immer mehr nebel ausspuckt.
ich hoffe instndig, dass beim betreten der band eine spektakuläre lichtshow
beginnt, die band sogar vll auf jetpacks auf die bühne fliegen und den
nebel wegpusten

nix. eine hand voll blaue PAR64 gehen an und
der nebel nimmt kein ende. der fotograf von der lokalzeitung macht mit
seiner D3+70-200/2,8 eine hand voll bilder, drückt halb wie besessen auf
den knöpfen seiner kamera herum. auf dem bildschirm erkennt man nicht
wirklich etwas. der andere fotograf hat es bereits aufgegeben, seine kamera
um den hals gehängt und sich gegen die bühne gelehnt, während der presse-
fotograf in seine tasche greibt und ein sb-800 herauzieht. diesen nach links,
rechts und oben dreht und dann entmutigt die kamera runtersinken lässt.
in meinem köpf brödelt es: *ich-will-ein-gescheites-foto-machen*
da der autofokus bei dem nebel für die katz' war, hab ich mit dem 85/1,8
manuell fokussiert. in M dann an werte herangetatstet, die am besten aussahen
und dann auf gut glück mein bestes versucht. von den 100 bildern, die
ich gemacht hab, waren exakt zwei brauchbare dabei... und die waren
mehr oder weniger dusel
edit: jetz hab ich doch glatt vergessen was ich noch schreiben wollte:
es ist ein unterschied, ob ich dem musiker direkt mit dem Blitz als huptlich
in die augen blitze, oder ob ich das licht indirekt zum aufhellen benutzte.
ihr könnt mal folgendes ausprobieren: klebt um den blitzkopf mal einen rand
aus karton oder was auch immer. man darf nur das blitzlicht direkt aus dem
blitz nicht mehr sehen, wenn man auf augenhöhe fotogrfiert. dann den
blitz gegen die decke/wand richtet. es werden sich nicht wenig leute
umdrehen, weil sie nicht wissen von wo dieses blitzlicht herkommt,
obwohl man keinen meter von ihnen entfernt steht.
