KB war und ist ein vorteilhaftes Format mit historisch nativ bedingten Vorteilen,
die aus einer ökonomisch günstigen Kombination entstanden ist.
Mit mäßig rechentechnischer Unterstützung entstandene Objektivkonstruktio-
nen lassen sich den feinmechanischen Möglichkeiten des Kamerabaus kombi-
niert zu, SLRs zu für einen breiteren Markt erschwingliche Kameras herzustellen.
Entstanden ist das Grundkonzept vor Angénieuxs grundlegender Retrofokus-
konstruktion, die für SLRs erst WWs und WWS ermöglichten, die eine Brenn-
weite unterhalb des Spiegelmaßes ermöglichen. Die Retrofokuskonstruktion
entstand um/ab 1950, die erst die heute bekannten WW-/UWW-Konstruk-
tionen ermöglichte.
Zudem war der Sucher einer KB SLR auch vor einer passablen bis angenehmen
Helligkeit. Anders war das beim Halbformat, das nicht nur wegen der geringen
Sucherhelligkeit nicht so recht in die Gänge kam und eine Marktnische im Be-
reich der analogen SLR blieb.
Viel geändert hat sich da nicht, ein Blick in das Ofenloch der Pentax ist Ds be-
legt das klar, es sind Welten dazwischen zum Sucherbild einer KB D-SLR.
Zurück zur Optik, die fertigungstechnischen Möglichkeiten sowie primär die
in der frühen Phase der 35mm-Fotografie brachten das KB-Format als da-
nals gerade noch akzeptablen Kompromiss auf den Weg, der durch seine
sonstigen Vorzüge bis zum heutigen Tag seine Stärke ausspielt.
Auf dem APS-C sowie mft-Bereich gibt es kaum anspruchsvollere Objektiv-
konstruktionen und den, wenn man so will primären Vorteil kann man im
Telebereich sehen, sonst sind es bereits Erschwernisse selbst bei der Kons-
truktion der Standardbrennweite, das die, bedingt durch das hohe Auflage-
maß eine Retrofokuskonstruktion samt den damit verbundenen Nachteilen
sein muss.
Fazit, APS-C ist eine Nische, die primär durch die seinerzeit hohen Kosten der
Bildwandler bedingt geschaffen wurde, um auch weniger zahlungskräftigem
Käuferpublikum eine D-SLRs zur Verfügung zu stellen, wenn auch mit den
formatbezogenen Einschränkungen auf dem Objektivseite. Diese tangiert
wenn überhaupt nur einen relativ kleinen Kreis der Käufer und kann daher
auch akzeptiert werden, denn die, die Ansprüche auf diesem Sektor stellen
greifen ohnedies zur KB-D-SLR samt den dort gebotenen breiten Möglichkei-
ten. MFT ist ein aus den temporären Randumständen verstehbarer Weg, der
letztlich außer einem Nischenmarkt auf dem Gebiet der D-SLRs eine Sack-
gasse darstellt, weil durch die Möglichkeiten der Produktionsverbeserungen
beider Produktion der Bildwandler bereits kurz nach der Einführung obsolet
geworden ist.
Fazit, auch im Zeitalter der digitalisierten Technik bleibt das KB-Format als
ein wirtschaftlich taugliche Lösung und auf Grund der historischen Basis die
etablierte Lösung schlechthin bestehen, da das ein etablierter Standard ist.
Nach der wirtschaftlichen Krise, die bedingt durch die Umstellung auf die digi-
talisierte Welt auf die Kamerahersteller zukam, gibt es nun mehrere Formate
nebeneinander, wobei die, die das kleinere Massenformat wählen, mit den
Einschränkungen auf dem Objektivsektor klar zu kommen haben, was aber
bereits vorher samt den Einschränkungen, dass es bestimmte Objektive,
trotz prinzipieller Machbarkeit kaum je auf dem Markt geben wird klar ist.
Hier scheiden sich die Welten und letztlich ist es eine Frage des finanziellen
Aufwandes, ob einem die breiten Möglichkeiten des KB-Formates den im
Vergleich zu sonstigen technischen Artikeln geringen Mehraufwand es Wert
ist oder nicht.
Fazit, wer mir den Einschränkungen von APS-C leben kann und möchte ist
auch dort gut bedient, die technische Zukunft gehört aber ganz klar dem
größeren technischen sowie wirtschaftlichen Potential des größeren Formats.
abacus