Ich stelle mal dagegen das Setup, das ich verwende:
2x Canon Speedlite 430 EX II (beide gebraucht gekauft, einer für 50 Euro, einer für 65 Euro)
1x Canon Speedlite 90 EX (gebraucht gekauft für 25 Euro)
Der 90 EX ist ein Mini-Blitz mit Leitzahl 9. Das Interessante an dem Gerät ist, dass es auch als optischer Master für kompatible Slaves fungiert.
Canon bietet die Möglichkeit, solche Slaves in drei Gruppen einzuteilen, davon zwei voll steuerbar. Man könnte also theoretisch meinetwegen sechs Blitzgeräte in zwei Gruppe zu je drei Geräten gruppieren, und alles wird dann von der Kamera via E-TTL gemessen und vom Controller gesteuert. Da ich nur zwei Blitze habe, läuft der eine auf Kanal A, der andere auf Kanal B.
Vorteil dieser Lösung ist, dass ich die Lichtverteilung an der Kamera einstellen kann. Ich muss also, wenn ich zum Beispiel will, dass der eine Blitz drei Viertel, der andere nur ein Viertel blitzt, nicht zu den Blitzgeräten laufen, ich kann das direkt an der Kamera im Menü "Einstellung externe Speedlites" einstellen.
Allerdings hat das System zwei Haken: Erstens arbeitet die Signalübertragung zwischen dem Master und den Slaves optisch, d.h. es muss eine Sichtverbindung zwischen den Geräten bestehen. In kleinen Setups ist das kein Problem, da reflektieren in der Regel die Wände genügend Licht. Neulich habe ich mal Fotos in einer Tiefgarage gemacht, da musste ich die Blitzgeräte so verdrehen, dass die Sensoren direkt in Richtung Kamera gucken, sonst reagieren sie nicht auf die Signale vom Master. Neuere Canon Speedlites arbeiten mit Funk, die haben das Problem nicht so.
Zweites Problem: E-TTL klingt auf den ersten Blick verführerisch: Die Kamera misst das Licht durch die Linse und steuert die Blitze passend. Allerdings ist E-TTL offenbar so ausgelegt, dass es versucht, die Blitze nur zum Aufhellen einzusetzen. Ich hatte im Vollautomatikbetrieb mit massiven Unterbelichtungen zu kämpfen, musste die Blitzbelichtung teilweise um +3 EV anheben (mehr geht nicht). Deutlich einfacher geht es, wenn man die Blitze gleich im Manuell-Modus betreibt: Der 430 EX II ist in seiner Blitzleistung von 1/1 bis 1/128 in Drittelstufen regelbar. Im Kameramenü kann man das für beide Blitze getrennt bequem einstellen. Mit wenigen Testbelichtungen kommt man ziemlich genau in den Bereich, den man braucht, und dann kann man die Lichtverteilung genau so einstellen, wie man sie braucht.
Das Foto habe ich erst vor wenigen Tagen mit meiner EOS 6D und einem 50er 1.8 gemacht. Ein Blitz war direkt auf das Objektiv gerichtet (und durch einen Studioschirm abgesoftet), der andere Blitz kam über einen Bouncer.
Vorteil der Lösung: Der 430 EX II ist auch solo auf der Kamera ein ganz guter Blitz, der sogar mein 17-mm-Superweitwinkel ausleuchtet.