Kaschierung hinter Acrylglas

[LordOfLasagne]

Hallo,

wie der Titel ja schon sagt, möchte ich gerne einige Fotos hinter Acrylglas kaschieren. Wenn man sich mal die Preise anguckt ,die Labore für sowas nehmen, und sie mit den Materialkosten vergleicht, könnte man ja mal auf die Idee kommen sowas selbst zu machen

Darum habe ich mich mal schlau gemacht, komme nur leider an einem Punkt nicht wirklich weiter und hoffe Ihr könnt mir helfen.
Es gibt zur Kaschierung zwei verschiedene Verfahren, einmal mit einem (Spezial???)Silikon und einmal mit Klebefolie. Die "großen" Anbieter scheinen alle die Methode mit Silikon zu nutzen, einfacher umzusetzen scheint mir die Variante mit Folie.

Was hat das Silikon für Vorteile? Weiß jemand ob das ein spezielles Silikon ist oder ob man auch "normales" Silikon nehmen kann? Hat jemand sowas vielleicht sogar schonmal selbst ausprobiert?

Dass die ganze Angelegenheit nicht einfach ist, da alles sauber, glatt und blasenfrei sein muss ist mir schon klar, aber wenn man mal alles (Material, Fotoabzüge, einfaches Kaschiergerät) durchrechnet, sollte sich das ganze schon bei relativ wenigen Fotos lohnen Und Zauberei wird ja wohl nicht nötig sein

Außerdem macht selbstmachen mehr Spaß als alles immer fertig zu kaufen


Wenn also jemand Ideen, Vorschläge oder sogar Erfahrungen hat, immer her damit

 

[meiserati]

Soweit ich weiss ist für das Silikonverfahren eine etwas
aufwendigere Maschine notwendig.

Selbst das mit den Folien setzt voraus das du mit großen
Gummiwalzen und hohem Druck unter strengster Sauberkeit
die Folien anpresst.

Google mal nach xfilm

Gruss, Andreas

 

[LordOfLasagne]

Mich hat einfach der Ehrgeiz gepackt

Dass alles sauber etc. sein muss ist mir schon klar, auch dass man genau arbeiten muss. Da ich handwerklich nicht ganz ungeschickt bin, denke ich sollte das aber möglich sein.
Als Student ist Geld einfach knapp und außerdem reizt mich das "Selbermachen".
Und wenn ich das mal mit den Materialpreisen und allem durchrechne, lohnt es sich ab dem zweiten Bild (wenn man von einem 40x60cm Format ausgeht).

Was sind denn die Vor/Nachteile von Silikon gegenüber Folie?
Inwiefern setzt Silikon eine aufwendigere Maschine vorraus?

 

[blaschki82]

Moin,

mit Silikon hab ich auch noch nicht gearbeitet, bin gelernter Werbetechniker, kann mir aber vorstellen wie das geht.
Mit Folie gibt es 2 Möglichkeiten die Kalt oder warm Kaschierung, wo bei die Warm kaschierung das schönere und haltbares Ergebnis abliefert, du aber diese Technik nicht da Heim umsetzen kannst aus Platz und Kosten Gründen.

Die kalt Kaschierung kann eigentlich jeder machen mit ein bissen Übung. Wichtig ist aber auch die Folie den da gibt es große Qualität unterschiede.

 

[LordOfLasagne]

Ok, ich denke die Variante mit Silikon ist dann wohl auch zu aufwendig für den Hausgebrauch.

Welche Hersteller sind denn bei den Kaltkaschierfolien empfehlenswert? Wo bekommt man die Folien, ohne Gewerbeschein und ohne ganze 50m-Rollen abnehmen zu müssen?

Mit was für einer Haltbarkeit kann man denn so in etwa rechnen? eher 1 jahr oder eher 10?

 

[LordOfLasagne]

So, falls es irgendwen hier interessiert, ich hab gestern mal die Variante mit Silikon ausprobiert: einfaches Baumarkt-Silikon (1,99€), "Bastelglas" (sieht aus wie Acrylglas, weiß jemand da einen Unterschied?) und ein normaler Fotoabzug (ausbelichtet, kein Print).
Bis jetzt sieht alles super aus, die Verarbeitung war bei einem Format von ca 35x25cm auch nicht all zu schwer, nur etwas klebrig...
Wenn jemand Interesse hat, stell ich hier gerne einige Fotos der fertigen Kaschierung ein

Fazit: Man muss nur wollen, dann funktioniert (fast) alles

 

[Calm]

S
Wenn jemand Interesse hat, stell ich hier gerne einige Fotos der fertigen Kaschierung ein

Den Arbeitsablauf darfst Du ruhig etwas genauer schildern und Bilder sagen mehr als tausend Worte...

 

[Calm]

Kommt wohl nix mehr - trotz PN.

 

[LordOfLasagne]

ganz ruhig! Wenn ich doch sag dass ichs gerne erkläre mach ich das auch, ich hab aber auch ein Privatleben mit Uni, Nebenjob, Familie, Freundin, das geht vor!
Gib mir also bitte etwas Zeit...

Die Vorgehensweise ist recht einfach, ich hab das Silikon einfach in dünnen Linien auf das Acrylglas gespritzt und dann das Foto nach und nach angedrückt.
Hatte es erst mit einer Tapetenwalze versucht, die war aber zu weich dazu.
Ich hab dann ein Bein von einem schwedischen 5€ Tisch genommen
Das geht ganz gut, weil die Kanten abgerundet sind, man kann so aber genug Druck aufbauen, dass die Silikonschicht schön dünn wird. Dann ganz langsam von einer Seite her andrücken...
Allerdings hat der Prozess noch einige Haken und Probleme, ich hab das überflüssige Silikon erst als es getrocknet war abgeschnitten und dabei die Kanten leider etwas gelöst
Außerdem werde ich es nochmal mit einem neutralen Silikon versuchen, das wurde mir vom Plexiglas-Fachmann empfohlen.

Alles in allem hatte ich mir das ganze aber deutlich komplizierter vorgestellt und denke, mit etwas Übung, kriegt man Ergebnisse, die vielleicht nicht Galeriequalität haben, aber für Zuhause super aussehen.

Am Foto sieht man keinen Unterschied bezüglich Farben, Schärfe etc.
Die Fotos sind nur schnell mit dem Handy gemacht und verkleinert, darum ist die Qualität nicht so toll...

 

[Calm]

Vielen Dank!

So einfach habe ich mir das nicht vorgestellt. Mir schwebte da ein mords Anpress und Rollenequipment vor und anschließend doch Luftblasen hinter dem Glas...

 

[ichdochauch]

Sieht vielversprechend aus. Danke für's zeigen. Aber was meinst Du mit "neutralem Silikon"

 

[LordOfLasagne]

Ich kenne mich da selbst nicht besonders aus, aber soviel ich weiß, gibt es sogenanntes Essig- bzw. Acetatvernetzendes Silikon, das beim Aushärten Essig abgibt; und Neutralsilikon, das scheinbar keinen Essig absondert, mehr weiß ich dazu auch nicht...

 

[schubbser]

Neutralvernetzend benutzt man eigentlich immer wenn man ausschließen will/muss, dass die Materialien, die man damit in Verbindung bringt, angegriffen werden.

Säurehaltige (Essig...) Sikikondichtstoffe können verschiedene Materialien angreifen und somit schädigen.

Ein Anwendungsgebiet für säurefreie dauerelastische Dichtstoffe sind Spiegel und Natursteine. Bei den Spiegeln könnte die metallische Rückseite angegriffen werden. Bei den Natursteinen können sich zB. Kalk-/Mineraleinschlüsse an-/auflösen, wie beim Entkalken eines Wasserkochers

 

[HerrBaer]

Wieder was gelernt
Danke für die vielen hilfreichen Posts. Da muss ich die Tage doch mal im Baumarkt vorbei schauen und es mit einem kleinen Bild testen.

@LordOfLasagne:
Was für eine Materialstärke hast du bei dem Acrylglas genommen? 4mm?