Wie finde ich heraus, ob mein iMac zu hell eingestellt ist?
Wenn du Fotos druckst (auf einem gescheitem Drucker, kein Büromodell), jage Prints mit Herstellerprofil durch und vergleiche die Helligkeit unter (Norm-)licht mit bekannter Lichtmenge (Tageslicht aus dem Fenster gibt auch einen Anhaltspunkt) mit der des Bildschirms. Analog zu Fotos vom Dienstleister.
Wenn du nicht druckst: Ist egal, im Web arbeitet man eh immer im Blindflug. Überlege dir hier, welche Zielgruppe deine Fotos vom Stil her ansprechen und wie diese Zielgruppe wohl am wahrscheinlichsten arbeitet (Notebook, Handy, Arbeitsplatz unter Normlicht?). Dementsprechend wählst du deine Einstellungen.
Dazu können die meisten Messgeräte eine Messung des Umgebungslichts mit konkreten Zahlen durchführen. Zumindest die von X-Rite.
Das ganze ist aber absolut witzlos, wenn du vor dem Fenster arbeitest und sich die Lichtsituationen ständig ändern. Du musst zuerst für reproduzierbare Umgebungsbedingungen sorgen. Dazu musst du mit künstlicher Beleuchtung arbeiten. Einfache Lampen aus dem Baumarkt tun das aber nicht, denn die decken nicht wie Tageslicht das komplette Farbspekrum ab. Das endet in Farbstichen ("Metamerismus"). Du brauchst dafür Vollsprektrumslicht, das gibt es meist als Leuchtstoffröhren. Du wirst also neues Licht installieren müssen. Wenn du das willst, nenne ich dir gerne Hersteller ...
Dein Beitrag klingt wie "mal eben schnell kalibrieren und gut". Das ist aber nicht. Farbmanagement ist im Kern schon ein ziemlich wackeliges Hochhaus, wenn du dann noch das Fundament weg lässt, hättest du es besser ganz gelassen. Mir ist schon klar, dass die meisten so ("schnell kalibirieren und gut") arbeiten, das sind dann meist die gleichen, die ihre Fotos nur im Web präsentieren, wo eh jeder Betrachter andere Bedingungen hat. Da hätte man es auch lassen können. Meist kommt dann das Argument, für sich selbst reproduzierbare Standards zu schaffen, um nicht bei einem neuen Monitor alles neu bearbeiten zu müssen. Absolut richtig, nur dann muss konsequenter Weise auch das Umgebungslicht standardisiert werden. Das beeinflusst nämlich Messung und Wahrnehmung.
Und: Farbmanagement sollte immer ausgabebezogen sein. Im Web werden die meisten ihren Monitor heller eingestellt haben als in der Druckvorstufe. Dir bringt also ein Monitor für die Druckvorstufe nichts für die Publikation im Web, weil der Durchschnitt der Zielgruppe das Ergebnis anders sieht.
Vielleicht ist dir klar geworden, dass Farbmanagement mehr ist als "einfach Messgerät kaufen"? Wenn du es trotzdem machen willst, nimm irgendein Messgerät. Ist egal.