Okay, also heißt es jetzt erstmal abwarten was Pentax da eventuel noch hervorzaubert.
Um einen Batteriegriff ernsthaft und sinnvoll zu betreiben, sind eine Reihe von Anschlüssen notwendig (Auslöser, Einstellrädchen usw. und natürlich die Stromversorgung). Fehlen diese bei der Kamera, kann man eigentlich keinen Batteriegriff verwenden. Eine Nachrüstung ist praktisch unmöglich oder sehr, sehr aufwändig und damit extrem teuer. Die Batteriegriffe, die es für einige ältere Modelle gab, sind in meinen Augen reine Bastellösungen, die aber ein paar grundsätzliche Funktionen bieten: Die Stromversorgung ist gesichert, die Auslösung funktioniert und das Handling durch die Baugröße ist verbessert.
Stromversorgung:
- Hat die Kamera einen Netzanschluss, kann dieser verwendet werden. Allerdings muss natürlich die entsprechende Abdeckung geöffnet sein und der Stecker steht vor. Das bringt das Risiko mit sich, dass Abdeckung, Stecker oder - worst case - die Kamera-Platine mit der Buchse beschädigt werden.
- Ohne Netzanschluss muss das Akkufach geöffnet sein und der Batteriegriff einen entsprechenden "Stecker" aufweisen.
- In beiden Fällen müssen die Abdeckungen etc. durch ein entsprechend geformtes Gehäuseteil des Griffs abgedeckt und geschützt werden. Außerdem muss auf die interne Stromversorgung der Kamera verzichtet werden, jedenfalls ist der gleichzeitige Betrieb von Batterie und Netzgerät üblicherweise nicht machbar. Folglich gibt es keine höhere Akku-Kapazität, ein klares Minus für ein Gerät, dass sich Batteriegriff nennt.
Bedienungselemente:
- Je nach Kamera ist auch hier die Funktion grotesk kastriert. Der Griff-Auslöser muss - ohne o.g. Kontaktleiste - ja irgendwie mit dem Auslöser der Kamera kommunizieren. Eigentlich ist hier nur der Parallelbetrieb sinnvoll, d.h. beide Auslöser sind voll einsetzbar. Wird der Griff über die (hoffentlich vorhandene) Fernbedienungsfunktion angekoppelt, dann ist damit keineswegs sichergestellt, dass der Kamera-Auslöser überhaupt noch funktioniert: Die Funktion wurde ja schließlich bewusst an die Fernbedienung abgegeben.
- Andere übliche Funktionen des Batteriegriffs (Belichtungskorrektur, Messwertspeicherung, Einstellrädchen) können nicht verfügbar sein, da es keine externe Steuerungsmöglichkeit gibt, sieht man einmal von Tethering via Computer oder Smartphone ab.
Handling:
Nur hier kann ein Bastelgriff tatsächlich punkten. Prinzipiell vergrößert ein Batteriegriff als Anbauteil das Gehäuse. Daraus resultiert immer eine größere, nicht selten besser ausgeformte Grifffläche, was das Handling vor allem bei schweren Objektiven massiv verbessert. Um also diesen Vorteil nutzen zu können, kann auf die gesamte Elektronik verzichtet werden. Ein Kunststoffblock, ein Stück Holz oder ähnliches kann so bearbeitet werden, dass es sich formschlüssig an den Kameraboden anschließt. Allerdings ist die Verbindung über die Stativschraube nicht so einfach herzustellen. Einerseits wird hier ein Spezialgewinde eingesetzt, andererseits sollte auch der Griff wieder ein Stativgewinde aufweisen.
Naja, das Interesse an einem Batteriegriff kam erst nach Anschaffung der Kamera als ich einen Griff bei einem Kollegen austesten durfte.
Da gibt es leider nur einen Tipp: Andere Kamera kaufen.