... man "sieht" dort dann im wesentlichen Ausleserauschen und ggf. noch Dunkelstrom. Und bei den beiden gilt die Äquivalenz nun gerade nicht, sondern sie sind technikabhängig und können beim kleinen Sensor der Machart A durchaus kleiner sein als beim gleich alten großen Sensor in Machart B.
Ausleserauschen und Dunkelstromrauschen sind die Komponenten, die übrig bleiben, nachdem man eine saubere darkframe-Korrektur durchgeführt hat. Ansonsten kommen noch hot pixel/stuck pixel hinzu, die besonders augenfällig hervorstechen und auch eine hohe Temperatur-Abhängigkeit zeigen.
Was die "Äquivalenz" angeht, ist die Sache hier etwas komplizierter. Größere Pixel haben einen höheren Dunkelstrom und bei ISO-100 meist auch ein größeres Ausleserauschen, als kleinere Pixel. Dafür ist jedoch auch die Höhe des Nutzsignals (bei gleicher Blendenöffnung und Verschlusszeit) angewachsen. Die Balance aus beiden kann in einem Nullsummenspiel enden - oder auch nicht. Dieses Hintergrundrauschen dominiert jedoch nur in den dunkelsten Bildpartien und tritt hervor, wenn man die Schatten stark aufhellt.
Bei ISO-100 sind in mittleren Helligkeitsstufen und in den Lichtern hingegen vorwiegend durch das Nutzsignal selbst bedingt. Für die Vorteile des größeren Sensors sind dort also weniger die Verhältnisse zwischen Nutzsignal und Hintergrundsignalen entscheidend, sondern die Höhe des Nutzsignals selbst bestimmt das Rauschen. Jedes Nutzsignal aus einer Zahl von N stochastisch einfallenden Photonen rauscht (= shot noise). Das Signal-Rausch-Verhältnis dabei ist:
SNR = N / Wurzel(N) = Wurzel(N).
Der Signal-Rausch-Abstand steigt also mit der Zahl der erfolgten Ladungstrennungen - also mit der Pixel- bzw. Sensorgröße und der zunehmenden Belichtung. In den mittleren und hellen Bildarealen wird also bei einer Flächenzunahme der "active sites" um 2,2-2,5 (entsprechend einem Formatfaktor von 1,5-1,6) der Signal-Rausch-Abstand um genau diesen Format-Faktor absinken. Ist die Sensorskalierung nicht linear (z.B. weil die Leiterbahnen bei größeren Pixeln nicht mitwachsen müssen), dann können sich diese Verhältnisse natürlich ändern.