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Infos / Leitfaden zu Modenschauen

bsm

Themenersteller
Leitfaden Modenschauen:

Gleich vorab, auf den meisten Modenschauen, auf denen ich bereits war, habe ich keine Bilder gemacht, sondern war mit anderen Aufgaben betraut (PR, Orga, VIP,...).

Gute Bilder einer Modenschau stehen und fallen mit der Art und der Zielrichtung der Show, und den Erwartungen die wir an die Resultate und die Verwendung der Bilder haben.

Der Begriff einer Modenschauen ist sehr weit gefasst, und geht vom Event- und Showeinlagencharakter mit allgemeinem Unterhaltungswert im Rahmen einer übergeordneten Veranstaltung (Stadtfest, Universitätsparty,...) bist hin zur Haute Couture ( http://de.wikipedia.org/wiki/Haute_Couture ) Dabei muss man sich immer vorab im Klaren sein, was für eine Veranstaltung ansteht, an wen sich diese richtet, und was für einen Zweck die Bilder die dort gemacht werden erfüllen sollen.

Die Modebranche ist eine Multimilliarden Branche, die weltumspannend ist und sowohl extrem inhomogen ist, als auch alle Preissegmente umfasst. Modenschauen sind ein einzelner Bereich in der gesamten Werbestrategie, die ein Hersteller verwendet, der sein Produkt einem bestimmten Kundenkreis schmackhaft machen will. Es ist aber ein Irrglaube, dass alle Modenschauen dazu dienen, Kleidung zu verkaufen. Gerade die meisten Amateurfotografen werden nie die Möglichkeit haben, auf einer kommerziellen Modenschau anwesend zu sein, geschweige denn dort Bilder zu machen. Hier stehen meist nur, öffentliche Modenschauen, im Bereich Event als Spielwiese zur Verfügung. Die Bandbreite geht von choreographischen Tanzeinlagen bei „Discolicht“, über Openair Sommerfeste, bis zu Kaufhauslaufstegen, bei Neonlicht. Schon hier sieht man, es hängt sehr davon ab, was der Veranstalter bei wem mit der Show erreichen will.

Die klassische Modenschau hingegen ist eine klare, meist sehr nüchterne Produktpräsentation, die sich sehr stark an Gewohnheiten (aus praktikablen Gesichtspunkten heraus) orientiert und auf Fachmessen für ein Fachpublikum zugeschnitten ist. Dabei muss einem klar sein, dass die Masse der Modenschauen 10-20 Minuten dauern, und der Besucher an einem Messetag schon mal 10-15 Shows ansehen muss. Gleiches gilt für den Fotografen, der auf einer der Messen die Shows „dokumentieren“ muss. Modenschauen sind meist, meiner Meinung nach recht langweilig, wenn einem nicht wirklich etwas an den Kleidern abgeht.

Auf der klassischen Modenschau ist ein eingeladenes Fachpublikum anzutreffen – Einkäufer von Modelhausketten und –geschäften und von Fach- und Modezeitschriften. Fotografen werden von diesen Zeitschriften meist zu der Show mitgebracht, oder das Modelabel versucht Agenturfotografen zu platzieren. Es mag zwar nett sein, auf einer Prada Show in Milano zu sein, man muss sich aber klar sein, dass diese nur eine unter hunderter Shows ist, die im Laufe einer Fashionweek stattfinden können. Die Masse relativiert, auch wenn gewisse Marken im Vordergrund stehen mögen.

Abgesehen von Haute Couture und exklusiven Prêt-à-porter (http://de.wikipedia.org/wiki/Prêt-à-porter ) kann man für die meisten kommerziellen Shows ein paar Grundregeln aufstellen, wie dort Bilder für den Standardkunden gemacht werden, und mit welchen Voraussetzungen wir konfrontiert sind.

1. Der Laufsteg (Standard)

Er ist so konzipiert, dass zwei Modelle locker aneinander vorbeilaufen können und hat meist eine Länge von rund 15-30 Metern. Die Modelle kommen seitlich auf den Laufsteg, stehen kurz am Anfang, gehen dann an das Ende, posieren dort 1-2 Sekunden, drehen sich und kehren um. Ab und an wird auf der Mitte des Laufstegs noch einmal eine Pose eingenommen und das war es. An der Rückwand beim Anfang des Laufstegs sind der Name und die Logos der Designers / Labels angebracht, so dass man ihn möglichst bei allen Bildern im Hintergrund integrieren kann.

2. Licht

Die meisten Laufstege sind standardisiert ausgeleuchtet (abgesehen von Partyevents und Kaufhäusern, die wir mal außen vorlassen), und wir treffen auf Kunstlicht / HMI, sehr gleichmäßig von senkrecht oben – hell, so dass überall auf dem Laufsteg die gleichen Lichtbedingungen herrschen. Viele Beleuchter regeln den Laufsteg auf eine Lichtmenge, die bei ISO 100, f4 eine Verschlusszeit von 125-250/stel gewährleistet. Kurze Verschlusszeiten frieren schnelle Bewegungen ein und fördern den Autofokus.

3. Blitz

Blitzen ist ein Streitthema, während es im Kaufhaus (meist) geduldet wird, oder fast schon unentbehrlich ist, wird es bei Haute Couture Shows unter umständen mit einem Rausschmiss und einem lebenslangen Hausverbot geahndet. Es kommt aber extrem auf das Label und dessen Zielgruppe an. Auf der Pret (http://www.pretparis.com/ ) in Paris wird extrem selten geblitzt. In Mailand ( http://www.cameramoda.com/ )und NY dagegen, wo sich in den letzten Jahren in denen sich die Artdirektoren immer mehr austoben (zB Prada / Diesel), macht es fast keine Probleme mehr. Der Punkt ist unbedingt mit dem Veranstalter abzusprechen. In der Regel hilft auch der Chefbeleuchter fundiert weiter.

4. Brennweiten, Kamera und Position.

Im Grunde gibt es drei Punkte an denen man von jedem Outfit Bilder machen kann. Hieraus resultiert auch die zu verwendende Brennweite. Zuerst am Anfang des Laufstegs, wenn das Model auf diesen kommt und sich positioniert, in der Mitte, wenn zwei Modelle aneinander vorbei gehen (Vorteil ein Outfit von vorn, eines von hinten), und natürlich am Kopf (Head) des Laufstegs, wenn das Modell das „Fotoposing“ macht. Für jede einzelne Position brauch ich genau eine Brennweite. Ich entscheide mich also vorher welche Position ich fotografieren will / muss, und welchen Bildausschnitt ich benötige (Designerlogo im Hintergrund). Wenn ich zwei Momente mitnehmen will komme ich um eine Zoom, oder einen zweiten Body nicht herum (bei analog ohnehin nicht und am Besten habe ich jemanden, der mir laufend die Filme wechselt 200-300 Bilder sind da schnell weg).

Meine Aufnahmeposition ist in der Regel auf der Pressetribüne gegenüber dem Ende des Laufstegs, in etwa 5-10 Meter Entfernung. Hieraus ergibt sich schon die zu verwendende Brennweite für eine Ganzkörperaufnahme – meist auf KB bezogen 50/85bis 135 mm für den Head und die Mitte, 200-300 mm für den Laufstegbeginn.

Das Kamerasystem sollte schnell und extrem präzise bei der Fokussierung von Objekten sein, die auf den Fotografen zukommen. Im Prinzip ist diese Aufnahmesituation nicht viel anders als Sport. Entweder ich verwende kontinuierlichen Autofocus, oder Einzeleinstellungen bei Serienbildern. In den wenigen Augenblicken, an denen ich das Modell optimal ablichten kann, werden möglichst viele Bilder gemacht, um von jedem Outfit mindestens ein brauchbares zu haben.

Die Belichtungseinstellung kann ich bei gleichmäßigem Licht einregeln, so dass ich einen Wert für die gesamte Show habe, und diese nicht durch Motivkontraste der Kleidung beeinflusst werden. Es hilft auch vor der Show eine Ersatzmessung und einen Weissabgleich (wenn jpgs gefordert sind) zu machen.

Die Position wird durch den Rang, der einem zugewiesen wird in aller Regel bestimmt. Man ist dabei meist auf der Pressetribüne gegenüber dem Laufstegende und versucht eine für sich günstige Position zu ergattern (wenn keine Nummerierten Plätze vorgesehen sind). Wer zuerst da ist hat eben die bessere Position – meist.

5. Vor- und Nachbereitung.

Gute Bilder benötigen eine gewisse Vorbereitung. Es müssen rechtzeitig die Rahmenbedingungen abgeklärt werden, wie Akkreditierung, Einladungen, Aufnahmepositionen, Kleiderliste, Visitenkarten, Ansprechpartner – und man sollte sein Equipment kontrolliert haben (hab ich auch schon verbockt – war eine nette Show bei Sekt im VIP Bereich, aber keine Bilder, da kann man entweder nur anfangen zu heulen, oder zu saufen – Also Akkus und Speicherkarten kontrollieren!).

a) Akkreditierung

Wenn man es schon geschafft hat sich die entsprechenden Termine von Shows zu organisieren, dann kommt der erste Schritt - der Zugang. Fast alle kommerziellen Shows erfordern einen Akkreditierung, die entweder von der Agentur des Fotografen organisiert wird, oder freien Fotografen bei Vorlage eines anerkannten Presse- oder Agenturausweises erteilt wird. Sehr viele Shows richten sich an ein spezielles Publikum, weswegen die man eine Einladung benötigt, die mit RSVP (répondez s'il vous plaît) bezeichnet wird. Der Begriff sollte einem, wenn man mit Visitenkarten umgehen kann geläufig sein. Die Modebranche ist eine der wenigen Bereiche, in dem auf den korrekten Umgang mit Visitenkarten und den entsprechenden Kürzeln noch sehr viel Wert gelegt wird. Deshalb sollte man immer einen Stift und ausreichende gute Visitenkarten zur Hand haben, die aber einem nur etwas nützen, wenn man auch die Kürzel kennt und nutzen kann. Das hat aber jetzt nicht unbedingt etwas mit Modenschauen zu tun, sondern ist Allgemeinbildung – also bei Gelegenheit aneignen.

Bei der Akkreditierung werden die Regeln vom Veranstalter gestellt, meist in Kopie schon vorab zur Verfügung gestellt und sind mit Unterschrift anzuerkennen. Eine Kopie der Akkreditierung geht an die Agentur, oder an den Auftraggeber des Fotografen. Der Umgang mit den Bildern wird hierbei ausführlich geregelt und ist einzuhalten.

b) Nachbearbeitung

Viele der Bilder sind in der Regel tagesaktuelle Pressebilder, sollten also auch entsprechend schnell für die Berichterstattung zur Verfügung stehen. Auf den wichtigen Shows sind in aller Regel neben den Fotografen der Tages- und Monatspresse auch Agenturfotografen wie z.B. von Getty, AFP, usw. also Kontakte pflegen und knüpfen, Karten austauschen und über die Schulter sehen.

Bilder sollten je nach Wunsch auf den Designern / Labels zur Verfügung gestellt werden, was meist auch bei der Akkreditierung verlangt wird. Wenn hierfür Termine gesetzt sind, sollten diese unbedingt eingehalten werden. Wenn man die Aufnahmesituation im Griff hatte, benötigen die Bilder später kaum der Nachbereitung, die Hautaufgabe besteht dann im sortieren der Bilder und dem zuordnen dieser zu einzelnen Produktnummern, die man über die Kleiderliste des Labels hat. Ein Kleidungsstück einem falschen Designer und Produkt zuzuordnen macht die gesamte Arbeit wertlos. Deshalb immer sich die Liste geben lassen und auch immer von jedem Outfit mind. Ein Bild, dann kann man besser durchzählen und abgleichen.

Gruss
Boris
 
Ergänzung:

So die Frühjahrssaison neigt sich langsam dem Ende hin, deswegen eine kleines Resümee nach knapp 40 Shows für Fashionwirepress (Vogue (USA / Ital. und style.com), Marie (UK), Boston Globe, L.A, Times…). Weil ich ein paar Mal gefragt wurde, was ich so an EQ einpacken würde:

  1. 1D MK3, oder 1D2(N) – meist immer noch zuverlässiger was man so von den Kollegen hört
  2. 50er 1.4
  3. 70-200er 2.8 (IS – braucht es nicht wirklich wegen dem Monopod)
  4. 300er 2.8L IS für Details
  5. Monopod
  6. Konverter 1.4x
  7. Klebeband
  8. 30D (Ersatzbody)
  9. Schere und Eding
  10. Flightcase zum drauf sitzen oder stehen
  11. Speicherkarten ab 12 GB
  12. Schneller Cardreader
  13. Notebook mit WLAN
  14. Ersatzakkus für die Kameras
  15. Notizblock und Diktiergerät
  16. Einladungen / Presseausweis / Visitenkarten

Auf den Shows habe ich vorwiegend Collections und ab und zu Details geschossen.

Es rennen ja auch viele Allrounder herum, die neben Roter Teppich, auch Backstage und Ambiente machen.

Da würde ich noch das 16-35er 2.8, und das 24-70er hineinpacken.

Ich kenne jetzt auch ne ganze Reihe von Leuten, die das mit der Kombination D300 und D3 machen, was auch sehr gut klappt, vor allem die D300 macht sich auch ganz nett für den Preis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe den Eintrag schon gestern gesehen hatte aber noch keine Gelegenheit zu antworten.


Erstmal: Danke! :top:

Sehr schoen das sich jemand die Muehe macht anderen hier im Forum einen Einblick zu geben und ihnen etwas an die Hand zu geben wie man an soetwas herangehen kann!
Traurig aber auch das dann keinerlei Kommentare dazu abgegeben werden...
(Wird vermutlich aber auch deshalb so sein weil Profis das wissen und Amateure eh nie auf so ein Event kommen werden)


Zum Leitfaden kann ich nicht viel sagen weil ich mich weder sehr fuer Laufstegfotografie interessiere bzw vielmehr nicht fuer die "Einkaufszentrum" Modenschauen...und an die anderen komme ich nicht wirklich ran...

Der Leitfaden ist insgesamt gut gelungen und soweit ich das ueberblicken kann vollstaendig. Interessant faende ich noch mehr Infos z.B. zu verhaltensweise auf der Modeschau, workflow, etc. Schoen waeren auch noch ein paar Fotos die mal eine typische Ausruestung, Location und den Ablauf zeigen!
 
Bilder haben wir zwar schon verteilt einige, aber bitte schön. Wir können den Tread ja auch zur Diskussionsbasis nehmen und mit anderen Beispielen und weiteren Tipps füllen.

Gruss
Boris
 
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