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In Svalbard, um Svalbard und um Svalbard herum

Hein-Daddel

Themenersteller
Ich habe nicht gewußt, wie ich mein Thema nennen sollte. Am liebsten hätte ich "Die Arktis" gehabt; aber das wird dieser herrlichen Region unserer Erde nicht ganz gerecht. Warum? Nun, ich machte im Juli/August 2015 eine Sommerreise nach Spitzbergen, bestieg dort ein zum Eisbrecher umgebautes Passagierschiffchen von 50m Länge und 11m Breite und schipperte damit rund um den Archipel und bis zum 81. Breitengrad nördlich von Spitzbergen. Arktis also ja, aber nur, was man mit dem "Pummelchen" (so nannten alle den geliebten Schwimm-Untersatz) von Longyearbyen aus erreichen konnte. Deshalb der Titel. Und weil ich in der Nähe von Ulm wohne :cool:.

Ich habe unvergessliche Momente erlebt, sowohl, was die Landschaft als auch das Wildlife betrifft. Deshalb müssen hier auch zwei Themenkomplexe her: einer bei den Landschaften und einer bei den Tieren (Willkommen bei beiden! Bei den Tieren heißt er "Arctic Wildlife"). Ich eröffne dieses Thema mal mit zwei meiner schönsten Fjord-Fotos. Unser übliches Vorgehen an Bord war, zweimal am Tag in die Zodiacs (Schlauchboote für je zehn Personen) zu steigen und nach eigenem Gusto eine Exkursion zu unternehmen: um einen Eisberg schippern, Anlanden und wandern, an die Gletscherkante, unter einen Vogelfelsen, und oder und oder...

#1
Annäherung an den "Gletscher des 14. Juli" (Fjortende Julibreen) im Krossfjord. Wir hatten fünf Zodiacs an Bord; diesmal wollte ich extra ins letzte, damit ich diese Aufnahme bei herrlichstem Wetter machen konnte. Ich liebe die Lichtspuren der Kielwässer.
EOS 5D Mark II-4580.jpg

#2
Am Monacobreen ("breen"="Gletscher") im Liefdefjord. Man bleibt in respektvollem Abstand zur Gletscherkante (ca. 10 mal deren Höhe, hier ca. 300m). Es gab bisher genügend Unfälle und sogar Tote auf Booten, die sich zu dicht an die Front gewagt hatten. Wenn der Gletscher kalbt, werden eimergroße Eisklötze zu Geschossen, die bis zu 200 bis 300 Meter weit fliegen.
2.jpg


Herzlichst, Euer
Hein-Daddel
 
Zuletzt bearbeitet:
Woher kommt die dunkle Linie am Gletscher oberhalb des Wassers?

Moin, und dankeschön für das Interesse!
Die Linie kennzeichnet den Hochwasserstand im Fjord. Wir haben uns der Gletscherfront bei ablaufendem Wasser genähert. Das Salzwasser des arktischen Ozeans frißt am Süßwasser-Eis uns schmilzt davon immer einen Teil ab. In den Fjorden gibt es kaum Wellenschlag, deshalb sieht diese Linie immer so schön gerade aus.

Gruß,
Hein-Daddel

Noch mehr Fragen? Und BITTE kommentiert doch mal, ich wüßte halt gern, ob ich auf Interesse stoße.
 
Noch mehr Fragen? Und BITTE kommentiert doch mal, ich wüßte halt gern, ob ich auf Interesse stoße.

Aber ja doch! Ich möchte doch sehen, was ich verpasst habe. Wir waren letztes Jahr im Juni auch dort, aber nur 3 Tage auf der Nordstjernen an der Westküste hoch bis Moffen und wieder zurück nach Longyearbyen, nicht ganz rum. Auf welchem Schiff wart Ihr denn?
 
Moin, ich fuhr mit der "Quest". Schon fast so berühmt wie ein Piratenschiff da oben; das "Pummelchen" halt. Die "Nordstjernen" lag in Longyearbyen am Pier hinter uns (am 26.7.) und legte 10 Minuten nach uns ab.

Ich freu mich; gern zeige ich mehr von unserer Reise. Ich habe ehrlich mehr erlebt als ich erhofft habe! Morgen mehr...
LG,
Hein-Daddel
 
Arktis geht immer. Also los, zeig Bilder, schreibe Geschichten dazu, ich will unterhalten werden.:D

Zur Reise: Wieviele Passagiere passen denn auf das Schiff? Bei 5 Zodiacs hätte ich jetzt mit 100 Menschen gerechnet...

Das zweite Bild sagt mir sehr zu. Man hat zwar den Eindruck, dass das Zodiac unmittelbar vor der Eiswand steht, aber so wie du schon geschrieben hast, das würde sich kein halbwegs seriöser Guide getrauen.:) Die fliegenden Eisbrocken sind das eine Problem, das andere sind die Wellen, die durch den Abbruch entstehen. Die Zodiacs halten zwar eine Menge aus, aber so eine Welle dann doch eher nicht.:)
 
Ach, es macht so viel mehr Spaß, wenn man Rückmeldung bekommt! :top: Ansonsten hätte ich so ein Bißchen das Gefühl, einen Vortrag vor leerem Saal zu halten ...

@Waartfarken: tolle Schiffchen, was? Halten so viel aus und sind trotzdem klein genug mit wenig Tiefgang, um - fast - überall hinzukommen. Die "Quest" heißt heute auch nicht mehr so; sie fährt seit dieser Saison unter neuer Reederflagge und heißt, glaub ich, "Sea Endurance".

@Charly: Die Quest nimmt 50 Passagiere auf. Wir waren 48. In die Zodiacs passen jeweils 10 Leute plus Guide. Meist waren wir aber 6-8. Viel Platz, seinen ganzen Backbeermus zu verteilen (Fotorucksack etc.), ganz toll. Und ja, die Tsunamis waren nicht ohne. Unsere fünf Guides waren sehr erfahren und haben alle Situationen (auch die zwei heftigeren Kalbungen in der Nähe) mit Bravour gemeistert. Dazu aber später.

Ich fang mal vorn an. Wer von Oslo oder Tromsö aus nach Longyearbyen fliegt und großes Glück hat, fliegt auf einem Fensterplatz eines neuen Fliegers mit kratzerfreien Scheiben und mit Kamera und Weitwinkel auf dem Schoß. Wenn dann über dem Nathorstbreen beim Landeanflug in knapp 3000m Höhe die Wolkendecke aufreißt und der Pilot die Maschine auch noch rechts über die Nase kippt, ist das Glück vollkommen (wenn man rechts sitzt;)). Und der Puls steigt ums Doppelte. Atemberaubend! Hier sind zwei Aufnahmen von der Oberfläche dieses Riesengletschers mit seinen unzähligen Zuflüssen im Licht der Mitternachtssonne:

#3 Eine Übersichtsaufnahme des Nathorstbreen aus 3000m Höhe
1.jpg

#4 Detail der Oberfläche mit sommerlichen Schmelzwasserbächen und -tümpeln.
EOS 5D Mark II-2556-2.jpg

Spitzbergen ist übrigens - trotz Klimawandels - zu mehr als 60% vergletschert. Schnell schloß sich die Wolkendecke wieder und beim Anflug auf den Flughafen war es im Adventdalen ziemlich düster. Trotzdem sieht man von oben die Details der sommerlichen Tundra:

#5 Luftaufnahme des Adventdalen mit zwei Blockgletschern (die riesigen Geröllmuren in Bildmitte und am linken Rand), einem ausgedehnten Eiskeilnetz (unten rechts der Bildmitte) und einem kleinen Pingo (die pickelartige Erhebung gleich rechts neben dem großen Blockgletscher). Ich werd später noch ein Bißchen zu diesen geologischen Besonderheiten erzählen können.
EOS 5D Mark II-2565.jpg

Die Tundra war für mich etwas ziemlich Unerwartetes. Aus der Vogelperspektive eigentlich etwas trist und braun-gräulich (vielleicht sogar greulich?) ist sie beim Erwandern faszinierend bunt. Und nicht ungefährlich. Der Boden über dem Permafrost taut im Sommer bis in Tiefen von 80-100cm auf und das kann nicht nur gefühlsmäßig ganz schön tief sein, wenn man darin versinkt! Es rinnt dann halt schon mal in die - obligatorischen - Wandergummistiefel. Mein Tip: Auch beim Tundra-Wandern wie sonst üblich nie allein und immer mit den guten norwegischen Stiefeln!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Waartfarken: tolle Schiffchen, was? Halten so viel aus und sind trotzdem klein genug mit wenig Tiefgang, um - fast - überall hinzukommen.

Die Schiffe halten viel aus, die Passagiere aber nicht. Vor den 8m-Wellen bei Nuuk hat sich unser Kapitän lieber in einen Fjord verdrückt und so 14 Stunden Verspätung eingefahren. Vorher waren aber auch fast nur noch Grönländer auf dem Schiff zu sehen, die wenigen Touristen waren größtenteils "verhindert".
 
Die Schiffe halten viel aus, die Passagiere aber nicht. Vor den 8m-Wellen bei Nuuk hat sich unser Kapitän lieber in einen Fjord verdrückt und so 14 Stunden Verspätung eingefahren. Vorher waren aber auch fast nur noch Grönländer auf dem Schiff zu sehen, die wenigen Touristen waren größtenteils "verhindert".

Ach das kenn' ich! Ich werd noch Bilder von unserem Sturm in der Hinlopenstraße zeigen; das Frühstücksbuffet blieb relativ unberührt...:rolleyes:
Zum Glück bin ich als alter Segler recht seefest; so wie Du berichtest, scheint dir das auch kaum was auszumachen.
 
Starke Bilder von einer Landschaft die mich sehr anspricht.
Bin gespannt auf weitere Bilder und mehr Geschichten!
LG, Gernot
 
Die Luftaufnahmen sind schon sehr sehenswert und deine Erklärungen zu den geologischen Besonderheiten runden das ganze noch ab.:) Vielen Dank dafür. Joar, wenn da so eine Welle anrollt in so einem kleinen Gummiboot, da wird einem schon recht schnell anders.:)

Ich werd noch Bilder von unserem Sturm in der Hinlopenstraße zeigen; das Frühstücksbuffet blieb relativ unberührt...:rolleyes:

Ich bin gespannt, besonders auf diese Bilder. Wir wurden dieses Jahr in Grönland unter Deck verbannt, da der Seegang zu doll wurde. Das Mittagessen wurde dabei dann unter 4 oder 5 von 30 Passagieren aufgeteilt ...:lol:
 
Longyearbyen ist mit ca. 2000 Einwohnern die bei weitem größte Ansiedlung auf Spitzbergen. Sie ist gleichzeitig Sitz des Gouverneurs des Archipels, des "Sysselmannen". Der hat auch die Polizeigewalt.
Eine kleine Anekdote: der erste Sysselmannen trat erst 1925 sein Amt auf Spitzbergen an. Bis dahin war der Direktor der Kohlegruben der uneingeschränkte Despot auf der Insel. Dies bewies er seinerzeit dem Sysselmannen, indem er eine der Hängeloren-Bahnen direkt über dessen Haus führen ließ. Natürlich fielen immer wieder Kohlestücke aus den Loren und müssen im Haus einen fürchterlichen Krach gemacht haben.

#7 Das Haus des Sysselmannen in Longyearbyen (rechts), dahinter die große Zentrale Leitstation für alle Kohleloren zum Hafen. Dies ist kein fotographisches Meisterwerk aber dokumentarisch wichtig: Beachte die braunen Streifen auf dem Hausdach des Sysselmannen: Kohledreck...
EOS 5D Mark II-5648.jpg

#8 Die Lorenbahnen sind übrigens aus Holz wie die meisten anderen Bauten auf Spitzbergen auch. Sie sind alle Teil eines riesigen Weltkulturerbes auf Svalbard.
EOS 5D Mark II-5841.jpg

#9 Noch eine Anekdote, basierend auf dem Gesetz, dass auf Spitzbergen alles unter strengstem Denkmalsschutz steht, was vor 1945 errichtet worden ist: Einer der Kohlegrubendirektoren war Australier. Als er diese alte Hütte aufwändig renovierte, mußte er eine saftige Konventionalstrafe zahlen, denn die Bruchbude hatte unter Denkmalschutz gestanden. Jetzt hat man aber ein Riesenproblem auf Spitzbergen: das Känguruh-Warnschild, das der Direktor an dem Haus anbringen ließ, ist nun Teil des Denkmals und darf nicht wieder entfernt werden...
EOS 5D Mark II-5858.jpg

So, ich weiß, dies ist nicht wirklich Landschaft. Aber ich denke "Cityscapes" sind das auch nicht. Und irgendwie gehört das zu Spitzbergen dazu. Wie auch die Universität in Longyearbyen. Ein wunderschöner Bau mit herrlichem zentralem Hörsaal. Ich hab eine Vorleung besucht und kenne die Studien- und Forschungsfächer: nur vom Feinsten, was arktische und Marinebiologie betrifft. Außerdem können junge Leute sich hier zum "Arctic Nature Guide" ausbilden lassen. Wenn ich doch bloß jünger gewesen wäre...
 
Mich interessiert das vor allem, weil ich im nächsten Juni 10 Tage dort sein werde. Erst 3 Tage Longyearbyen, dann 6 Tage auf einem Boot (wir gehen tauchen) und dann nochmal Longyearbyen. Schön zu sehen, was mich erwartet bzw. schonmal zu schauen, was ich mir anschauen muss.

VG
Andrea
 
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