Gast_134
Guest
mir war er neu:
Die Standardantwort auf die Frage, wie man verwackelte Fotos vermeidet, lautet: „Nimm ein Stativ“. Ob man durch Langzeitaufnahmen, Koffeinschub, große Brennweiten oder Blitzverbot eine unsichere Hand besitzt - das zusätzliche Standbein schafft Abhilfe. Natürlich könnte man versuchen, durch diverse Tricks die Belichtungszeit zu verkürzen. Mehr Spielraum schaffen beispielsweise eine größere Blendenöffnung oder ein erhöhter ISO-Wert. Doch bezahlt man dafür mit geringerer Tiefenschärfe beziehungsweise vergröberten Details.
Ein realistisches Szenario jedoch kann folgendermaßen aussehen: Der Fotograf knipst einen Kirchenraum oder eine Landschaftsaufnahme. Im ersten Fall sind häufig sowohl Blitz wie auch Stativ verboten. Beim Wandern dagegen stört das unhandliche Zubehör und außer Flutlicht bewirkt eine Zusatzbeleuchtung wenig. Doch um das Motiv halbwegs hell und deutlich wiederzugeben, ist man auf eine lange Verschlusszeit angewiesen, ob man will oder nicht. Mit einfachen Tricks lässt sich selbst bei Aufnahmen aus der Hand noch etwas Spielraum herauskitzeln, um zumindest das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Legen Sie die Kamera an die Leine
Ein alter Fotografentrick funktioniert mit einer schlichten Schnur. In das eine Ende macht man eine Schlaufe, in die man mit dem Fuß schlüpft. Das andere Ende befestigt man an der Kamera. Eine gute Stelle ist das Stativgewinde, in dem man den Adapter einfach belassen hat. Das Seil lässt sich einfach mit dessen Schraubring verknoten, so dass man nicht die Kamera selbst umwickeln muss.
Das Seil sollte ausreichend lang sein, dass man aufgerichtet durch den Sucher schauen kann. Wenn man es jetzt strafft, lässt sich die Kamera relativ ruhig halten. Zumindest Verwackler in der Vertikalen werden durch den kleinen Trick minimiert.
Weiters steht dort:
Haltung bewahren
Wenn die Verschlusszeit länger als 1/30 Sekunde ist, wird auch der Standhafteste seine Fotos erzittern lassen. Doch gibt es einige unnötige Faktoren, die zur Verschlechterung beitragen.
Wenn man beispielsweise das Display einer Digitalkamera zum Anpeilen verwendet, hält man den Apparat zu weit weg von sich. Denn je ausgestreckter die Arme sind, um so mehr beben sie. Die meisten Modelle kann man glücklicherweise auf den normalen Sucher schalten. So befindet sich die Kamera nah am Körper und ist gegen den Kopf gepresst, was beides die Zittergefahr verringert.
Kurz vor dem Knipsen sollte man unangestrengt die Luft anhalten und dann mit einem leichten Tippen knipsen. Uralte Apparate haben vielleicht noch einen Anschlag wie eine mechanische Schreibmaschine. Doch bei neueren Modellen verreißt man unweigerlich das Objektiv, wenn man zu fest drückt.
Überlassen Sie der Kamera das Knipsen
Der Zeigefinger landet sanft wie ein Schmetterling auf dem Auslöser, und trotzdem ist angesichts der langen Verschlusszeit ein Wackler unvermeidlich? Dann setzten Sie den Selbstauslöser ein! Suchen Sie sich eine gute Stelle, an der Sie die Kamera ablegen können, etwa einen flachen Felsen, eine Kirchenbank oder eine Mauer. Dann visieren Sie das Ziel an und aktivieren Sie den Timer. Auf diese Weise wird nach einigen Sekunden ruhiger ausgelöst, als die menschliche Hand je könnte.
Dreh- und Angelpunkt der Unschärfe
Der letzte Tipp gilt nur eingeschränkt für Digitalkameras - doch soll nicht vorgegriffen werden. Gänzlich uninteressant ist der Hinweis für Digitalfotografen nicht. Die Faustregel jedenfalls lautet: Die Belichtungszeit in Sekunden sollte nicht länger sein als der Kehrwert der Brennweite. So benötigt ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 200 Millimeter die Verschlusszeit von 1/200 Sekunden oder kürzer.
Warum das so ist, erläutert die Grafik. Auf ihr sieht man zwei farbige Linien, die jeweils unterteilt sind. Der eine Part reicht vom Objektiv bis zum Motiv, der andere vom Objektiv bis zur Filmebene. Der Drehpunkt der Gesamtstrecke befindet sich ungefähr an der Frontlinse. Im Fall der blauen Linie setzt der Fotograf ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite ein. Wenn er hiermit die Aufnahme verwackelt, ist die Abweichung relativ gering im Vergleich zu einem Objektiv mit einer langen Brennweite, der roten Linie. Also wird man unter ansonsten identischen Bedingungen mit einem Teleobjektiv möglicherweise ein unschärferes Foto schießen als mit einem Normalobjektiv.
Allerdings haben Digitalkameras bauartbedingt weitaus kürzere Brennweiten als analoge Modelle. Daher wirken sich bei Consumer-Kameras Brennweitenänderungen weniger gravierend aus. Nur wenn man im Fall einer digitalen Profi-SLR mit Wechselobjektiven arbeitet, bemerkt man die Auswirkungen. Dennoch kann es in der Regel nicht schaden, den Abstand zum Motiv zu verringern, anstatt die Tele-Einstellung zu überstrapazieren.
Greez
Chris
Die Standardantwort auf die Frage, wie man verwackelte Fotos vermeidet, lautet: „Nimm ein Stativ“. Ob man durch Langzeitaufnahmen, Koffeinschub, große Brennweiten oder Blitzverbot eine unsichere Hand besitzt - das zusätzliche Standbein schafft Abhilfe. Natürlich könnte man versuchen, durch diverse Tricks die Belichtungszeit zu verkürzen. Mehr Spielraum schaffen beispielsweise eine größere Blendenöffnung oder ein erhöhter ISO-Wert. Doch bezahlt man dafür mit geringerer Tiefenschärfe beziehungsweise vergröberten Details.
Ein realistisches Szenario jedoch kann folgendermaßen aussehen: Der Fotograf knipst einen Kirchenraum oder eine Landschaftsaufnahme. Im ersten Fall sind häufig sowohl Blitz wie auch Stativ verboten. Beim Wandern dagegen stört das unhandliche Zubehör und außer Flutlicht bewirkt eine Zusatzbeleuchtung wenig. Doch um das Motiv halbwegs hell und deutlich wiederzugeben, ist man auf eine lange Verschlusszeit angewiesen, ob man will oder nicht. Mit einfachen Tricks lässt sich selbst bei Aufnahmen aus der Hand noch etwas Spielraum herauskitzeln, um zumindest das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Legen Sie die Kamera an die Leine
Ein alter Fotografentrick funktioniert mit einer schlichten Schnur. In das eine Ende macht man eine Schlaufe, in die man mit dem Fuß schlüpft. Das andere Ende befestigt man an der Kamera. Eine gute Stelle ist das Stativgewinde, in dem man den Adapter einfach belassen hat. Das Seil lässt sich einfach mit dessen Schraubring verknoten, so dass man nicht die Kamera selbst umwickeln muss.
Das Seil sollte ausreichend lang sein, dass man aufgerichtet durch den Sucher schauen kann. Wenn man es jetzt strafft, lässt sich die Kamera relativ ruhig halten. Zumindest Verwackler in der Vertikalen werden durch den kleinen Trick minimiert.
Weiters steht dort:
Haltung bewahren
Wenn die Verschlusszeit länger als 1/30 Sekunde ist, wird auch der Standhafteste seine Fotos erzittern lassen. Doch gibt es einige unnötige Faktoren, die zur Verschlechterung beitragen.
Wenn man beispielsweise das Display einer Digitalkamera zum Anpeilen verwendet, hält man den Apparat zu weit weg von sich. Denn je ausgestreckter die Arme sind, um so mehr beben sie. Die meisten Modelle kann man glücklicherweise auf den normalen Sucher schalten. So befindet sich die Kamera nah am Körper und ist gegen den Kopf gepresst, was beides die Zittergefahr verringert.
Kurz vor dem Knipsen sollte man unangestrengt die Luft anhalten und dann mit einem leichten Tippen knipsen. Uralte Apparate haben vielleicht noch einen Anschlag wie eine mechanische Schreibmaschine. Doch bei neueren Modellen verreißt man unweigerlich das Objektiv, wenn man zu fest drückt.
Überlassen Sie der Kamera das Knipsen
Der Zeigefinger landet sanft wie ein Schmetterling auf dem Auslöser, und trotzdem ist angesichts der langen Verschlusszeit ein Wackler unvermeidlich? Dann setzten Sie den Selbstauslöser ein! Suchen Sie sich eine gute Stelle, an der Sie die Kamera ablegen können, etwa einen flachen Felsen, eine Kirchenbank oder eine Mauer. Dann visieren Sie das Ziel an und aktivieren Sie den Timer. Auf diese Weise wird nach einigen Sekunden ruhiger ausgelöst, als die menschliche Hand je könnte.
Dreh- und Angelpunkt der Unschärfe
Der letzte Tipp gilt nur eingeschränkt für Digitalkameras - doch soll nicht vorgegriffen werden. Gänzlich uninteressant ist der Hinweis für Digitalfotografen nicht. Die Faustregel jedenfalls lautet: Die Belichtungszeit in Sekunden sollte nicht länger sein als der Kehrwert der Brennweite. So benötigt ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 200 Millimeter die Verschlusszeit von 1/200 Sekunden oder kürzer.
Warum das so ist, erläutert die Grafik. Auf ihr sieht man zwei farbige Linien, die jeweils unterteilt sind. Der eine Part reicht vom Objektiv bis zum Motiv, der andere vom Objektiv bis zur Filmebene. Der Drehpunkt der Gesamtstrecke befindet sich ungefähr an der Frontlinse. Im Fall der blauen Linie setzt der Fotograf ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite ein. Wenn er hiermit die Aufnahme verwackelt, ist die Abweichung relativ gering im Vergleich zu einem Objektiv mit einer langen Brennweite, der roten Linie. Also wird man unter ansonsten identischen Bedingungen mit einem Teleobjektiv möglicherweise ein unschärferes Foto schießen als mit einem Normalobjektiv.
Allerdings haben Digitalkameras bauartbedingt weitaus kürzere Brennweiten als analoge Modelle. Daher wirken sich bei Consumer-Kameras Brennweitenänderungen weniger gravierend aus. Nur wenn man im Fall einer digitalen Profi-SLR mit Wechselobjektiven arbeitet, bemerkt man die Auswirkungen. Dennoch kann es in der Regel nicht schaden, den Abstand zum Motiv zu verringern, anstatt die Tele-Einstellung zu überstrapazieren.
Greez
Chris