Was ich sehe, assoziiere und interpretiere.
Zunächst wird mein Blick immer wieder in das Zentrum des Bildes zurückgeholt, dorthin wo sich der Mensch befindet. Mein Blick wird nicht frei gelassen um sich zu „erweitern“. Zunächst dachte ich, der Mensch müsste irgendwie näher sein, damit ich eine Horizonterweiterung wahrnehmen könnte. Dann dachte ich, oben der dunkle Himmel, behindert die Horizonterweiterung und ein beschnitt zu einem „Panorama“ würde den Eindruck erzeugen können.
Ist es nicht so, dass eine Horizonterweiterung eine Beweglichkeit voraussetzt? Wo finde ich diese im Bild? Ich finde sie in den Wolken und im Wasser. Das Starre finde ich im Strand und in den Wellenbrechern. Was ist mit dem Menschen – starr oder beweglich?
Ist es denn leicht seinen Horizont zu erweitern? Nein, es ist mit das schwerste, was ein Mensch leiten kann. Dennoch ist es möglich.
Die Wolken sind das zum Erweitern verführende Element. Mit Leichtigkeit können sie sich bewegen und verformen. Sie sind Traum gleich – durch sie zu schweben, war immer der Traum der Menschen, den sie sich leider nie erfüllen konnten es sei denn mit starren Hilfsmittel. Im Traum jedoch können wir fliegen.
Das Wasser, das Element des Lebens, hat mit seinen Bewegungen schon mehr Substanz und Macht. Dessen Bewegungen/Veränderungen scheinen keinen Widerspruch zu dulden und fordern unseren Kampf für den Bestand. Bestand von was, Leben – Starrheit?
Der Strand der feste Boden, oder ist es bei Sand nur die Illusion eines festen Bodens? Der Strand, der scheinbar feste Boden, ist die Basis unserer Bewusstseins, was ständig nach Fixpunkten sucht.
Die Wellenbrecher, der Versuch die Macht der Veränderung aufzuhalten.
Wo findet die Horizonterweiterung statt?
Der Mensch, der bereit ist für eine Horizonterweiterung geht von seiner Basis aus zu seinen Grenzen, dort wo er sich verändern könnte. Träumt er dort von Freiheit? Kämpft er dort für das Bestehende? Sieht es nicht so aus, als ob er Teil des Beständigen, des sich gegen Veränderungen Wehrenden, wäre?
Im Wasser, dem Element des Lebens, sehen wir diesen reflektierten Menschen sich verändern.
Gruß
Andreas