Hohen Dynamikbereich bewältigen

[Matzkel]

Hallo Zusammen,

seit langem Frage ich mich wie genau Bilder im Stile wie anbei entstehen.

Sonnenaufgang oder Untergang und alles ist so schön ausgeglichen belichtet. Ich habe es in meinen letzten beiden urlauben am Meer ebenfalls versucht - leider vergeblich.

Nun ist meine Frage, wer kann gute Tipps oder sogar eine Anleitung geben?
Entstehen die Bilder aus Belichtungsreihen? Wie werden diese genau zusammengesetzt? Wie viele Bilder sind es? In welchen Stufen wird jeweils unter bzw. überbelichtet - gibt es so etwas wie eine Regel? Welche Zeit nach Sonnuntergang ist am ehesten geeignet?

Anbei einmal ein paar Beispielbilder, um zu verdeutlichen von was ich spreche:
http://www.seatosummitworkshops.com...loads/2013/12/wharariki-beach-new-zealand.jpg

http://www.seatosummitworkshops.com.../pfeiffer-beach-sunset-big-sur-california.jpg

http://www.seatosummitworkshops.com...usand-island-lake-ansel-adams-wilderness1.jpg

Es gibt Beispiele auch zur genüge hier im Forum.

Viele grüße und vor allem - vielen Dank für eure Tipps und Anleitungen

 

[Gast_165699]

Um eine solche ausgeglichene Belichtung innerhalb einer Aufnahme zu erreichen werden Grauverlaufsfilter verwendet.
In den gezeigten Bildbeispielen ist wohl auch eine gute Portion Bildbearbeitung enthalten.

 

[fungus]

Gibt verschiedene Möglichkeiten und kommt aufs Foto an.
Wenn sich etwas bewegen, so wie das Wasser, hast du mit HDR fast keine Chance...ist aber in der Regel immer eine recht gute Wahl.
Ansonsten nimmt man Graufilter bzw. Grauverlaufsfilter, oder beides zusammen, vielleicht auch nen Polfilter...

Ps.
Bei Grauverlaufsfiltern würde ich keine runden nehmen, sonder eckige zum einschieben.

 

[Matzkel]

Ps.
Bei Grauverlaufsfiltern würde ich keine runden nehmen, sonder eckige zum einschieben.

Sprechen wir dann hier von dem bekannten Cokin P System, richtig?

Mit mehreren belichteten Bildern übereinander ist das nicht möglich? Oder möglich nur deutlichst aufwändiger?

 

[fungus]

Sprechen wir dann hier von dem bekannten Cokin P System, richtig?
Ne das gibts bessere als Cokin.

Mit mehreren belichteten Bildern übereinander ist das nicht möglich? Oder möglich nur deutlichst aufwändiger?

Das wird zu 90% nicht klappen, wenn sich etwas schneller bewegt!

 

[Matzkel]

Ne das gibts bessere als Cokin.

Oha, und welche wären das?
Lee ND?

Wäre über Tipps dankbar.

Bedeutet das dann, Bilder wie unter meinen Links entsehen anhand nur EINES Fotos zzgl. (extremer) Nachbearbeitung?

 

[fungus]

Oha, und welche wären das?
Lee ND?

Oder Hitech

Bedeutet das dann, Bilder wie unter meinen Links entsehen anhand nur EINES Fotos

Wenn man weis was man macht,ja.
Man kann sowas auch mit 2 Fotos machen.
Wobei man das letzte auch mit HDR hin bekommen würde.
Aber ich sag ja, es kommt immer auf das einzelne Bild an.

zzgl. (extremer) Nachbearbeitung?

Extrem ist denke ich relativ...

 

[Gast_213323]

Oha, und welche wären das?
Lee ND?

Lee, HiTech und Singhray sind wohl die bekanntesten, zumindest hier.

Bedeutet das dann, Bilder wie unter meinen Links entsehen anhand nur EINES Fotos zzgl. (extremer) Nachbearbeitung?

"Extrem" ist wirklich relativ...

Wenn ich raten müsste, wie die Bilder entstanden sind:
Jeweils ein Foto, in der Postproduction in den Farbeimer gefallen, und erstellt mit Pol- (wegen Farben) und/oder Graufilter (wegen leichtem Wasserschleier). Verlaufsfilter sehe ich nicht, kann mich aber täuschen.

 

[Gast_165699]

Verlaufsfilter sehe ich nicht, kann mich aber täuschen.

"Sehen" tut man den Verlaufsfilter eigentlich nur wenn in irgendeiner Weise Fehler erkennbar sind - zB sehen in den Himmel und damit in den Bereich des Filters ragende Bäume, Berge o.Ä. merkwürdig "angekokelt" aus. Oder wenn der Himmel farblich mit etwaigen Spiegelungen im unteren, nicht gefilterten Teil farblich nicht zusammenpasst.
Bei den Bildbeispielen ist solches nicht erkennbar - wenn ich raten müsste würde ich sagen dass Verlaufsfilter verwendet wurden und in der Nachbearbeitung dagegengesteuert wurde.

 

[falk-fotografie]

Entstehen die Bilder aus Belichtungsreihen?
Wie werden diese genau zusammengesetzt?
Wie viele Bilder sind es?
In welchen Stufen wird jeweils unter bzw. überbelichtet - gibt es so etwas wie eine Regel?
Welche Zeit nach Sonnuntergang ist am ehesten geeignet?

1. ja möglich.
2. bei statischen motiven geht das meistens über eine hdr automatik. bei bewegten bildern über ebenden und masken.
3. kann man so nicht sagen. i.d.r. meistens 3.
4. kann man so pauschal auch nicht sagen. -2,0,+2 ist aber ein guter startwert
5. keine, denn dann ist es dunkel. sonnenuntergang heißt, die sonne ist weg je nachdem was du willst, innerhalb der stunde vorher. je tiefer die sonne, desto mehr rot.

 

[Matzkel]

Danke euch allen.

Jemand Erfahrung mit "Kood" oder "Tiffen" oder auch "Tianya" Filter gemacht?

Diese sind preislich ja auch sehr attraktiv.

 

[K.S.1]

Ich denke zuerst mal da stöbern und probieren:
http://jekophoto.de/tools/daemmerungsrechner-blaue-stunde-goldene-stunde/index.php
Dann über Polfilter nachdenken.

Wenn das dann paßt geht der Rest von Alleine.

 

[Matzkel]

Ich denke zuerst mal da stöbern und probieren:
http://jekophoto.de/tools/daemmerungsrechner-blaue-stunde-goldene-stunde/index.php
Dann über Polfilter nachdenken.

Wenn das dann paßt geht der Rest von Alleine.

Danke für den Link.

Mit polfilter arbeite ich schon lange. Zum abbilden solcher Dynamik ist das aber - das kann ich aus Erfahrung sagen - definitiv nicht genug! Vielleicht wirkt es zusammen mit einem Verlaufsfilter unterstützend.

Ich habe mir nun einmal ein paar günstige cokin bestellt. Ende Mai geht es nach Mallorca dort wird dann am Strand getestet.

Ich danke allen für die Tipps und lasse die Frage im Raum wie gut die oben genannten günstigen Filter sind, ob es Erfahrungen gibt?

 

[activelle]

Vielleicht wirkt es zusammen mit einem Verlaufsfilter unterstützend.

Die Verlaufsfilter würde ich zunächst einmal ohne zusätliches Polfilter verwenden. Die Filter gibt es in unterschiedlichen Verläufen (weich/hart) und Stärken (2, 3, 4 Blenden), hier ist es meist zielführender, den zur Lichtsituation passenden Filter zu wählen.

Mehrere Filter gemeinsam eingesetzt, sind oft der Bildschärfe, und besonders in Gegenlichtsituationen dem Bildkontrast, wenig förderlich.

Die exakte Wirkung mehrerer gleichzeitig eingesetzter Filter ist am Kameradisplay vor Ort ohne viel Erfahrung auch kaum abzuschätzen. Den evtl. fehlenden Ticken an Farbwirkung kann man meist am Rechner bei der ohnehin anfallenden Nachbearbeitung einpflegen.

Zur gleichzeitigen Verstärkung oder Unterdrückung von Spiegelungen gibt es allerdings kaum die Möglichkeit, aufs Polfilter zu verzichten.

 

[turricanus]

Hallo Zusammen,

seit langem Frage ich mich wie genau Bilder im Stile wie anbei entstehen.

Sonnenaufgang oder Untergang und alles ist so schön ausgeglichen belichtet. Ich habe es in meinen letzten beiden urlauben am Meer ebenfalls versucht - leider vergeblich.

Es ist auch ohne Verlaufsfilter mit einer einigermaßen Modernen Kamera möglich.

20130112-Salzderdelden Polder-6845.jpg von Rainer Holland auf Flickr

Das Bild ist aus einer Aufnahme entstanden. Kein HDR oder PseudoHDR. Einfach in LR die Tiefen und Lichter im RAW entsprechend angepasst.

Etwas extremer und schon nahe an Clownkotze sind die Aufnahmen:
http://cei-distanzritt.rainer-holla...2013-CEI-Noerten-Hardenberg (478 von 482).jpg

Pferde im Schatten Zuschauer in praller Sonne.

 

[K.S.1]

Danke für den Link.

Mit polfilter arbeite ich schon lange. Zum abbilden solcher Dynamik ist das aber - das kann ich aus Erfahrung sagen - definitiv nicht genug! Vielleicht wirkt es zusammen mit einem Verlaufsfilter unterstützend.

Ich habe mir nun einmal ein paar günstige cokin bestellt. Ende Mai geht es nach Mallorca dort wird dann am Strand getestet.

Ich danke allen für die Tipps und lasse die Frage im Raum wie gut die oben genannten günstigen Filter sind, ob es Erfahrungen gibt?

Um die Spiegelungen zu unterstützen oder zu reduzieren (je nach Fall) wird der Polfilter notwendig sein.
Wie beschrieben - zuerst denke ich sollte man sich mit dem Licht auseinander setzen. Wenn man genau den richtigen Zeitpunkt erwischt geht sich das mit dem Dynamikumfang recht gut aus.
Wenn man das dann im Griff hat, sind die paar Minuten vorher mit Verlaufsfilter leichter in den Griff zu bekommen.

Wünsche Dir viel Spass bei der Geschichte und hoffe dann hier das Ergebnis zu sehen.

 

[Der Mika]

Grauverlaufsfilter halt benutzen, Das Bild dann so belichten das keine Lichter ausfressen, also ein Blick auf das Histogram halten. Dann in Lightroom Lichter - 100, Schatten +100 und wahrscheinlich musst du stärker entrauschen. Die Ergebnisse sehen meist natürlich aus als erstellte HDRs, du musst nur ein Bild machen und ersparst das hin und her schieben der Daten zwischen den Programmen und auch das rauschen ist nicht das Problem, für Web reicht das alle mal.

 

[Matzkel]

Das Bild ist aus einer Aufnahme entstanden. Kein HDR oder PseudoHDR. Einfach in LR die Tiefen und Lichter im RAW entsprechend angepasst.

Aus einem Bild?
Wahnsinn. Kann mir garnicht vorstellen dass der hellste Bereich (Sonne) Und der dunkelste (linker Schattenbereich) noch Zeichnung hatte...

Noch eine Frage, speziell für Sonnenuntergang am Strand, nehme ich hier eher einen Verlaufsfilter mit weichem oder mit striktem (hartem) Übergang?

 

[photohomepage]

Polfilter bringen bei manchen Motiven intensivere Farben.
Voraussetzung ist der richtige Winkel zu den reflektierten Lichtwellen.
Bei Gegenlicht bringt ein Polfilter nichts.
Im Gegenteil.
Durch das zusätzliche optische Element verschlechtert sich die optische Qualität.
Kleine optische Fehler können verstärkt werden.

Graufilter-Verlauffilter bringen bei solchen Landschaftsaftsaufnahmen den effizientesten Kontrastausgleich.

HDR ist eine Möglichkeit.

Und absolute Perfektionisten machen eine Belichtungsreihe vom Stativ und maskieren die einzelnen Fotos über Maskentechnik in einzelnen Ebenen (z.b. in Photoshop). Sozusagen natürliches HDR für Fortgeschrittene.

Ohne Nachbearbeitung sind solche Fotos ganz selten realisierbar.

Alleine der Effekt für die Sonnenstrahlen ist eine kleine Wissenschaft für sich. Da spielt das Objektiv, die Blendenform, der Blendenwert, Winkel zur Lichtquelle .... eine Rolle.

Einer dieser Perfektionisten ist Michael Breitung. Schau dir einfach mal hier http://kwerfeldein.de/author/mibreit/ ein paar seiner Fotos und deren Entstehung an

 

[falk-fotografie]

auch ein oneshot, ohne filter, ohne stativ, aus der hand. dann kräftig in ps gespielt

Camera PENTAX K-5 II

Focal Length 50mm
Shutter Speed 1/100 s
Aperture f/5.6
ISO/Film 400