Unfall bei Karussell auf Jahrmarkt in Mölln
Mölln - Ein Gondelkranz zerbarst in voller Fahrt. Der kreisende Breakdancer schleifte die Gondel mit. Zwei Besucher auf Möllns Herbstmarkt sind dabei verletzt worden.
Das abschließende Feuerwerk des Möllner Herbstmarktes am Montag wurde von einem Unfall überschattet.
Eine 19-jährige Frau und ein 22-jähriger Mann, beide kommen aus Mölln, sind bei einer der letzten Runden des Breakdancers verletzt worden. Sie prellte sich das Knie, hat möglicherweise ein Schleudertrauma erlitten. Er klagte, als der Mann im Leitstand auf den Notstopp-Knopf geschlagen hatte und der Breakdancer endlich zum Stehen gekommen war, über Schmerzen in der Schulter. Auch bei ihm bestand der Verdacht auf ein Trauma durch ruckartiges vor- und zurückschlagen des Kopfes in dem wirbelnden Karussell.
Augenzeugen berichten von einem lauten Knall, als der Gondelkranz in voller Fahrt abknickte und am Boden schleifte. Die Gondel sackte auf die Radscheibe, wurde eine Runde mitgerissen. Der Breakdancer vermittelt seinen Passagieren den Kick durch seine rasend schnellen, dreifachen Drehungen. Die Gondeln wirbeln um die eigene Achse, sind selbst verankert auf einer kreisenden Scheibe, die wiederum auf einer großen, leicht schrägen Scheibe gedreht wird.
Ein Farbenwirbel aus den an die rasenden Gondeln montierten elektrischen Lichtern und Musik begleiten dieses Rummelvergnügen. Das Jauchzen der Passagiere, ihr schwankender Gang nach dem Aussteigen zeigt die Kräfte, die dabei auf Kopf und Körper wirken.
Doch nun beschäftigt diese letzte Fahrt des Breakdancers in Mölln den Staatsanwalt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Eigentlich sollte der Breakdancer zum Wochenende auf dem Lübecker Herbstmarkt aufgebaut werden. Allerdings ist die defekte Gondel inzwischen abgeflext worden. Zunächst wird dieses Karussell die Gewerbeaufsicht beschäftigen, dürfte kaum zum Einsatz kommen. Torsten Wendland vom Möllner Ordnungsamt: „Wir prüfen, ob das Gerät im nächsten Jahr bei uns wieder stehen darf.“ Und Katerstimmung gestern beim Abbau der Anlage. Die Männer wollen nichts sagen. Nur einer vom benachbarten Unternehmen äußert: „Alles halb so schlimm“.