Gern. Also das ganze war eine eher spontane Aktion, hab mich erst am Morgen, aufgrund des herrlichen Wetters, entschlossen ins Gebirge zu fahren.
Hab versucht mein Packgewicht so gering wie möglich zu halten, kam aber in Summe trotzdem auf geschätzte 15 Kilo. Daran muss ich noch etwas arbeiten.
Bin dann beim Almtalerhaus (714m) in Grünau gestartet, eine halbe Stunde durch den Wald und dann bei der Talstation der Materialseilbahn gings rauf Richtung Welser Hütte (1740m). Die eintausend Höhenmeter habens gleich mal in sich, besonders mit schwerem Gepäck. Hab deshalb beim Aufstieg eher wenig fotografiert, erstens lag der Hang zu dieser Zeit im Schatten, zweitens wollt ich schnell rauf um rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit möglichst am Gipfel zu sein.
Obwohl ich viel zu Fuß unterwegs bin, war der Weg bis zur Hütte eine ordentliche Anstrengung.
Von der Hütte gings weiter bis zum Fleischbanksattel, über große Geröllfelder, vorbei an den Teicheln (Hochmoor). Dieser Anstieg beinhaltet einige seilgesicherte Passagen und ist teilweise auch schön luftig. Der große Rucksack der etwas nach hinten zieht machts das ein oder andere Mal ganz schön spannend.
Um acht Uhr abends hab ich dann ca. 100m unterhalb des Gipfels mein Lager aufgeschlagen, am Ende meiner Kräfte.
Bis dahin hat sich die Ausbeute an Fotos in Grenzen gehalten, wollte in erster Linie dem Gipfel möglichst nahe kommen, um Sonnenuntergang und Aufgang oben zu erleben.
Die Nacht war fantastisch, kein Laut, der Mond über mir und sternenklarer Himmel.
Bin dann um 5 aufgestanden und noch bei Dunkelheit zum Gipfel des Großen Priel (2515m) aufgebrochen. Dort wurde ich dann für die Strapazen mehr als reichlich belohnt.
An Motiven fehlt es da oben nicht, man könnte wohl einen ganzen Tag fotografieren ohne sich grossartig von der Stelle rühren zu müssen.
Leider war aber der Abstieg angesagt.
Der schien mir etwas leichter zu werden, deshalb hab ich mir Zeit gelassen und ihn so eingeteilt, daß die verschiedenen Streckenabschnitte möglichst gutes Licht abbekamen.
Nach ca. 5 Stunden war ich dann wieder unten, hab mich noch in eine kleine schattige Schlucht geflüchtet und einen Gebirgbach gefilmt zur Abkühlung, und dann ab nach Hause.
Seitdem kann ich mich kaum mehr rühren und verbring die letzten 2 Tage fast auschließlich liegend und sitzend - der schlimmste Muskelkater meines Lebens.
Allerdings würd ich es jederzeit wieder machen.
Noch grösser als die Freude über die geschossenen Fotos war allerdings der Wert der Erfahrung dieser Nacht am Berg und die erlebte unvergleichliche Stimmung.
Landschaftsfotografie ist für mich ohnehin das Größte, die Natur intensiv erleben und gleichzeitig schöne Bilder machen zu können ist die perfekte Verbindung - und am Gipfel wird das umso deutlicher.
Ein ordentliches Tele werd ich mir aber auf jeden Fall noch besorgen müssen, fürs nächste Mal.