Und was hat das jetzt noch mit google Streetview zu tun, wenn jemand seinen Besuchern erlaubt zu fotografieren und die Bilder mit GPS-Daten ins Netz zu stellen?
Es ist schon irgendwie bedenklich, daß man allerlei Daten ins Netz stellt und sich dann darüber aufregt, daß die jemand finden kann. Das ist ein sonderbares Verständnis von Datenschutz, selbst leichtfertig mit den eigenen Daten umgehen und den Schutz dann von den anderen einfordern.
Das Problem ist in diesem Fall nicht (nur), das was man selber preis gibt, sondern was andere über Dich (unfreiwillig) preis geben.
So verknüpft facebook im friend finder z.B. Email-Adressen und hängt an Mails an Dich "potentielle Freundeslisten" an.
Deshalb auch das Beispiel street view. Hier wird Deine Hausfassade ungefragt ins Netz gestellt und die einzige Widerspruchsmöglichkeit (was ist mit Leuten ohne Netzzugang, die das Problem garnicht verstehen?) ist es, google mit den eigenen Daten zu kontaktieren.
Welche Bilder man ins Netz stellt hat jeder selbst zu entscheiden, was ist aber, wenn Freunde diese Bilder ins Netz stellen?
Was ist, wenn leute garnicht wissen, was sie da ins Netz stellen, z.B. eben die genauen Ortsdaten.
Ein mögliches Szenario der nahen Zukunft kann so aussehen:
Ein potentieller Arbeitgeber kennt meine Email-Adresse, meinen Namen, meine Telefonnummer und meine Adresse.
Eine Software zeigt ihm Außen- und Satelittenansicht meiner Wohnung, eine andere Software findet automatisch die Bilder und Videos im Internet, die innerhalb dieses Gebäudes erstellt wurden. Vielleicht findet er ein paar passende Gesichter. Eine weitere Software sucht alle Bilder mit ähnlichen Gesichtern im Netz.
Aus der Telefonnummer und den Ortsangaben des smart phones kann er erkennen, wo ich mich die letzten x Wochen aufgehalten habe und mit wem ich telefoniert habe.
Die Email-Adresse verrät meine Freundesliste
Aus Bildern und Emailadresse lasse sich vermutlich Beiträge in blogs, Foren, etc finden, ggf muss man etwas händisch sortieren. Aus spezifischen Rechtschreibfehlern und Satzkonstruktionen kann man ggf. auch Beiträge aufspüren, die unter anderen Nicknamen geschreiben wurden.
neben einer Analyse des Privatlebens ist damit auch eine Analyse z.B. zu politischen Meinungen oder gesellschaftlichen Themen oder sexuellen Vorlieben denkbar.
Möglicherweise lässt sich (nicht mehr ganz legal) das smart phone dann auch extren aktivieren, das dann unbemerkt vom Nutzer Bewegungsprofile, Töne und Bilder aufzeichnet und weiter leitet. Dazu gab es z.B. heute ein Thema zu einem Apple Patent.
Usw, usf....
Wem das nutzt? Ich würde darauf wetten wollen, dass so etwas schon längst in einigen Unternehmen beim Auswahlverfahren neuer Arbeitnehmer versucht wird.
Kurz und gut. GPS Daten in Bildern bietet Analyse und Suchtools künftig die Möglichkeit, Bildinformationen mit Ortsdaten zu verknüpfen. Ob Du selbst dieses Bild geknipst hast oder ins Internet eingestellt hast spielt dabei keinerlei Rolle, ob Du von der Existenz dieses Bildes etwas weißt spielt keinerlei Rolle, ob man es wieder löscht spielt keinerlei Rolle.
Ein einziges Partybild eines Freundes mit GPS Daten für 1 Minute online kann möglicherweise bald schon allen Interessenten das Innere Deiner Wohnung zeigen, sei es Dein Arbeitgeber oder der Dieb auf der Suche nach Beute.
mfg