So, ich möchte noch etwas
frischen Senf 
dazugeben:
1.
Solange man die Zielgruppe nicht verkleinert, kommt man hier auf keinen gemeinsamen Nenner. Ich lege mich deshalb mal "spontan"

auf den durchschnittlichen Amateurfotografen fest (derer ich selbst einer bin.) Diskussionen sind m.E. zwecklos, wenn man sich nicht vorher darüber einigt.
2.
Der durchschnittliche Amateurfotograf hat hauptsächlich eines im Sinn:
Lernen.
Hier bietet die digitale Kamera einen unschätzbaren Zeitvorteil: Ich kann durch die sofortige Betrachtungsmöglichkeit Fehler viel früher erkennen und muss nicht auf Abzüge oder Entwicklung warten. Das bedeutet, eine Lernschleife "Aufnehmen --> Anschauen --> Beurteilen --> Besser aufnehmen" ist viel viel kürzer, man kommt deshalb einfach viel schneller voran. Und
das ist m.E. das Hauptziel des Amateurfotografen, deshalb wird er von der Digitaltechnik hier optimal unterstützt.
3.
Die nervigen Diskussionen über die Unterschiede in den analogen und digitalen Qualitäten der Bilder sind doch auf dem durchschnittlichen Amateurniveau noch gar nicht interessant. Sowas kommt m.E. erst zur Geltung, wenn man als Amateur die erstmal viel wichtigeren Bereiche des
Gestalterischen schon sehr gut beherrscht und sowas wie einen eigenen Stil gefunden hat. Amateure auf dem Niveau gibt es sicherlich, aber die sind sicher eine verschwindende Minderheit. Alle anderen brauchen/sollten sich über solche Dinge noch keine Gedanken machen oder zumindest nicht darüber diskutieren wie ein Vollprofi.
4.
Die identische Diskussion spielte sich in den 80er zwischen Hifi-Fans ab, als es darum ging, ob die Vinyl-Platte oder die CD "besser" sei

rolleyes:

).
Es gibt heute noch genug Leute, die die vinyl-typischen Verzerrungen in den hohen Frequenzen und das Knacksen und Rauschen von Schallplatten als "angenehm, organisch, lebendig" empfinden. Die "Klarheit, Rauschfreiheit" einer CD empfinden diese Leute als kalt und leblos, vielleicht sind es aber auch die für ein
geübtes Ohr hörbaren vorhandenen Artefakte digitaler Musikaufnahmen.
Bedenkt bitte, dass jede technische Entwicklung irgendwelche "Einschränkungen" hat. Wenn man mit der Einschränkung lange genug leben muss, weil es eben nicht anders geht (nehmen wir hier z.B. mal das Korn, was wir weit über 100 Jahre lang ertragen mussten) dann gehört diese Einschränkung irgendwann einfach prinzipiell zur Technik dazu und man möchte sie (erstmal) nicht mehr missen bzw. man hat sie -- notgedrungen -- sogar schon zum Stilmittel erhoben. Ich selbst mache zu meinem digitalen Knipsereien ab und zu künstliches Korn hinzu, was ja eigentlich -- nüchtern betrachtet -- total albern ist, aber es hängt eben ein Stück Geschichte und auch Erinnerungen daran, so ist es eben nun mal. Das darf man machen und es hat mit gut oder schlecht nichts zu tun.
Teilt die Menschen doch einfach in ein "konservatives" und ein "progressives" Lager auf -- ihre Zugehörigkeit können die meisten unter uns sicher ganz schnell und spontan benennen.
Die einen finden eher das Alte besser, die anderen das Neue, die wenigsten sind in der Lage, über ihren eigenen Tellerrand hinaus die Vorteile beider Bereiche zu sehen und anzuerkennen. Tatsächlich gibt es sowohl im alten wie im neuen Lager Dinge, die besser sind, die aber für diejenigen aus dem anderen Lager jeweils nicht wichtig sind -- sonst hätten sie ja das Lager
gewechselt!!!
So gesehen sind Diskussionen dieser Art eigentlich ziemlich sinnlos (wie ja hier auch schon öfters gesagt wurde.)