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Geotagging/GPS: Woher IPTC-Ortsdaten?

Web_Engel

Themenersteller
Hallo,

weiß nicht, ob ich im richtigen Unterforum bin, habe aber kein besseres gefunden.

Woher bekommt man am besten die IPTC-Ortsdaten?

Konkret geht es mir um Ort/Sublocation

Hier meine bisherigen Erfahrungen:

1. GeoSetter
GeoSetter holt sich die Daten von GeoNames.Org. Die sind in sehr schlechtem Zustand

Beispielergebnis: ITA, Italien, Veneto, Santa Croce, Venice
Problem 1 Sprachgewirr: Landname ist auf DE, Bundeland ist auf IT, Stadtname ist auf EN
Problem 2 Fehler: City und Sublocation sind vertauscht
Und das bei wohl einer der am häufigsten fotografierten Städte der Welt

Die Partnachklamm kennt GeoSetter überhaupt nicht; diesen Begriff muss man also manuell als Sublocation eintragen. Kein Erfolg ebenfalls mitten in der Arena di Verona.


2. GeoTag (von Andreas Schneider)
GeoTag hat zusätzlich noch eine Wikipedia-Abfrage.

Dadurch kennt Geotag immerhin die Partnachklamm und trägt sie korrekt als Sublocation ein. In einigen anderen Fällen liefert GeoTag ebenfalls gute Ergebnisse, aber eher in der Natur.

Ansonsten ist die Ausbeute auch sehr schwach. In Städten werden grundsätzlich nur Hotels gefunden. Z.B. mitten auf der Piazza di San Marco in Venezia, bekommt man 5 Hotels als Sublocation angeboten, aber eben nicht "Piazza di San Marco" oder wenigstens "San Marco". Kein Erfolg ebenfalls mitten in der Arena di Verona.

Wie macht Ihr das?

Ohne die Sublocation ist die ganze Online-Abfrage eher Spielerei. Wenn ich den ganzen Tag in einer Stadt bin, kann ich in wenigen Sekunden für alle Bilder die Stadt manuell erfassen; Land und Staat sowieso. Die einzige Angabe, die mir nennenswert Arbeit erspart, ist die Sublocation.

Hat jemand eine bessere Vorgehensweise? Oder muss ich mich noch ein paar Jahre gedulden, bis im Internet eine brauchbare Datenbasis zusammengekommen ist?

Grüße
M
 
Ich kann dir vermutlich nicht helfen, weil ich selber bisher nicht geotagge.

Mir fallen aber ein paar Dinge auf:
- wenn ich einen webservice von geonames.org nutze, bekomme ich die Angaben recht durchgängig in englisch oder in Landessprache. Beispiel (das Viertel Santa Croze)
Möglicherweise hängt das von deinem verwendeten Programm ab, ob z.B. Ländernamen noch ins Deutsche übersetzt werden.

- Für die Koordinaten lat=45.434&lng=12.338 (Piazza San Marco) bekomme ich immerhin ein "Sestière di San Marco", was wohl der nächstgelegene Eintrag ist.

Das Problem hierbei ist, dass eben der nächstgelegene Eintrag als feinste Information übergeben wird. Der Markusplatz ist ja einfach sehr groß und anliegend sind etliche beachtenswerte und eingetragene Objekte. Geoangaben können m.W. bisher keine Ausdehnung haben, sondern stellen immer eine punktförmige Ortsinformation dar. Stehe ich auf dem Markusplatz und fotografiere den Dogenpalast bekomme ich nur dann die Information "Palazzo Ducale" wenn kein näherer anderer Punkt eingetragen ist.

Nach deinen Informationen, scheint dieses "reverse geo tagging" noch in den Kinderschuhen zu stecken, was natürlich schade ist, weil man damit sehr einfach eine gute Verschlagwortung erreichen könnte. Das ganze System lebt eben von der Mithilfe jedes einzelnen. Mal kannst du profitieren und mal bist du derjenige, der Geoinformationen zur Verfügung stellt. Oder man zahlt für einen professionellen Dienst (wobei deren Qualität auch nicht immer besser sein muss).

Demnächst probiere ich das auch -- mal sehen was bei Deutschlands abgelegenen Gegenden raus kommt ... :rolleyes:
 
Noch ne Software wäre pixafe Earth
Keine Ahnung wie gut das geht.

Mit Verlaub: Generell halte ich die Verschlagwortung mit Ortsbegriffen für einen totalen Anachronismus!

Ortsbegriffe gehören in Externe Logiken (WebServices, Datenbanken, ...) aber nicht zur Bildersuche in die Bilddatei!

Ganz einfach weil:
  • Ortsnamen nicht einheitlich sind (Sprachlich, Schreibweisen, ...)
  • Ortsnamen schon deswegen als Such/Filter-Kriterium wenig taugen
  • Ortsbegriffe nur so gerne verendet werden, weil Alternativen nicht bekannt sind (Ähnlich wie die 8-Zeichen-Ordnernamen-Manie die bei Manchem immer immer noch anhält)
  • Sich Datenbanken wie GeoNames hoffentlich weiterentwickeln
  • ...

Leider kommt man teils nicht umhin, weil irgendwelche Bildagenturen das immer noch so wollen. Aber so wie Bibliotheken auf RFID oder wenigstens Barcodes umsteigen, ...

Und was ist die Alternative?
==> Ganz einfach die Koordinaten! Nix ist kürzer, kompakter und genauer!

Aber Koordinaten kann doch keiner wirklich lesen!!!
==> Soll doch auch keiner. Koordinaten gehören auf die Landkarte. Und da versteht Sie eigentlich jeder. Unabhängig von Schreibweise und Sprache!

Das Zauberwort ist "Räumliche Bildersuche" über die Karte.

Man markiert dabei eine Stelle auf der Karte. ZB in dem man ein Rechteck aufzieht über dem Grand Canyon auzieht. Und schon bekommt alle die Bilder vom Grand Canyon aus der Festplatte sortiert.

Dann ein Rechteck über West Australien, dem Alexanderplatz in Berlin oder über der Sahara. Ist doch Wurscht wie die Orte heißen!

Beispiele:
  • Digikam Map Search tool
  • CDFinder / CDWinder Umkreissuche
  • ....

Ja, das Ganze ist noch selten. Aber es wird ....
 
Das ist das Problem: Es gibt einfach zu wenig Software dafür. Und solange das so ist, trage ich die Ortsdaten manuell mit GeoSetter ein. Wenn man dabei immer mehrere Bilder auf einen Schlag bearbeitet geht das auch recht schnell.

Franklin
 
Mit Verlaub: Generell halte ich die Verschlagwortung mit Ortsbegriffen für einen totalen Anachronismus!

Ortsbegriffe gehören in Externe Logiken (WebServices, Datenbanken, ...) aber nicht zur Bildersuche in die Bilddatei! ...

Verstehe ich nicht, ist doch gut wenn der Ort mit in den IPTC Daten steht. Muß man ja nicht zur Bildersuche nutzen. Aber man kann mal schnell nachgucken wo das Foto entstanden ist oder kann in einer Diashow den Ort mit anzeigen lassen.
LG
Jörg
 
Hallo,

Mit Verlaub: Generell halte ich die Verschlagwortung mit Ortsbegriffen für einen totalen Anachronismus!

Ortsbegriffe gehören in Externe Logiken (WebServices, Datenbanken, ...) aber nicht zur Bildersuche in die Bilddatei!

mit Verlaub: Das hilft zumindest zum momentanen Zeitpunkt konkret kaum weiter. Mit dem gleichen Argument könnte man auch sagen, dass Schlüsselwörter wie "Architektur" oder "Sonne" oder gar Personen in der Bilddatei nix zu suchen haben, da auch das redundante Informationen sind welche sich aus dem Inhalt des Bildes ergeben. Sollen doch die von Dir erwähnten externen Logiken diese Inhalte erkennen ;) Ich meine das jetzt ernst, irgendwann wird es Algorithmen geben die sowas erkennen und somit auch die Vergabe von Schlüsselwörtern zu einem Großteil überflüssig machen. Das ist aber Zukunftsmusik, genauso wie dem Fragesteller zu sagen, dass es sinnlos bzw. sogar anachronistisch sei, Ortsinformationen redundant abzulegen, da er diese über Services abfragen könne. Noch ist meines Wissens keine Software zu einem vernünftigen Preis verfügbar welche geografische Anfragen über mehrere tausend Bilder in akzeptabler Zeit zurückliefert. Das ist ja im Prinzip gar nicht kompliziert und wird auch wesentlich schneller kommen als die erwähnte algorithmische Erkennung von Schlüsselbegriffen. Sinn macht das Weglassen redundanter Informationen in meinen Augen aber erst, wenn sich sowas an breiter Front durchsetzt, also wenn auch der ganz simple Billig-Bildbetrachter zur Koordinate eine Ortsinformation liefert. Bis dahin wird es jedoch dauern, und zumindest bis dahin macht es durchaus Sinn, Ortsinformationen in Textform im Bild abzulegen. Ob das für den einzlnen Sinn macht, muss jeder selber wissen. Für viele macht es ja auch keinen Sinn, überhaupt Koordinaten im Bild abzulegen. Aber darum geht es hier ja nicht...

Übrigens bekommt ja auch mein Programm GeoSetter eine Umkreissuche hin, bis dato nicht so komfortabel über das Aufziehen eines Bereiches in der Karte sondern durch Angabe eines Suchradius, also der Suche in einem Umkreis. Da es allerdings ohne Datenbank arbeitet, ist eine Abfrage über mehrere Unterverzeichnisse mit vielleicht tausenden von Bildern eher nicht zuzumuten. Bei mir braucht die Suche etwa 0,1 Sekunden pro Bild.

1. GeoSetter
GeoSetter holt sich die Daten von GeoNames.Org. Die sind in sehr schlechtem Zustand

Beispielergebnis: ITA, Italien, Veneto, Santa Croce, Venice
Problem 1 Sprachgewirr: Landname ist auf DE, Bundeland ist auf IT, Stadtname ist auf EN
Problem 2 Fehler: City und Sublocation sind vertauscht
Und das bei wohl einer der am häufigsten fotografierten Städte der Welt

Das Problem mit dem Sprachgewirr oder vertauschten Infos kann ich erstmal nicht nachvollziehen. Du nennst ja keine konkrete Koordinate. Ich habe gerade mal in GeoSetter unter der Karte den Suchbegriff "Santa Croce" eingegeben. Für die dadurch gefundene Koordinate (41,712518 14,993304) habe ich mal eine Ortsdatenabfrage gemacht. Das sieht für mich zumindest ok aus. Als Ländercode gibt's "ITA", als Land "Italien", als Bundesland/Staat "Molise" etc. Ich weiß aber, dass die Ortsdatenabfrage in manchen Regionen merkwürdige Ergebnisse liefert (wohl auch in UK). Das mag an mir liegen oder GeoNames. Ich muss da aber auf jeden Fall mal ran und das gründlich überarbeiten, z.B. dann auch Google und Wikipedia mit einbeziehen und auch optional die Sprache mit berücksichtigen etc. Das kostet aber etwas Zeit weshalb ich das zur Zeit noch vor mir her schiebe...

Gruß
Friedemann
 
Verstehe ich nicht, ist doch gut wenn der Ort mit in den IPTC Daten steht. Muß man ja nicht zur Bildersuche nutzen. Aber man kann mal schnell nachgucken wo das Foto entstanden ist oder kann in einer Diashow den Ort mit anzeigen lassen.
LG
Jörg

1. Ein Klick und ich sehe einen Pin auf einer Karte (OpenStreetMap, GoogleEarth, ...). Da sehe ich dann wirklich wo das Photo entstand. Was bring mir das wenn da Hinterdupflingen steht und Bild auf freier Flur entstand. Aber vielleicht könnte man Flurnamen ins Bild schreiben. "Am Hummelhügel" oder so? :confused:

2. Auch bei der Diashow bringt es dem unbedarften Zuschauer doch mehr eine Karte zu sehen, oder?

F: Aha, das Bild wurde in Aus aufgenommen?
A: Nein, auf dem Huib Plateau ca. 50km von Aus. Aber es gab keine andere Ortschaft in der Nähe!
F: Und wo liegt jetzt Aus?
A: Aus liegt im südlichen Namibia. Unweit des Sperrgebietes und schon Recht Nahe zu Südafrika!
F: Ach so! Und da wurde das Foto gemacht?
A: Nein, wie gesagt gab es keine andere Ortschaft in der Nähe?
F: Aha! So so! Südliches Afrika?! Naminia!?
A: Ach komm ich hole mal einen Atlas, damit Du Dir eine Bild ....

nö nö! Da Blende ich doch lieber gleich einen Karte mit einem Pin ein :top:
 
Die Qualität der Daten von Geonames.org hängt halt auch ganz stark von den Benutzern ab, die die Daten einpflegen. Daher wird auch das Sprachwirrwarr herrühren. Ein Italiener zum Beispiel, der seine Heimatstadt in Geonames.org 'einbaut' benutzt natürlich erstmal die italienischen Namen für die Gegenden, umgekehrt nutzt ein Deutscher natürlich die deutschen Namen usw.

Wenn ich Fotos mit Geonames-Daten versehe, schaue ich mir die betreffende Gegend auf www.geonames.org vorher an, und korrigiere ggf. die schlimmsten Fehler, bzw. ergänze wichtige Punkte, danach starte ich den Import der Bilder. So habe ich i.d.R. immer gut getaggte Bilder.
 
Hallo,
mit Verlaub: Das hilft zumindest zum momentanen Zeitpunkt konkret kaum weiter ...

Hallo Friedemann,

klar, ich wollte auch ein wenig Provozieren und zum Denken anregen.

Ja, leider gibt es noch zu wenig Software! Aber es gibt Sie. Mehre als man denkt!

  • Dein http://www.Geosetter.de zeigt an wo die Bilder liegen und kennt eine einfache Umkreissuche.
  • - CDFinder kann das auf dem Mac rennt dank Index bei der Umkreissuche in Sekunden über ganze Festplatten, ...
  • CDwinder hängt dem Finder etwas hinterher und macht ansonsten das gleiche uaf Windows
  • Die Desktop-Bildverwaltung Digikam MapSearch Tool für KDE/Linux (die KDE/Windows-Version ist experimentell) kann die Rechtecksuche und zeigt ansonsten auch alle Bilder per Symbol-Aggregation oder Thumbnail auf einer Weltkarte.
  • Jeffrey Friedels Proximity Search bietet eine Umreissuche für Lightroom
  • Aperture 3 zeigt Bilder auf der Karte
  • iPhoto Plazes zeigt Bilder auf der Karte
  • Geosetter zeigt die Blickrichtung in der Karte, Jetphoto, Robogeo, ImageConverter, ... auch
  • etc pp

Nicht alle so gut und umfassend wie der geosetter. Teilweise nur für Spezialfälle geeignet. Aber es gibt sie!

Eine der umfassendsten deutschsprachigen Sammlung zu Geotagging-Software findet sich wohl hier

Da gibt es alles mögliche rund ums Geotagging. Die Tag-Cloud im Hauptmenu der Seite zeigt es ja schon (Zahl der Einträge in Klammer):

Software (42 Einträge) Demo-Videos (12) Desktop Bildverwaltung (18) Kompaktkamera (9) Kompass (14) Linux (11) Mac (25) Online Fotoalbum räumliche Bildersuche (11) Server-Bildverwaltung (6) Software (42) Test (20) Tipps & Tricks (20) Windows (27)
 
1. Ein Klick und ich sehe einen Pin auf einer Karte (OpenStreetMap, GoogleEarth, ...). Da sehe ich dann wirklich wo das Photo entstand. Was bring mir das wenn da Hinterdupflingen steht und Bild auf freier Flur entstand. Aber vielleicht könnte man Flurnamen ins Bild schreiben. "Am Hummelhügel" oder so?
Das eine schließt ja das andere nicht aus.
2. Auch bei der Diashow bringt es dem unbedarften Zuschauer doch mehr eine Karte zu sehen, oder?
Dem unbedarften Angucker reicht aber manchmal einfach die Information, in der Nähe welcher Stadt das Foto entstand. Der will das gar nich sooo genau wissen. Jedenfalls ist die Nachfrage "Wo war denn das?!" stark zurückgegangen, seit ich die Städtenamen mit einblende. ;)
LG
Jörg
 
Hallo Jörg,

um ehrlich zu sein: Klar haben Ortsnamen auch noch eine Berechtigungen. Und das um so mehr als das Schmidtze auch recht hat, dass es teils noch an SW fehlt ...

Aber im Idealfall wäre es ein Anachronismus, da in den Koordinaten alles perfekt drinsteckt ... Autsch ... Ich kann es nicht lassen ... :angel:

Und je mehr das Wissen und diskutieren, desto schneller wird es nach Meiner Meinung gehen bis es normal wird, dass man Karten und Ortsdaten online und live dazuspielt ...

Gruss
Seb
 
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