- Polarisation durch Streuung (Himmelsblau):
Maximal nur genau senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen. Und nur bei klarer Atmosphäre! Bei Dunst, Nebel, bedecktem Himmel ist der Effekt gering bis Null.
Man kann sich das so vorstellen: Die Achse eines Rades zeigt zur Sonne. Die Speichen zeigen in Richtung des maximalen Effekts.
Außerhalb dieses optimalen Winkels nimmt der Effekt sehr schnell ab.
Das zeigt sich besonders bei Weitwinkelaufnahmen des blauen Himmels mit Polfiltern: Der Himmel wirkt ungleichmäßig hell, fleckig.
Bei Fernaufnahmen wird der Ferndunst etwas geschwächt. Dadurch wirken solche Fotos transparenter, klarer.
- Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen):
Maximal in Richtung eines Winkels, der vom Material abhängt.
Winkel gegen Reflexionsfläche gemessen:
- Diamant 22.47°
- Schwerflint 29.8°
- Flintglas 31.8°
- Polystyrol 32.2°
- Kronglas 33.51°
- Plexiglas 33.8°
- Quarzglas 34.4°
- Wasser tan a = 1/1.33299 --> Polarisationswinkel = 36.88°
Außerhalb dieses Winkels nimmt der Effekt sehr schnell ab. Deshalb kann man keine große Flächen (Wasserflächen, Schaufensterscheiben, gewölbte Windschutzscheiben) entspiegeln.
Elektrisch schlecht leitende Stoffe wie Haut, Kunststoffe, Gräser, Blätter, Holzfurniere lassen sich mit einem Polfilter entspiegeln.
Metalle ergeben keinen Poleffekt! Will man sie dennoch entspiegeln, muss man zur Kreuzpolarisation greifen: Polfolie vor die Lichtquelle und ein Polfilter vor die Optik. Befindet sich Plexiglas zwischen beiden Polfiltern, so erhält man schöne Bilder einer Spannungsoptik, die auch zur Beurteilung von Belastungen an Modellen dient.
Auch hier gilt: Bei diesigem Wetter ohne klare und eindeutige Lichtquelle (Sonne) ist der Effekt recht gering, da nur wenige Strahlen zur eindeutigen Spiegelungsrichtung beitragen.
Andererseits erhält man bei klarem, sonnigen Wetter eine farbintensivere Landschaft, da die vielen tausend Spiegelungen von Blättern und Gräsern geschwächt werden.