AW: G1 - Erstes Review auf Digital Camera Resource
leute, ich wollte hier keinen kampf aufbauschen. es ist in letzter zeit leider etwas auffällig wie panasonic mit diesem problem umgeht. es mag für viele vielleicht kein problem sein. das jpeg mag ja gut aussehen, aber ich begnüge mich halt nicht mit einem jpeg. was ist wenn der WB versagt, oder was ist wenn ich mit der internen rauschunterdrückung nicht zufrieden bin, oder ich einfach ein besseres demosaicing von zb. raw therapee verwenden will um das letzte bisschen schärfe und details aus den files zu quetschen für eine anstehende A0 ausbelichtung...?
wie dem auch sei. ich finde es nicht abwegig, dass panasonic da korrekturen per software kameraintern in die jpegs reinrechnet. ich finde es nur etwas schlimm, dass man davon erstens nichts mitbekommt, und zweitens keinen einfluss darauf hat. vor allem als raw-nutzer muss man eben mit diesen "mängeln" leben. "würdest du jpeg schiessen, hättest du diese mängel nicht"..., ja nur dann hab ich eben andere mängel, die kamerainterne jpeg-bearbeitung, plumpe interne schärfung, etc...
das objektiv und der sensor sind die hauptkomponenten der bilderzeugung. die sollten aufeinander abgestimmt sein. die bearbeitung dazwischen ist den kameraherstellern selbst vorbehalten, die sollen ihre farben anpassen wie sie wollen, stärker oder schwächer schärfen, das ist alles geschmackssache. aber die fehler eines objektivs gehören eindeutig nicht dazu und benötigen eigentlich einer gesonderten behandlung. sogar nikon bietet bei ihrer kompaktknipse p6000 die option an die geometrische entzerrung ein- oder auszuschalten.
deshalb fände ich es sehr wohl wünschenswert dass die korrekturen des objektivs bzw deren parameter ebenso im raw-file mitgespeichert würden, sodass man im falle einer raw-bearbeitung genauso auf die selben korrekturen zurückgreifen kann. ich spreche nicht so sehr von der verzeichnung, die man mit tools wie ptlens locker mit einem mausklick wegrechnet, obwohl es dennoch lästig ist. ich spreche eher von den chromatischen abberationen, die ebenso intern in der kamera weggerechnet werden, bei raw jedoch erhalten bleiben und die "unzulänglichkeiten" der objektive erst recht zeigen.
klar werden die objektive dadurch kleiner, leichter, wenn man bestimmte korrekturen erst im nachhinein per software durchführen kann. dagegen hab ich nichts, aber diese korrekturen sollten dann ein hauptbestandteil der bilderzeugung sein und schon bei raw oder vor raw greifen in welcher form auch immer.
ich stelle mir eine art zusätzlichen data-header im raw-file vor, der dem raw-converter sagt an welcher position des bildes er welche farb und geometrie-korrektur machen muss. mit den trivialen farbverschiebungen von ptlens und photoshop-filtern lassen sich CAs zwar an einigen stellen minimieren, dafür treten sie an anderen stellen umso stärker auf.
das wird allen jpeg-nutzern piepegal sein. aber so wie früher fotografen ihre negative gehütet haben, so haben diesen teil heutzutage raws übernommen. ich kann selbst bestimmen wie ich das bild entwickeln will, will ich es pushen, will ich mehr schärfe, weniger rauschunterdrückung usw... aber die korrektur von objektivfehlern gehört meiner meinung nach nicht dazu und war es auch noch nie.
dass silkypix genau den gleichen output liefert wie jpeg, liegt daran weil silkypix (und bisher nur die) von panasonic die korrekturparameter erhalten hat. diese werden jedoch nur für die geometrische verzerrung angewendet. chromatische abberationen werden in silkypix nicht weggerechnet. ein tool dafür ist zwar vorhanden, aber ich habe es noch nie geschafft da brauchbare resultate zu erzielen.
panasonic ist offenbar so weit, dass sie für jede brennweite und position im bild bestimmen können wie stark die farbverschiebungen sind. die korrekturen werden auch nicht durch einfache verschiebungen gegeneinander durchgeführt, sondern teilweise durch maskierungen usw, weil die bilder ansonsten an den stellen unscharf würden. ich konnte es kaum glauben welche tricks panasonic da drauf hat. sorry, wenn OT aber als ich mir heute ein FZ28 raw file und das entsprechende jpeg angeschaut habe, musste ich feststellen, dass das jpeg in den rändern deutlich schärfer als das raw war...

bildbeispiele folgen noch.
übrigens hier ein bildbeispiel wie eine raw-bearbeitung OHNE korrekturen eines G1 bildes aussieht: