Ich lese heute auf Wikipedia die „Vorteile“ des Fujifilm-X-Trans-Sensor.
Warum wird der nicht in der GFX50s verwendet?
Auf Wikipedia werden halt Fuji's Wünsche und Hoffnungen, die Fuji an X-Trans gerichtet hatte, nur nochmal wiederholt

Ich glaube die GFX ist die Umsetzung einer Erkenntnis (oder eher der Erfahrung), dass X-Trans netto vielleicht doch mehr Nachteile bringt als Vorteile? Dass das irgendwie mit der Sensorgröße zu tun haben soll, ist natürlich Quatsch (1), wieso auch. GFX-Objektive sind ja deshalb so teurer, damit sie die Details auch bei solchen Sensoren schön auflösen können.
X-Trans hat halt wohl (entgegen der Marketingaussagen) eine hohe Neigung zu Farbartefakten, und Fuji weiß das natürlich auch, weswegen auch Fuji ihre X-Trans-Ergebnisse stark geglättet hat (das führte ja deshalb u.a. zum Waxy Skintone Problem, oder Augen bekommen Hautfarbe).
Auch bei Adobe wird X-Trans leicht sichtbar geglättet, so dass es aussieht, als hätte der Sensor einen Anti-Aliasing-Filter. Der Filter ist quasi "Software".
Bayer braucht diese Anti-Artefakt-Glättungs-Hilfen nicht so, und hat Zugang zu jahrzehntelanger Demosaiking-Algorithmen-Forschung mit ausgereifter und hochgezüchteter Performance, die schon recht erfolgreich Aftefaktfreiheit mit höchster, ungeglätteter Auflösung kombinieren.
Bei Mittelformat geht es ja im Wesentlichen um Auflösung.
Viele Profis wollen auch kein Dritt-Converter-Gefrickel, sondern ihren kompletten Workflow auf Adobe halten. Also nur, was Adobe aus X-Trans-Dateien macht, ist für die relevant. Und Adobe glättet nunmal X-Trans der Artefaktrisiken wegen.
Ich glaube, mit der GFX-Bayer-Entscheidung hat Fuji diese Erkenntnisse kundenorientiert umgesetzt, hört also auf die Mittelformat-Kundschafts-Bedürfnisse.
Das ist das gute an Fuji, dass die smart sind und bestimmte Dinge ändern statt krampfhaft dran festzuhalten, wäre ja nicht der erste Pattern, der auf Raten einkassiert wird (das diagonale EXR-Muster gibt es ja auch nicht mehr, EXR konnte bei gleicher Pixelzahl auflösungsmäßig nie an Bayer heranreichen, schon garnicht über Adobe-Converter).
(1) obwohl... kleine Sensoren profitieren indirekt schon etwas von X-Trans, denn je kleiner ein Sensor, desto stärker das Rauschen. Die glättenden Eigenschaften von X-Trans-Algorithmen glätten natürlich auch das Rauschen gleich mit. Insofern hat ein kleinerer Sensor vielleicht netto doch noch etwas mehr von X-Trans als ein Mittelformatsensor.
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