Ist der Abstand von unendlich nicht Variabel?
Streng genommen ist unendlich wirklich unendlich. D.h. alle Flaechen sind nur unendlich kleine Punkte. Dann gilt fuer diese Punkte die Naeherung:
Unschaerfekreisdurchmesser = Eintrittspupille*Abbildungsmassstab
z = D * m
Ist der Hintergrund in endlicher Entfernung, muss man den Unschaerfekreisdurchmesser in erster Naeherung noch mit (gH-gM)/(gH) oder einfacher gA/gM multiplizieren, wobei gM der Abstand des Motivs und gH der des Hintergrunds ist, sowie gA der Abstand des Hintergrundes vom Motiv.
Wird in diesem Fall die Brennweite f geaendert, aendert sich natuerlich dieses Verhaeltnis, da sich sowohl gM als auch gH (und auch gA) aendern.
Somit ergibt fuer gA<<gM sich bei konstantem gA und m:
z~D/gH~f/(n*f)~1/n
mit D=f/n und gM~f, wobei n die Blendenzahl (z.B. 2.8) ist.
Somit ist die Unschaerfe des Hintergrundes proportional zur Lichtstaerke (1/n) bei konstantem Abstand zwischen Motiv und Hintergrund.
Fuer gA>>gM, landet man bei z~D*m. Ueberall dazwischen landet man eben in einem Uebergangsbereich, wo sowohl Lichtstaerke als auch Brennweite gleichzeitig die Hintergrundunschaerfe beeinflussen.
In einfachen, praxisnahen Worten:
Ist der Hintergund deutlich weiter weg, als mein Motiv, kann ich von "unendlich" entferntem Hintergrund sprechen. Ich erhalte die groesstmoegliche Unschaerfe des Hintergrundes mit der groesstmoeglichen Eintrittspupille (z.B. 600/4)
Ist der Hintergrund deutlich naeher als etwa die doppelte Motiventfernung, benoetige ich die groesstmoegliche Lichtstaerke (z.B. 50/1.2, 85/1.2).
Ist der Hintergund zwischen diesen beiden Extrema (in etwa 4-fache bis 1.5-fache Motiventfernung, grob geschaetzt) muss ich einen Kompromiss zwischen grosser Lichtstaerke und grosser Eintrittspupille finden. Hier wuerden sich z.B. 200/2 oder 300/2.8 anbieten.