Hallo, ich lese häufig in Foren die Meinung, Freistellung ist eine Modeerscheinung, sowas gab es Früher nicht oder zumindest kaum, jeder wollte immer alles scharf haben von vorn bis hinten.
Wie der eine oder andere Kommentator ja auch herausgearbeitet hat, ist eine Freistellung durch offenblendiges Fotografieren (idealerweise mit lichtstarken Objektiven) nicht erst in den letzten Jahren in Mode gekommen.
Möglicherweise rückt es in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus, weil es mit zunehmender technischer Entwicklung eines der letzten Merkmale ist, dass die Hochwertigkeit einer Kamera (im Sinne von großer Sensor und teure Objektive) dokumentiert.
Eine durchgängige Schärfe ist mit Kameras mit kleinen Sensoren bis hin zu Mobiltelefonen ebenfalls möglich; eine geringere Schärfentiefe (noch) nicht. Anbieter und Nutzer können zeigen, was sie haben und auf eine einfache Art und Weise Unterschiede zu "Alltagsbildern" schaffen. Das ist - wenn sinnvoll eingesetzt - meiner Meinung nach auch in Ordnung so. Wenn es funktioniert, warum nicht?
Vielleicht ist die Situation vergleichbar mit dem ja auch immer wieder erwähnten unterschiedlichen Look bei Mittelformat- und Vollformatkameras.
Ich selbst mag es zumeist auch, wenn Hintergründe durch Unschärfe vom Hauptmotiv abgehoben sind. Es ist ein Gestaltungsmittel unter vielen und muss im Einzelfall passen.