"Diese Bilder erinnern mich an meine erste Digitale aus dem letzten Jahrtausend ... "
Ja, unter anderem dazu.
Der Hauptpunkt war zunächst: Ich habe eine Linse adaptiert, mit der ich nicht unendlich erreiche. Mit negativen Dioptrien kann man das beheben.
Das habe ich getestet, ehe ich etwas baue. Dabei fiel mir ein, dass das doch ganz gut auch für sich selbst verwendet werden kann.
Freelensing (freies Verwenden von Objektiven ohne sie festzuschrauben) kannte ich schon.
Effekte sind verschiedene Arten von Verzerrungen.
Unter anderem kann ich mit Tilt-Shift-Bewegungen die Bildebenen verschieben und das Bild verkürzen. Ich kann schmale Schärfeebenen erzeugen. Ich kann Unschärfe erzeugen. Auch stürzende Linien können erzeugt oder kompensiert werden.
Man kann die Schärfeebenen, die man scharf abbilden will, festlegen, auch wenn sie schief zum Apparat stehen. Stichwort Scheimpflug'sche Regel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheimpflugsche_Regel
Mit der einfachen Brillenglaslinse kann ich natürlich nur einen Teil dessen erreichen.
Das Brillenglas ist ziemlich groß und dick, am Rand ca. 1 cm.
Für mich interessant sind zusätzlich zur Unschärfe die Arten der Verzerrung, die ich erzielen kann. (Koma und Ähnliches.)
Wenn ich das Glas gerade und zentrisch halte, wirkt es wie eine "normale" Fernbrille und korrigiert das Objektiv. Das war mein eigentliches Ziel.
Und dabei fand ich das viel interessantere Ziel, spezielle Aufnahmen zu machen.
Zwielicht wählte ich, weil dann nicht soviel Licht seitlich auf das Brillenglas fällt.
Sehr schöne Bewegungsunschärfe erhalte ich bei längerer Belichtungszeit zusätzlich zur Verfremdung durch schiefes Linsenhalten.
Hof by
Bernd Hutschenreuther, auf Flickr
Schräghalten von Objektiven ist ein bekanntes Mittel in der Fotografie, das nur noch wenige moderne Kameras erlauben.