Hallo Interceptor,
ich würde die beiden Filter auch nicht zwangsläufig umtauschen, denn so hast du mehr Flexibilität. Der ND4 bringt dir eine Verschlusszeitverlängerung um 2 Stufen und der ND8 von 3 Stufen. In Kombination addiert sich das zu 5 Stufen (ND32). Es hängt halt sehr stark von der vorhandenen Lichtmenge ab, ich benutze zeitweise sogar einen ND1000 (10 Stufen). Allerdings wird es teuer, wenn man jeden Filter kauft und bei Schraubfiltern (ich gehe davon aus, dass es sich um 2 Schraubfilter handelt) ist man dann auf eine Filtergewindegröße eingeschränkt. Wenn man einen häufigeren/regelmäßigen Einsatz von Filtern (vll. auch Grauverlaufsfilter) ins Auge fasst, sind Einschubfiltersysteme eine gute Lösung (s. Cokin, Lee, Formatt Hitech).
Ziel des Einsatzes von Graufiltern ist i.d.R. die Verlängerung der Verschlusszeit bei Tageslicht. Dadurch wird fließendes Wasser z.B. weich oder belebte Plätze wirken menschenleer. Für Wasser würde ich ab einer Verschlusszeit von 1/4 oder 1/2 aufwärts beginnend experimentieren. Auf die Belichtungsmessung der Kamera sollte man sich nicht unbedingt verlassen. Je höhergradig der Graufilter ist desto mehr beeinträchtigt wird diese.
Ich würde Dir einen manuellen Aufnahmeablauf, ähnlich wie hier beschrieben, empfehlen:
- Gewünschte Brennweite, Bildausschnitt und Blende einstellen.
- Autofokus deaktivieren und eine manuelle Fokussierung durchführen (man kann auch automatisch fokussieren, dann anschließend den Autofokus deaktivieren).
- Danach die Kamera die Belichtungszeit bestimmen lassen (Zeitautomatik) (bei Canon AV, merk Dir die eingestellte Blende und die von der Kamera bestimmte Verschlusszeit, z.B. Blende 8 und Verschlusszeit 1/8 Sekunde)
- Die Kamera in den manuellen Modus (M), wenn möglich in den Bulb-Modus (B) stellen (M reicht aus, da man nicht länger 30 Sekunden belichten wird. Dann die Blende und die Verschlusszeit einstellen, aus obigen Beispiel Blende 8 und Verschlusszeit 1/8 Sekunde.)
- Den Graufilter aufschrauben/aufstecken und damit kein Fremdlicht ins Gehäuse fällt die Okularabdeckung anbringen.
- Nun kann die neue Belichtungszeit anhand des verwendeten ND-Filters und der Korrekturtabelle bestimmt werden. (Ich würde mich nicht auf Korrekturtabellen verlassen, zudem hat man die nicht immer mit. Ich verlängere die Belichtung anhand der o.g. Stufen für den jeweiligen Filter, z.B. bei einem ND4 um 2 Stufen. In Fall des Beispiels von 1/8 auf 1/2. Deine Canon sollte ab Werk auf Drittelstufen eingestellt sein, d.h. in dem Fall um 6 Drittelstufen verlängern.)
Du solltest auf jeden Fall Zeit einplanen, da man das Experimentieren mit Blende und Verschlusszeit dauern kann.
Hier ist noch ein weiterer Link von Kwerfeldein zu Wasserfällen.
http://kwerfeldein.de/2012/06/09/wasserfalle-fotografieren/
Gruß
Sebastian